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rechte Seitenrand des Ileums beginnt mit schräg absteigender Contour, dann wendet er sich wieder gegen die Körperaxe und läuft im runden, welligen Bogen zum Acetabulum. Links steigt der Rand rapid caudalwärts ab und bildet dann einen offenen, abgerundeten Winkel, um nachher als rundliche, schmal dreieckige Fläche in die Begrenzung der Gelenkgrube überzugehen.

Die präacetabulare Partie nähert sich demnach links normalen Verhältnissen, rechts bildet sie jene merkwürdige, tiefe Aushöhlung, die sich bis zu der Fussapophyse erstreckt. Crista iliaca superior wendet sich rechts gleich über dem ileo-lumbaren

Canale nach vorne; die linke Hälfte schlägt die entgegengesetzte Richtung nach rückwärts ein, so dass sich beide Linien miteinander ohne stärkere Ablenkung verbinden lassen. Dessenungeachtet ist auch die Crista inferior beiderseits fast gleich lang (je 29 Mm.). Das nebenstehende Schema (Fig. 2) bringt den Einfluss zur Darstellung, den eine derartige Verzerrung der Beckenhälften und Verschiebung der Acetabula in der Längsrichtung auf die Entwicklung der Brustregion ausgeübt hatte; Proc. spinosi superiores sind mit ps, Pr. sp. inferiores mit psi, die Costalansätze mit c bezeichnet.

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Das rechte Foramen ischiadicum ist kleiner und sehr schmal, mit dem zugespitzten Ende nach unten gekehrt und im unteren mit Knochensubstanz ausgefüllt, so dass die eigentliche Oeffnung suboval erscheint. Das linke Foramen ist bedeutend grösser, ellipsoidal ausgeschnitten, im unteren Drittel mit Knochensubstanz ausgefüllt. Diese Verknöcherungen und die fortgeschrittene Verknöcherung der dorsalen Fonticuli externi und interni sind für das Alter des Exemplares sehr bezeichnend.

Foramen obturatorium ist links breit eiförmig und sehr regelmässig, rechts schmal, sichelförmig gebogen und in der Mitte verjüngt. Die rechte Acetabularöffnung ist weiter nach unten und nach vorne verschoben und von ellipsoidaler Form; das linke Acetabulum ist vollkommen kreisförmig.

Fovea ischiadica media der rechten Seite wird distalwärts von einem flachen, breiten Knochenfortsatze umgeben, der nachher in einen breitflachen Rand übergeht; an der linken Seite ist die Fovea sehr breit und stark vertieft.

Die ganze rechte Hälfte der Darmbeine bleibt breit und flach, die linke ist mehr gebogen. Die Entfernung der centralen Axe vom rechten Foramen obturatorium beträgt 32, vom linken 23 Mm. Der distale Randhöcker über der Acetabulargrube ist rechts stumpfer als links, prominirt jedoch stärker. Der linke präacetabulare Aussenrand ist verengt, aber mehr abgerundet.

In Bezug auf die Längenverhältnisse der Darmbeine sei noch bemerkt, dass die Länge der Wirbelsäule von unteren Oeffnungen der Can. iliaci bis zum ersten Caudalwirbel 64 Mm. beträgt, und dass der Abstand zwischen dem oberen Höhepunkte der Linea arcuata und dem unteren lateralen Beckenfortsatze zu beiden Seiten der gleiche ist (65 Mm.). Hingegen misst die untere ventrale Fovea rechts 30, links nur 25 Mm. Die Sitz- und Schambeine sind beiderseits im Wesentlichen gleichmässig ausgebildet; so ist das untere Ende des Os ischii vom For. obturatorium rechts 39, links 40 Mm. entfernt. Doch ist die allgemeine Verlagerung der postsacralen Theile gerade auf die Gleichmässigkeit in der Constitution der Sitz- und Schambeine zurückzuführen. Die Ossa pubica, die nur wenig in der Länge differiren (rechts 57.8 Mm. gegen 59 links), sind rechts 10 Mm., links 17 von den intermediären Sternaltrabekeln entfernt; distale Spitze des linken Os pubis liegt dort, wo rechts die Synostose mit

dem Sitzbeine aufhört. In weiterer Folge ist die linke Endspitze dem Pygostyl genähert, die rechte aber von ihm entfernt.

Die rechte Schamspange reicht also weiter nach hinten. Die linke ist ausserdem stärker gebogen, dicker, dorsoventral verbreitert und am Distalende löffelförmig gestaltet; sie wendet sich mit dem concaven Rande nach vorne und wächst mit den Darmbeinen inniger zusammen als die rechte.

