Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Gefässanordnung, die einfache Tüpfelung der Gefässe bei angrenzenden Markstrahlen, die Tendenz zur Bildung leiterförmiger Perforation gemeinsam sei.

Solereder (I. c., pag. 254—255) untersuchte: F. sylvatica L., F. ferruginea Ait., F. australis Poepp., Coll. pl. Chil., III, Nr. 250,1) F. alpina Poepp., F. antarctica Forst., F. betuloides Mirb., F. Cunninghami Hook., F. Dombeyi Mirb., F. Gunnii Hook. fil., F. procera Poepp.

Bei F. sylvatica und F. ferruginea fand Solereder einreihige und mehrreihige, schon am zweijährigen Holze bis achtreihige Markstrahlen, bei den übrigen angeführten Arten nur ein- bis zweireihige Markstrahlen. Diese Verhältnisse sind schon mit der Loupe wahrnehmbar. Solereder kommt demgemäss zu dem Schlusse, dass Eufagus und Nothofagus, beide im Sinne von Bentham und Hooker angenommen, anatomisch gut unterschieden sind. Die auch in der histologischen Zusammensetzung des Holzes vorhandenen Unterschiede veranlassen Solereder, Blume's Aufstellung zweier Genera nicht ungerechtfertigt zu finden, da derartige Unterschiede innerhalb des Gattungskreises in der Regel nicht auftreten. Bei den untersuchten Eufagus ist das Holzprosenchym hofgetüpfelt, bei Nothofagus einfach getüpfelt. Die weiteren histologischen Verhältnisse sind im Wesentlichen die gleichen und können in dieser Arbeit füglich übergangen werden, obzwar sie genug des Interessanten bieten.2) Für die hier zu erörternden Fragen ist es jedoch von Wichtigkeit, zu untersuchen, ob die oben wiedergegebenen Resultate Solereder's nach Untersuchung sämmtlicher Buchenarten bestehen bleiben oder nicht. Von Solereder wurden nicht untersucht:

F. Sieboldii DC.

F. japonica Maxim.

N. Pumilio (Poepp. et Endl.).

N. fusa (Hook. fil.) Oerst.

N. nitida (Phil.).

N. Moorei (F. de Muell.).

N. Menziesii (Hook. fil.) Oerst.

N. Solandri Hook. fil.
N. Cliffortioides Hook. fil.
N. Blayrii T. Kirk.

N. apiculata Colenso.

Die Untersuchung dieser Arten 3) ergab durchaus eine Bestätigung der von Solereder zuerst angegebenen anatomischen Unterschiede von Eufagus und Nothofagus. Nothwendig war diese Ergänzung der anatomischen Untersuchung hauptsächlich wegen der Buchenarten mit kleinen elliptischen, ganzrandigen Blättern (Nothofagus Solandri, Cliffortioides und Blayrii), da diese Gruppe bisher nach ihren anatomischen Verhältnissen unbekannt war.

Von den allen Buchen gemeinsamen anatomischen Merkmalen möchte ich das Oberflächenperiderm hervorheben. Zur Bildung von Borke scheint es normalerweise bei keiner Buchenart zu kommen. Vereinzelt dürften indess » Steinbuchen« bei allen Arten vorkommen. Die von Persoon) beschriebene Fagus quercoides, welche nach den von ihm gegebenen Abbildungen eine ausgeprägte Schuppenborke besitzt, »> Fagus

1) Fagus australis Poepp. sp. indescr. ist, wie die Untersuchung des citirten Exsiccates lehrt: Fagus obliqua Mirb.

2) Ich behalte mir vor, die vergleichende Histologie der Vegetationsorgane sämmtlicher Buchenarten an einem anderen Orte zu publiciren, da meine diesbezüglichen Untersuchungen noch nicht zu Ende geführt sind.

3) Nur N. apiculata Colenso war mir nicht zugänglich.

*) Persoon, »An Account of a remarkable Variety of the Beech, Fagus sylvatica«. Transact. of the Linn. soc. London, 1800, T. V, pag. 233, Tab. II. F. quercoides Pers. ist nicht zu verwechseln mit F. quercoides Hortul. Letztere ist eine schizophylle Gartenform.

Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XI, Heft 2, 1896.

