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Druck von Lüdin & Walser in Liestal.

Vorwort.

In seiner Geschichte liegt der wahre Nibelungenhort des Rheins; diesen zu heben, sollten vor allem die bessern seiner Söhne als Wächter seiner Selbständigkeit beflissen sein; denn der allein gibt Selbstbewusstsein und stärkt den Charakter; und was thut heute bei Einzelnen wie bei Völkerstämmen mehr noth? Stumpf.

Das fränkische Reich war bekanntlich in Regierungsbezirke, Gaue, eingetheilt, welchen ein königlicher Beamter, der Graf, vorstand. Der Gau zerfiel dann wieder in Unterabtheilungen. In den westfränkischen und theilweise auch in den rheinischen Landen entsprachen die Gaue den Diöcesen und die Untergaue den Decanien d. i. den Sprengeln eines Erzpriesters. Doch begreift sehr oft auch die Diocese Theile mehrerer Gaue in sich, während die Decanien im Ganzen den Untergauen entsprechen. Diese Reichseintheilung hatte aber keinen festen Bestand, denn schon im VI. Jahrhundert kommt es vor, dass Untergaue anstatt des ganzen Gaues Grafschaften bilden. Und im IX. Jahrhundert ist dies die Regel. Doch sind die Grenzen dieser Gaue unsichere und zuweilen wechseln die Gaunamen. So in unserer Gegend. Im VIII. Jahrhundert finden wir einen Augstgau und später dann einen Frickgau und Sisgau. Letzterer hat für uns ein besonderes Interesse, weil er der Wohnsitz so vieler bedeutender Geschlechter war, weil er das Hinterland der Stadt Basel bildete und weil der Sisgau im Grossen und Ganzen dem Gebiete des heutigen Kantons Baselland entspricht. Eine so reiche Geschichte wie die der Stadt Basel kann nicht spurlos an ihrem Hinterlande

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vorübergegangen sein, alle die grossen Ereignisse, welche den Inhalt der Geschichte Basels ausmachen, können diese von der Natur mit landschaftlicher Schönheit so reich begabte Gegend nicht unberührt gelassen haben. Seit uraltersher muss eine innige Wechselwirkung zwischen Stadt und Land stattgefunden haben; von der Stadt aus breiteten sich auf dem Lande die Segnungen der Kultur aus, das Land hingegen schenkte der Stadt den zum Gedeihen so nothwendigen Zufluss frischer Menschenkraft. Während aber die Geschichte der Stadt Basel seit Jahrhunderten viele Bearbeiter gefunden hat, widmeten der Geschichte der Landschaft die Forscher weit seltener ihre Aufmerksamkeit. Und doch verdient sie diese nicht minder als jene; denn bei der engen Verbindung, die naturgemäss zwischen Stadt und Land besteht, ist die Geschichte des einen ohne die nähere Kenntniss der Geschichte des andern Theils nur unvollkommen verständlich. Auch entbehrt die Geschichte der Landschaft Basel nicht des tiefern Interesse. Eine Reihe rechtshistorischer Probleme sind noch so gut als ungelöst; die Fragen nach der Art und Weise der Besiedelung des Landes, der allmähligen Colonisation, der Besitzverhältnisse, der kirchlichen Verhältnisse etc. sind kaum gestellt worden. Und bei einem agricolen Lande haben die agrarhistorischen Fragen ihr besonderes Interesse, während sie dem Forscher der städtischen Geschichte fern bleiben. Alle diese Erwägungen haben sich schon längst den Geschichtsfreunden aufgedrängt. Allein diese von uns berührten Fragen konnten kaum gelöst werden, wenn nicht das betreffende Material vollständig gesammelt würde. Nicht dass die Geschichte der Landschaft Basel völlig vernachlässigt worden wäre. Der um die Basler Geschichte vielverdiente L. A. Burckhardt hat eine eingehende Darstellung der Verfassung der Landgrafschaft Sisgau gegeben, 1) worin er das ihm zugängliche ungedruckte und gedruckte Material gewissenhaft verwerthet hat. Allein eben dieses ihm erschlossene Material war gar zu unvollständig und lückenhaft. Ausserdem enthalten folgende Werke umfänglichere Mittheilungen zur Geschichte der Landschaft:

1) in den Beiträgen zur vaterländischen Geschichte. II, 277-444. Basel 1843.

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