Der Hinterrand der rechten Beckenhälfte beträgt 21.5, des linken 18 Mm. Derselbe Rand des Ileums (bis zum dorsolateralen Auswuchse gemessen) ist ebenfalls rechts länger als links (16 gegen 14 Mm.).

Trotz der Ablenkung der fünf freien Caudalwirbel nach rechts ist der mittlere untere Fortsatz des Beckens vom Ansatze des Os coccygis rechts über 20, links aber kaum 13 Mm. entfernt. Correspondirender Theil des Beckens ist von dem basalen Proc. lateralis der Cauda rechts 105, links 7.5 Mm. entfernt. Die Entfernung des Ansatzes des Pygostyls vom rechten Os pubicum beträgt 19, vom linken 15 Mm.

Von Extremitäten sind nur die beiden Fussschenkel erhalten. Sehr überraschend ist der Umstand, dass beide mehr minder 70 Mm. lang sind; der rechte ist sogar etwas länger als der linke. In der Ausbildung der Knochen lassen sich allerdings gewisse Assymmetrien feststellen. So ist:

1. die ganze untere Apophyse des linken Femurs breiter als die des rechten;
2. im Basaltheile ist der linke Schenkel dünner als der rechte;

3. der rechte ist in der distalen Hälfte rückwärts merklich concaver als der andere;

4. der rechte Condylus (inferior) internus ist vorne weniger scharf und eckig als der linke;

5. auch der untere Condylus externus prominirt am linken Femur stärker als am rechten;

6. der linke Trochanter ist kräftig, länger und stärker geschweift als der rechts

seitige;

7. das linke Lig. teres war ebenfalls länger als das rechte.

Myologische Correlation.

Obwohl die ganze Muskulatur so innig mit dem Knochengerüste verbunden und von seinen Eigenthümlichkeiten abhängig ist, dass sich aus jeder das Skelet betreffenden Modification auch entsprechende Veränderungen myologischer Natur ableiten, so erwies es sich doch als nothwendig, auch diese Verhältnisse besonders zu behandeln, weil erst bei einer systematischen Zusammenstellung mehrere interessante Momente hervortreten und zum richtigen Verständniss der Art und des Grades der Abhängigkeit einzelner Theile nicht wenig beitragen.

Wie es zu erwarten war, zeigt die Muskulatur des Beckengürtels die weitgehendste Assymmetrie, die Muskulatur der hinteren Extremität hingegen die auffallendsten Wechselbeziehungen. In der vorderen Region des Rumpfes, am Halsursprunge und am Schultergürtel sind die Unregelmässigkeiten nur geringfügig und schwer zu ermitteln.

A. Muskulatur des Stammes.

a) Musculi dorso-spinales (Epaxonische Muskeln).

1. System des transversospinalen Muskels.

Von dem Complexe der tief gelegenen Musculi intertransversarii kann hier abgesehen werden. Sowohl die kurzen Musc. intertransversarii posteriores, wie die Musc. int. anteriores, die sich zwischen den Seitenfortsätzen befinden und mit den hinteren Muskeln zusammenwachsen, legen sich unmittelbar an das Axenskelet an und konnten kaum afficirt werden.

Was den langen Musc. 1. cervicis et capitis lateralis anbelangt, möge die Bemerkung hinreichen, dass er den Hals und mittelbar den Kopf immer stärker nach rechts beugte, demnach assymmetrisch fungirte.

Rotatores oder Musc. obliquo-spinales, die mit den erwähnten Musc. intertransversarii zusammenwachsen und echte transverso-spinale Muskeln darstellen, ziehen sich von den Lateralfortsätzen zu den rückwärtigen Theilen der Proc. obliqui posteriores nachfolgender Wirbel und sind trotz ihrer tiefen Lage und Kleinheit an der rechten Seite kräftiger entwickelt und in den Insertionen breiter, namentlich in der rückwärtigen Partie.

Mit den Rotatores vereinigt sich Musc. multifidus und semispinalis; er entspringt unter den oberen Darmbeinen von den Lateralfortsätzen und geht zu den Dornfortsätzen früherer Wirbel. Sein linker Theil ist zusammengepresst und ausgeschweift, der rechte wurde breiter und bedeutend verlängert, besonders über dem Ileum; die Biegung geht hier nach unten und links. Seine starken, am Halsursprunge liegenden Bündel unterlagen ähnlicher Modification, aber in weit schwächerem' Grade.