II

sylvatica; varietas quercoides, cortice tesselato-sulcato«. Diese Buche wurde Persoon nur in einem einzigen Individuum bekannt, welches er in der Umgebung des von Göttingen etwa zwei Wegstunden entfernten Dorfes Reinhaussen aufgefunden hatte. Der Name quercoides wurde der rissigen, an die Eichenborke erinnernden Rinde halber gewählt. Person führt auch an, dass die Bevölkerung die in Rede stehende alte Buche >> Rammelbuche« genannt hatte, in der Meinung, dass es ein Bastard zwischen Eiche und Buche sei. Dieser Meinung hat auch de Candolle) gelegentlich der Anführung der Varietäten von F. sylvatica L. Ausdruck verliehen und sie gewissermassen sanctionirt, indem er schreibt: Qu. quercoides (Pers. in Trans. Linn. soc., 5, pag. 233, t. 11) cortice tesselato-sulcato. Arbor unica prope Gottingen, progenies hybrida supposita Quercus et Fagi.«

Ich glaube indess, dass sicher kein Bastard vorliegt, denn die Knospen und Blätter, welche Persoon gleich der Rinde abbildet, weisen auf Fagus hin. An dem abgebildeten Blatte ist kein auffallendes Merkmal zu finden, es repräsentirt sich als jenes Formelement des Rothbuchenlaubes, welches durch einen deutlich gezähnten Rand ausgezeichnet ist. Persoon hat denn auch auf die Beschaffenheit des Laubes weiter kein Gewicht gelegt.

Wenn wir alle Thatsachen zusammenfassen und überblicken, so finden wir, dass die Gesammtheit der Buchenarten sich in zwei durch die Verbreitung scharf geschiedene Gruppen (Fagus und Nothofagus) sondern, welche sowohl durch Blüthen- als auch durch anatomische Merkmale gekennzeichnet sind. Die Merkmale des Laubes weisen auf phylogenetische Beziehungen dieser Gruppen hin. Den Buchen der nördlichen Hemisphäre (Fagus) nähert sich, obzwar durch die Merkmale der Blüthe scharf geschieden, in den morphologischen Verhältnissen der Frucht Nothofagus obliqua Mirb. Die südlichen Buchen mit längs den Nerven gefalteten Blättern bilden weder in morphologischen noch in anatomischen Verhältnissen ein Uebergangsglied zu Fagus. Die auffallende Scheidung der Nothofagus in zwei nach der Vernation verschiedene Gruppen kann wohl nur auf die während der Stammesentwicklung vorhandenen biologischen Factoren zurückgeführt werden. Es erscheint also die Scheidung der Buchenarten in zwei Gattungen gerechtfertigt: Fagus Tourn. und Nothofagus Bl. Bei Nothofagus finden wir die Arten, wie dies im Conspectus von Oerstedt zum Ausdruck gelangt, nach der Ausbildungsweise der männlichen Blüthe in zwei Typen gesondert. Dies führt folgerichtig zur Aufstellung zweier Untergattungen. Die Vernationsverhältnisse geben dann Sectionsmerkmale.

Auf diesen Anschauungen fussend, ergibt sich folgende Gliederung der Buchenarten:

[blocks in formation]

ކ

stamina ca. 12. Involucri squamae inter se connatae (Nothofagus 2 Oerst.). Sect. 1. Calucechinus (Homb. et Jacq. gen. indescr.). Folia in

vernatione secus costas laterales

plicata (Nothofagus 2 a Oerst.). 6. N. antarctica (Forst.) Oerst. 1) 7. N. Pumilio (Poepp. et Endl.).

S. N. Gunnii (Hook. fil.) Oerst.

9. N. alpina (Poepp. et Endl.) Oerst. 10. N. procera (Poepp. et Endl.) Oerst.2) 11. N. glauca (Phil.).

[ocr errors][ocr errors]

Sect. 2. Calusparassus (Homb. et Jacq. gen. indescr.). Folia secus

costas laterales non plicata (Nothofagus 2 b Oerst.).

a) Folia crenata: 12. N. Moorei (F. v. Mueller). 13. N. fusca (Hook. fil.) Oerst. 14. N. apiculata (Colenso).

