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Capitels, in den Jahrbüchern der theuern evangelischen

Landeskirche,

wie sie aufgezeichnet sind in den Herzen dankbarer Menschen, sie sprechen lauter und länger als Worte, gegraben selbst in Stein und Erz!

Dess gedenken wir allezeit, besonders aber am bezeichneten festlichen Tage und bitten als einen sichtbaren Beweis solcher Erinnerung diese Festgabe gewogenst annehmen zu wollen. Wir gedenken dess aber ganz besonders in dankbaren Wünschen und Gebeten. Gott, der sichtbar über dem Leben Euer

Hochwürden gewaltet hat, wolle uns erhören und die Tage Euer Hochwürden fort und fort mehren und segnen!

Das Kaisder Capitel

und das

Schässburger Gymnasium.

I.

Einleitung.

Als der apostolische König Stephan I. am Anfang des 11. Jahrhunderts das Christenthum in Ungarn nach schwerem Kampfe gegen die Reaction des Heidenthums und der alten Stammverfassung zur Herrschaft brachte und für Erhaltung und Glanz der jungen Kirche den Zehnten durch Reichsgesetz einführte, hatte diese Abgabe bereits mehrere Stadien der Entwicklung durchwandelt. Aus mosaischer Lebensanschauung in das Christenthum herübergekommen (3 Mos. 17, 30 ff., 4 Mos. 18, 21 ff., 5 Mos. 12, 6 ff., 14, 22 ff.) und anfangs blosse Liebesgabe, von den Kirchenvätern bald als Gewissenspflicht eingeschärft, deren Verletzung fränkische Synoden schon im 6. Jahrhundert mit dem Bann bedrohten, gefördert durch die Eigenthumsverhältnisse in den auf römischem Boden entstandenen deutschen Reichen 1) wurde die Entrichtung desselben an die Kirche bereits in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts von den fränkischen Königen zum Gesetz erhoben und das angesprochene göttliche Recht durch die weltliche Macht zur Gültigkeit gebracht. Zugleich entwickelte sich bei der steigenden Bedeutung des Episcopats Theorie und Praxis dahin, dass der Zehnte an den Bischof, als den Verwalter des sämmtlichen Kirchengutes der Diöcese, entrichtet wurde 2) und wiewohl die kirchliche Gesetzgebung das Bezugsrecht mindestens eines Theiles

1) Richter Lehrb. des K. R. 4. Aflge. S. 647.

2) Eichhorn deutsche Staats- u. Rechtsgesch. I. 505, 781.

für die Parochialkirchen zu wahren suchte, so erwuchs doch die Regel, dass der Bischof der Besitzer desselben sei, zu überwiegender Geltung1).

So überträgt auch das Grundgesetz, durch welches Stephan der Heilige der neuen Kirche des ungrischen Reichs den Zehnten verleiht, das Eigenthumsrecht desselben den Bischöfen 2), wiewohl von allem Anfang an Ausnahmen nicht fehlen. In seiner gesammten Fassung unzweifelhaft fränkischen Kapitularien nachgebildet, ist jenes Gesetz auch für Ungarn der entschiedene Ausdruck des allgemeingültigen gemeinen Rechtes jener Zeit, dass des Staates und des die Staatsgewalt concentrirenden Königthums vorzüglichste Pflicht sei, der Kirche die Erreichung ihrer göttlichen Ziele durch seine weltlichen Mittel zu ermöglichen. Gewiss ist es, dass auch im ungrischen Reich die Kirche ohne

1) Eichh. a. a. O. I. 783: Capit. VII. placuit, ut omnes ecclesiae cum dotibus et omnibus rebus suis in Episcopi proprii potestate consistant atque ad ordinationem vel dispositionem suam semper pertineant. Vgl. das. II. 534.

2) Im sogenannten zweiten Buch seiner Decrete XVIII.: Si cui deus decem dederit in anno, decimam deo det et si quis decimam suam abscondit, novem det et si quis decimacionem episcopo separatam furatus fuerit, dijudicetur, ut fur. ac hujusmodi composicio tota pertineat ad episcopum. Etwaigen Doppelsinn der Stelle: et si quis decimacionem. episcopo separatam u. s. w. als habe er nicht das ganze Zehntrecht gehabt, lösen gleichzeitige und spätere Zeugnisse. Der Stiftbrief des Klosters von Bakonbel (1036) setzt entschieden jenes Recht voraus: Abbas... nullius Episcopi subjaceat potestati... populus quoque eidem loco subjectus et omnes supervenientes hospites, qui ad ejusdem monasterii. . . terras.. accesserint.. decimas suas. . nulli Episcopo dent, nisi proprio monasterio. Fejér Codex dipl. Hung I., 329. Aus den Decreten des h. Ladislaus (1077-1095) I. 28: Abbates de liberis suis dent decimationem Episcopis; I. 31: Episcopi de liberis accipiant decimam; I, 41: Episcopus accipiat decimationem in omnibus. Endlicher Rerum Hungaricarum monum. Arpadiana 330 ff. In Colomanns (1095 1114) sogenanntem Decret im Corpus juris Hung. I. 25 de tributis et vectigalibus.. decimam Episcopis censemus, quibus (Variante bei Endlicher quia cum) tam novi quam veteris testamenti pagina decimas dandas esse proclamat. II., 5 Decretum est in s. Synodo ab omnibus, ut Episcopis (Endlich. ab omnibus episcopis ut) populus sanctae ecclesiae decimas omnium quae possident.. impendant u. s. w. S. unter And. für das Erl. Bisth. Endlicher 532 Batth. L. E. I. 83, Kat. V. 666.

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