Musculi interspinales, die ebenfalls zu diesem Systeme gehören, behielten ihrer Kleinheit wegen vollkommene Symmetrie.

2. System des echten spinalen Muskels.

Die schwachen unteren Theile des eigentlichen Halshebers und der Musc. spinalis cervicis, der sich vom Musc. spinalis dorsi erstreckt, verhalten sich mehr minder indifferent.

Musc. rectus capitis posterior ist selbstverständlich ganz regelmässig ge

blieben.

Musc. spinalis dorsi, ventralwärts vom biventren Muskel bedeckt, erstreckt sich in gesonderten Sehnen vom Vordertheile der Rückenfortsätze des durch die Darmbeine bedeckten Wirbels und einiger vorheriger Wirbel, sowie von den Rückendornen des unteren Halses zu den Proc. obliqui proximaler Halswirbel, steht sonach auch in der Assymmetrie mit Musc. longissimus dorsi und Musc. cervicalis ascendens in enger Correlation. Seine rechte Seite ist nach unten verlagert und kräftiger entwickelt. 3. System des sacrospinalen Muskels.

Der als Musc. biventer cervicis bezeichnete und als Strecker und Geradehalter des Kopfes fungirende Theil des Musc. dorsi et cervicis semispinalis wurde so wenig afficirt, dass die Assymmetrie selbst in der Medianlinie, wo sich beiderseitige Muskelpartien aneinanderlegen, nicht deutlich hervortreten konnte; bei Tetrao, wie überhaupt bei Rasoren, ist er ohnehin sehr schwach entwickelt. Der andere Theil des Musc. semispinalis, Musc. complexus kommt hier nicht mehr in Betracht.

Musc. ilio-costalis, welcher von den Proc. obliqui und den Rippen subilealer Wirbel und vom oberen Rande des Ileums entspringt, erlitt beiderseits eine auffallende Krümmung in derselben Richtung, so dass die Contouren der einen Seite genau die der anderen wiederholen. Der rechte Theil ist fast zweimal so breit wie der linke. Die tiefer liegenden, zwischen den Rippen ausgeprägten Bündel sind an der rechten Seite bedeutend kürzer.

An diesen Muskel schliesst sich der grosse oberflächliche Musc. longissimus dorsi an; er geht von den Seiten der zusammengeschmolzenen Rückenfortsätze zu den voranliegenden und zu den hinteren Proc. obliqui, hoch gegen den Kopf zu aufsteigend. In seinen oberen Theilen symmetrisch, ist er rechts im Basalabschnitte dicker und lateralwärts verschoben, ausserdem am fünfzehnten Halswirbel (gegen die rechte Zygapophyse des vierzehnten Wirbels) verkürzt.

In demselben Sinne wie der untere Theil des Longissimus dorsi veränderte sich am Halse der Musc. longissimus cervicis. Musc. cervicalis ascendens, der sich mit der lateralen Muskulatur des Halses vereinigt, nimmt an der rechten Seite eine abschüssigere Lage an und verbreitert sich rechts im untersten Abschnitte.

b) Musculi ventri-laterales (Hypaxonische Muskeln).

1. Gruppe der Bauchmuskeln.

Musc. transversus abdominis erstreckt sich von den Seiten der Ossa pubica, der Rippen und der präacetabularen Darmbeine ausgehend unmittelbar über dem Peritoneum, in sehr dünner Schichte bis zum Distalrande des Brustbeines. Obwohl sich der Sternalapparat an die Assymmetrie des Beckens gar nicht anpasst, ist die ganze linke Hälfte dieses tiefen Brustmuskels verbreitert und bedeutend länger als die rechte. Musc. obliquus abdominalis internus, der zwischen hintere Rippen und die Seitenwand des präacetabularen Ileums, sowie die Mitte der Schambeine zu liegen kommt, wurde mehrfach modificirt. Auf der linken Seite ist er fast 8 Mm. breiter geworden. Am rechtsseitigen Muskel wurde der Verlauf der oberen Partie stark verändert: man findet die Bündel zunächst eingedrückt, dann auf einmal in eine breite und dünnere Schichte übergehend.

Musc. obliquus abdominalis externus verläuft subcutan von den Rippen (beziehungsweise Hamularfortsätzen) bei den Ossa pubica zum Seitenrande des Sternums. Der verlängerte rechte Muskel ist ventralwärts sehr stark ausgeschweift worden; der linke ist dagegen bedeutend verflacht und verkürzt, obgleich die Ansatzpunkte an dieser Seite weit mehr von einander entfernt sind als an der entgegengesetzten Seite.