15. N. Dombeyi (Mirb.) Blume.3) 16. N. betuloides (Mirb.) Blume.+) 17. N. Cunninghami (Hook.) Oerst. 18. N. Menziesii (Hook. fil.) Oerst. b) Folia integra:

19. N. Solandri (Hook. fil.) Oerst. 20. N. Cliffortioides (Hook. fil.) Oerst. 21. N. Blayrii T. Kirk.

1) Hieher gehört als Varietät N. uliginosa (Phil.), N. Montagnei (Hombr. et Jacq.).

2) Identisch ist wahrscheinlich N. nervosa (Phil.).

3) Wahrscheinlich nur eine Varietät ist N. nitida (Phil).

4) Varietäten sind N. dubia (Mirb.), N. Forsteri (Hook.).

Sammelreisen nach Südungarn und Siebenbürgen.

Coleopterologische Ergebnisse derselben.

I. Theil.

Von

Custos Ludwig Ganglbauer.

Die Sammelerfolge des vorigen Jahres liessen mich nicht ruhen. Ich wollte auch

heuer wieder Herkulesbad und Siebenbürgen besuchen, was mir durch eine Subvention aus dem Reisefond ermöglicht wurde. An Dr. Franz Spaeth aus Wien und Dr. Karl Flach aus Aschaffenburg hatte ich sehr willkommene Begleiter gefunden, mit denen am 16. Mai die Reise nach Herkulesbad angetreten wurde. Leider waren heuer in Herkulesbad die Sammelverhältnisse keineswegs günstig. Wie bei uns herrschte dort Ende März abnorme Hitze, dann folgte aber kalte, windige, fast regenlose Witterung, die auch noch während unseres Aufenthaltes vorherrschend blieb. Wir fanden bei unserer Ankunft die Vegetation weit in ihrer Entwicklung zurück, in den höheren Regionen noch nicht einmal die Knospen der Buchen entfaltet, den Boden ausgetrocknet und in den Wäldern zerrissen. Viele Arten, die im vorigen Jahre in Menge zu finden waren, konnten nur mit Mühe in wenigen Stücken erbeutet werden, manche für die Fauna von Herkulesbad charakteristische Arten schienen ganz zu fehlen. Dessenungeachtet machten wir, dank unserem Eifer, manche interessante und werthvolle Funde, aber verwöhnt durch den Reichthum der vorjährigen Fauna, wurde ich in Herkulesbad bald des Sammelns überdrüssig und proponirte meinen Begleitern, uns über Orsova und Bukarest nach Kronstadt in Siebenbürgen zu begeben. So wurde der bis 15. Juni geplante Aufenthalt in Herkulesbad auf 22 Wochen gekürzt. Von Orsova aus machten wir eine sehr erfolgreiche Excursion auf den am linken Donauufer der Insel Adakaleh gegenüberliegenden Allion und eine minder ergiebige in den Kasan, die grossartige Donauenge oberhalb Orsova. In Kronstadt fanden wir an meinem Freunde Friedrich Deubel, dem eifrigsten Explorator der Gebirge Siebenbürgens, einen ausgezeichneten Begleiter und Führer. Wir unternahmen von dort eine auf vier Tage ausgedehnte Excursion auf den Schuler und mehrere kleinere Excursionen in die nähere und weitere Umgebung der Stadt. In Kronstadt verliess uns Dr. Spaeth. Dr. Flach blieb daselbst, bis ich mit Freund Deubel die höchst interessante Tour ins Rodnaer Gebirge antrat. Ich will nun die Sammelergebnisse meiner Reisen vom heurigen und vorigen Jahre als Beiträge zur Kenntniss der Coleopterenfauna von Siebenbürgen und Südungarn zusammenstellen und beginne mit den Resultaten eines 14 tägigen Aufenthaltes im Rodnaer Gebirge. Im Anschlusse daran soll später die Coleopterenfauna der Kronstädter Gebirge und von Herkulesbad besprochen werden.

