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Vorrede.

Meines Wissens besteht noch keine Sammlung von Urkunden, welche die geschichtlichen Begebenheiten meines heimathlichen Thales berühren, das so lange Zeit der Erisapfel zweier Staaten und nur zu häufig der Tummelplag kämpfender Schaaren war.

Da ich mich nun in den Fall gesezt sah, eine Anzahl urkundlicher Belege zu sammeln, die mit der Geschichte unseres Thals im Zusammenhange stehen und dieselbe mehrfach aufzuhellen vermögen, so glaubte ich kaum einen Fehlgriff zu thun, wenn ich solche hiemit veröffentliche und eine kurze historische Skizze des Münsterthals in treuer Uebersehung aus dem Italienischen beifüge.

Der verehrte Leser wolle mich gütigst entschuldigen, daß mein Werk weder den gelehrten noch den gewandten Schriftsteller beurkundet; ich biete dasselbe meinen theuren Mitbürgern einfach und ungeschminkt, in vollem Vertrauen auf nachsichtige Beurtheilung.

Münster, 15. April 1864.

Paul Foffa.

Historia est testis temporum, lux veritatis, vita memoriæ, magistra vitæ, nuntia vetustatis. Cic. lib. 2. de orat.

Das Münsterthal.

Eine historische Skizze.

I.

Geographischer Theil.

Das Jas bündnerische Münsterthal grenzt gegen Norden an das Unterengadin und Tyrol, getrennt von demselben durch die Julischen Alpen. Gegen Osten stößt es an das Etschthal und gegen Süden an Val d'Umbrail, gegen Westen mittelst des Passes über den Ofenberg an das Unterengadin.

Seinen Namen hat das Thal von einem Frauenfloster (Monasterium), welches nach dem allgemeinen Glauben um 801 n. C. vom Kaiser Carl dem Großen gestiftet und dem hl. Johannes dem Täufer geweiht wurde.

Vermöge seiner geographischen Lage gehört das Münsterthal zum Flußgebiete der Etsch und wird vom Rambach durchflossen, der am Buffalora entspringend sich von zahlreichen Quellen und mehrern Gletschern nährt, und unterhalb Taufers nach kurzem Laufe bei Glurns in die Etsch fällt.

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