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DER

ABTEI SANCT GALLEN.

TEIL III.

(JAR 920-1360.)

HERAUSGEGEBEN VOM HISTORISCHEN VEREIN DES KANTONS ST. GALLEN.

BEARBEITET

VON

HERMANN WARTMANN.

ST. GALLEN.

ZOLLIKOFER'SCHE BUCHDRUCKEREI.

1882.

193

321746

f 944 Beu S1394 ü.3

GEORG WAITZ

DEM

HOCHVERERTEN LERER

ZUM 1. AUGUST 1874.

"

Schon als der zweite teil des Urkundenbuchs der Abtei Sanct Gallen" mit dem jare 920 abbrechen musste, lag es im plane, die auch nach der ursprünglichen absicht vorzeitig zum stillstand gelangte arbeit gelegentlich wider aufzunemen. 1) Den anstoss, jenem plane folge zu geben und zu der herausgabe eines dritten teiles des urkundenbuchs zu schreiten, hat die jubelfeier der historischen übungen zu Göttingen gegeben. In dankbarer erinnerung an die förderung, die ich im jare 1858/59 durch die teilname an disen übungen erfaren, trieb es mich, dem hochvererten lerer auf den jubiläumstag einen beweis vor augen zu legen, dass die einwirkung seines vorbildes und seiner lere ununterbrochen in mir fortlebe, wenn auch berufliche pflichten mich durch lange jare von einer eindringenden pflege der im unmittelbaren anschlusse an die Göttinger zeit aufgenommenen historischen studien abgehalten hatten. Sogar der 1. August 1874, der tag der erinnerungsfeier zwischen lerer und schülern, kam mir eigentlich noch etwas zu frühe, um mich mit der nötigen ruhe wider in das seit 1866 verlassene gebiet hineinzuarbeiten. 2) Die ersten bogen, welche auf den bestimmten zeitpunkt fertig gebracht werden mussten, tragen die spuren davon an sich.)

Nachdem einmal der entschluss gefasst war, das urkundenbuch fortzusetzen, verstand es sich von selbst, dass zuerst die antiquarische gesellschaft in Zürich als herausgeberin der ersten beiden teile1) angefragt wurde: ob sie geneigt wäre, das frühere verhältniss zu erneuern und den ursprünglichen plan nicht bloss wider aufzunemen, sondern auch zu erweitern? Denn einen dritten teil für sich herauszugeben und mit dem jare 1250 abzuschliessen, hätte offenbar keinen sinn gehabt. Die Zürcher gesellschaft zeigte indess keine lust, noch einmal grosse opfer für eine veröffentlichung zu bringen, welche der natur der sache nach immer ausgesprochener st. gallische localbedeutung erhielt, je mer sie in die spätern jarhunderte des mittelalters vorrückte. Es erschien daher wirklich eher als eine aufgabe des mittlerweile erstarkten historischen vereins des kantons St. Gallen, das urkundenbuch weiter zu füren, und diser verein übernam die aufgabe one jedes bedenken.

1) Der erste plan gieng dahin, das urkundenbuch bis zum jar 1250 zu füren; s. d. einleitung zum ersten teile, s. XIII. *) Ich war damals noch mit dem abschluss eines grösseren werkes über handel und industrie des kantons St. Gallen beschäftigt.

3) In der regel fiel der abschluss einer liferung bezw. doppelliferung (von 12 bezw. 24 bogen) mit einem järlich widerkerenden geschäftlichen unterbruche der arbeit zusammen; und aus der notwendigkeit, mich nach mermonatlicher unterbrechung jeweilen wider förmlich neu in dieselbe hineinzufinden, erklärt es sich, dass in den ersten bogen einer neuen liferung, bezw. doppelliferung, kleinere unregelmässigkeiten am meisten vorkommen. So ist z. b. auf dem ersten bogen der 6. liferung übersehen worden, den dort abgedruckten urkunden Ludwigs des Bayern die nummern der betr. Böhmerschen regesten beizufügen. Die letzte doppelliferung hatte besonderes unglück, indem 8 schon abgezogene und 2 in correctur ligende bogen mit einem zimlichen quantum manuscript durch den brand der Zollikofer'schen buchdruckerei vom 16./17. Juli 1880 vernichtet wurden. Durch die widerherstellung des verbrannten und durch die mühselige bearbeitung der einkünfteverzeichnisse und register ist der abschluss diser liferung so übermässig verzögert worden.

4) Der erste teil (die jare 700-840 umfassend) erschien 1863, der zweite (840-920) 1866.

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