I. Coleopterologische Excursionen im Rodnaer Gebirge.

Um in das im nordöstlichen Siebenbürgen sich erhebende Rodnaer Gebirge zu gelangen, fährt man mit der Bahn nach Bistritz und von da per Wagen auf guter, aber 58 Kilometer langer Strasse nach Alt-Rodna. Mit Freund Deubel aus Kronstadt kam ich am 11. Juni dahin. Alt-Rodna, wo wir durch Regen zwei Tage zurückgehalten wurden und Zeit genug fanden, uns über die Unterkunftsverhältnisse im Gebirge, namentlich beim bekannten Botaniker Porcius, Auskünfte zu holen, ist für Excursionen ins Rodnaer Hochgebirge noch kein bequemer Ausgangspunkt, wohl aber ist ein solcher der kleine, durch sein Sauerwasser berühmte, etwa in zwei Stunden von Rodna zu erreichende Badeort Valea Vinului, der in dem zwischen die Rodnaer Alpen eindringenden Thale gleichen Namens liegt. Dort ist auch ein sehr comfortabel aussehendes Hôtel, das nur leider im Juni noch nicht eröffnet war. Wir fanden aber gutes Quartier und gute Verpflegung bei einem Aufseher der dortigen Bleischmelze. Im Hochgebirge ist keine Unterkunft zu finden, da das Schutzhaus am Kuhhorn vor einigen Jahren abbrannte und das Schutzhaus am Koronjis von Hirten in Beschlag genommen und in eine Stine (Schafhütte) verwandelt wurde, der man sich wegen der dort gehaltenen, aus 25-30 Stück bestehenden Hundemeute nicht ohne Gefahr nähern kann. Nachdem aber von Valea Vinului aus der Gipfel des Koronjis in 31/2, der Gipfel des Kuhhorns in vier Stunden zu erreichen ist, waren wir auf Schutzhütten nicht angewiesen,

Oberhalb der Bleischmelze spaltet sich das Thal in zwei Thäler, von welchen das linke am Fusse des Koronjis hinzieht, während das rechte in einer halben Stunde zu der am Fusse des Kuhhorns malerisch gelegenen Bergswerksansiedlung führt. Im linken Thale gelangt man nach etwa halbstündiger Wanderung vom Badeorte an den Ausgang einer vom Koronjis herabziehenden, breiten, ungemein wasser- und vegetationsreichen Schlucht, in welcher sich namentlich auf riesigen Petasites-Blättern zahlreiche Chrysomeliden und Curculioniden fanden, unter letzteren am häufigsten eine neue, mit Kollari und Schaumi verwandte Otiorrhynchus - Art (Ot. Deubeli). Am Eingange und im unteren Theile der Schlucht siebten wir an einigen Stellen und fanden unter Anderem einen neuen Bythinus. Gingen wir im linken, im oberen Theile nach rechts biegenden Thale fort, so gelangten wir von unserem Standquartiere aus in etwa 11/2 Stunden auf einen ausgedehnten, viel versprechenden Holzschlag, der uns aber ausser einigen gewöhnlichen Holzthieren nichts Bemerkenswerthes lieferte. Die Holzthiere waren Mitte Juni noch in ihrer Entwicklung zurück und mögen erst im Juli zahlreich erschienen sein. Die Thäler boten uns überhaupt mit Ausnahme der erwähnten Schlucht nur wenig. Um so reicher war aber die Ausbeute, die wir auf dem mitten im Urgebirge aus Kalk bestehenden Gipfel des 1800 M. hohen Koronjis (Koron) durch Aussieben von starken, vermuthlich einer Aira-Art angehörigen Grasbüscheln erhielten. Besonders ergiebig waren die Grasbüschel, die auf dem Hügel wuchsen, der auf dem Gipfel zur Stütze der Triangulirungspyramide errichtet war. Wir hackten die Grasbüschel mit scharfem Beile knapp über der Erde ab, zerrissen und durchbeutelten dieselben auf dem Sammeltuche und siebten die Abfälle. Da fanden sich im Gesiebe seltene hochalpine Arten, die sonst nur spärlich unter Steinen zu finden sind, zum Theil in überraschender Menge, wie Oxypoda montana, Leptusa carpathica, alpicola, Atheta glacialis und infirma, zum Theil in geringerer Anzahl, wie Otiorrhynchus proximus, glabratus, Notaris Maerkeli, aterrimus, Rhytidosomus Reitteri, Orestia arcuata,

« AnteriorContinuar »