Musc. abdominalis rectus, der in der Medianlinie zu der sogenannten Linea alba zusammentritt und neben den vorher besprochenen Muskeln zwischen den Schambeinen, den Seitenpartien des Sternums und den letzten Sternalrippen ausgespannt ist, ist rechts auffallend verkürzt, aber erheblich verbreitert und geschwungen, während links das Gegentheil davon stattfindet.

Was zuletzt den subcutanen Musc. transverso-analis anbelangt, dessen beide Hälften sich am After vereinigen, so ist er links gedrungener und in seiner ganzen Masse nach oben verschoben.

2. Gruppe der intercostalen Muskeln.

Es kommt hier zunächst Musc. costi-sternalis in Betracht. In zackiger Gestaltung von mittleren Sternalrippen ausgehend, inserirt er sich am Proc. costalis

(praecostalis Fürbringer's) des Brustbeines. Der rechte Muskel erfährt bedeutende Verkürzung, während die Breite zu beiden Seiten die gleiche bleibt.

Musc. costarum inter appendiculares, welche den Brustkorb zu erweitern haben, differiren wenig, ausser in der Lage, die sich aus der Fig. 3 ohne weiters ergibt. Musc. intercostales interni sind vor den Hamularfortsätzen zwischen den costalen Rippenabschnitten gelagert. Das Verhältniss ihrer Länge kann ebenfalls aus der erwähnten Figur ohne Schwierigkeit abgeleitet werden. Der Unterschied in der Breite (vom Hamulus gerechnet) wird aus folgenden Zahlen ersichtlich.

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Gleichzeitig erkennt man, dass sich die Assymmetrie caudalwärts vermindert. Musc. intercostales externi, die im Vergleiche zu der Richtung der inneren Zwischenrippenmuskeln einen entgegengesetzten Verlauf nehmen, verbinden, im Anschlusse an die unansehnlichen Rippenheber, Musc. levatores costarum, zu beiden Seiten der Hamularfortsätze je zwei nächstliegende Costalstücke. Die von der zweiten freien zu der ersten echten Rippe hinziehenden Muskeln sind gleich breit, der rechte Theil ist jedoch abschüssiger und länger. Aehnlich verhalten sich auch die nächstfolgenden Paare. Zwischen der zweiten und dritten echten Rippe ist der rechtsseitige Muskel sehr verflacht, entspricht aber hinsichtlich der Breite dem vorangehenden, der linksseitige ist bedeutend verschmälert, besonders in der proximalen Portion. Beim nächstfolgenden Paare ist der rechte Muskel sehr verbreitert (in der proximalen Hälfte 11 Mm.), aber beinahe gleichmässig breit, mit Ausnahme des genannten Abschnittes, wo der Ursprungsrand epaxonisch prominirt; der linke ist im Gegentheil proximalwärts am schmalsten (kaum 4 Mm.), vom Hamularfortsatze an gleich breit (9.7 Mm.), sein distaler Abschnitt steigt fast perpendiculär ab.

Das nächste Muskelband misst rechts 4 Mm., links das Doppelte davon, 8 Mm., ist beiderseitig annäherungsweise gleich breit, der linke Theil ist cranialwärts sanft concav ausgebogen, der rechte nimmt mit Ausnahme der obersten Partie einen fast gewöhnlichen Verlauf.')

3. Gruppe der ventrilateralen Halsmuskeln.

Musc. longus colli (anterior) ist an der rechten Seite in beiden Richtungen mehr ausgedehnt als links, insbesondere in den distalen (äusseren) Partien, was sich durch seine Lage erklärt; er bildet ein grosses gleichschenkeliges Dreieck, dessen Höhenaxe mit der Hauptaxe des Körpers zusammenfällt, und entspringt von der Ventralseite der Hals- und Brustwirbel. Dass die einzelnen Ursprungszüge, die von den Haemapophysen caudalwärts ziehen, sehr bedeutende Modificationen erfahren, erklärt sich durch die Beschreibung jener Skeletelemente und wird aus den Figuren ersichtlich.

Auf die Beschaffenheit der Musc. intertuberculares wird hier nicht näher eingegangen. Dasselbe gilt von den beiden Theilen des Musc. rectus capitis anticus (major und minor oder medialis und lateralis), indem durch die ausgiebige

1) Musc. scalenus medius konnte nicht näher bestimmt werden.

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