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Sitzung vom 9. Januar 1897.

v. Wilamowitz, Ueber die Geltung des Wortaccentes in der griechischen Lyrik und den Vortrag der verschiedenen Gattungen der Lyrik.

W. Schur, Ueber die Abplattung des Planeten Mars. (Nachr. math. - phys. Kl. 1897. S. 17.)

Sitzung vom 23. Januar 1897.

F. Klein legt vor: R. Müller, Ueber die angenäherte Geradführung durch das ebene Gelenkviereck. (Nachr. math.-phys. Kl. 1897. S. 13.)

J. Wellhausen legt vor: P. Horn, Lughati Furs, die älteste persische Glossensammlung von al Asadi. (Erscheint in den Abhandl. phil.-hist. Kl.)

Sitzung vom 6. Februar 1897.

F. Kielhorn, legt vor: H. Lüders, die Sage von Rṣyasṛiga, ein Beitrag zur Geschichte des Epos. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1897. S. 87.)

F. Leo, Die plautinischen Cantica und die hellenistische Lyrik. (Erscheint in den Abhandl. phil. - hist. Kl.)

A. v. Koenen, Ueber untere Kreide in Kamerun. (Erscheint in den Abhandl. math.-phys. Kl.)

W. Voigt, Zur kinetischen Theorie idealer Flüssigkeiten. (Nachr. math.-phys. Kl. 1897. S. 19.)

Sitzung vom 20. Februar 1897.

F. Klein legt vor: A. Wiman, Ueber diophantische Gleichungen. (Nachr. math.-phys. Kl. 1897. S. 55.)

W. Voigt legt vor: Schütz, Das Princip der absoluten Erhaltung der Energie. (Erscheint in den Nachr. math.-phys. Kl.)

C. Dilthey legt vor: Degering, Ueber etruskischen Tempelbau. (Erscheint in den Nachr. phil.-hist. Kl.)

F. Leo, Ueber die Composition von Senecas Chorliedern.

Sitzung vom 6. März 1897.

F. Frensdorff, Ueber die Kaiserwahl von 1742. (Erscheint in den Nachr. phil.hist. Kl.)

F. Kielhorn spricht über die Junagadh Felseninschrift der Rudradaman und legt neue Abklatsche derselben vor.

D. Hilbert, Ueber die Entwicklung einer beliebigen analytischen Function in eine unendliche nach ganzen rationalen Functionen fortschreitende Reihe. (Nachr. math.-phys. Kl. 1897. S. 63.)

Der vorsitzende Sekretär legt vor: A. Hurwitz, Ueber die Erzeugung der Invarianten durch Integration. (Nachr. math.-phys. Kl. 1897. S. 71.)

Sitzung am 20. März 1897.

F. Leo legt vor: M. Wellmann, Krateuas. (Erscheint in den Abhandl. phil.hist. Kl.)

Oeffentliche Sitzung am 1. Mai 1897.

Der vorsitzende Sekretär macht Mittheilungen aus dem Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr. Gedächtsnisreden auf E. Curtius von F. Leo, C. Weierstrass von D. Hilbert, A. Kekulé von O. Wallach, E. Beyrich von A. v. Koenen, J. J. Sylvester von F. Klein.

AG 13 17

Die apokryphen Fragen des Bartholomäus.

Von

N. Bonwetsch.

Vorgelegt in der Sitzung am 21. November 1896.

So fremdartig der überwiegende Inhalt der sogenannten apokryphen Literatur uns anmutet, so wenig darf doch die kirchengeschichtliche Forschung von ihrer Untersuchung Abstand nehmen, denn jene hat als eine starke Unterströmung das religiöse Leben breiter Schichten sehr wirksam beeinflußt. Zudem weisen, in ihrer gegenwärtig noch vorliegenden Gestalt zumeist jüngeren Datums, die dieser Literatur angehörenden Schriften Bestandteile auf, die den Anfängen der Kirche, besonders den gnostischen Kreisen im zweiten und dritten Jahrhundert, entstammen, ja zum Teil in die vorchristliche Zeit zurückgehen. Ihre Erforschung verheißt also schließlich doch einen lonenden Ertrag. Eine zusammenfassende Untersuchung dieser apokryphen Literatur nach ihrem ganzen Umfang steht noch aus, sie kann auch nicht ernstlich in Angriff genommen werden, bevor das Material - die erhaltenen Reste jener Literatur (denn nur um Reste handelt es sich noch) in möglichster Vollständigkeit gesammelt und veröffentlicht ist. Hierzu einen bescheidenen Beitrag zu liefern war der Zweck meiner Uebertragung der sog. „Fragen des Bartholomäus an die Gottesmutter" aus dem Altslavischen in's Deutsche. Erst nach Vollendung meiner Uebersetzung ward ich inne, daß A. Vassiliev's Anecdota graeco- byzantina I (Moskau 1893) diese Fragen" teils aus der slavischen Version, teils sogar im griechischen Urtext bereits der Wissenschaft erschlossen hatten. Ich glaubte doch meine der Ges. d. Wiss. schon vorgelegte Arbeit nicht unterdrücken, sondern sie nur durch den griechischen Text bereichern zu sollen.

Von einer Bartholomäusapokalypse wußte man allerdings seit lange. E. Dulaurier hat nämlich 1835 aus einer sahidischen Handschrift ein Fragment einer Apokalypse des Bartholomäus mit

Kgl. Ges. d. W. Nachrichten. Philolog.-histor. Klasse. 1897. Heft 1.

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einer französischen Uebersetzung herausgegeben („Fragment des révélations apocryphes de S. Barthélemy, et de l'histoire des communautés religieuses fondées par S. Pakhome. Traduit sur les textes Coptethébains inédits conservés à la Bibliothèque du Roi, par M. Édouard Dulaurier. Paris 1835), und die letztere ist von C. Tischendorf (Apokalypses apocryphae, Lpz. 1866, Proleg. S. XXIVf.) wiederabgedruckt worden. (Hierdurch mir bekannt.) Dies sahidische Fragment bekundet einen engen Zusammenhang mit den Adamlegenden, denn seinen ersten Teil bilden Mitteilungen über die Wiederannahme Adams und Evas auf Grund der Erlösung, und über die Freude, welche hierüber herrscht bei den Engeln wie bei Abraham, dem Freund Gottes, Isaak, dem die Sünde fern geblieben, dem heiligen Jakob, dem großen Dulder Hiob, Mose, dem ersten der Propheten, und allen, die den Willen Gottes getan haben. Ist in dem Fragment zunächst nicht recht deutlich, wer die Apostel und speciell den Bartholomäus anredet (Croyezmoi, ô mes frères les apôtres, croyez Barthélemy), so erscheint doch bald Bartholomäus als der, welcher selbst die geoffenbarte Herrlichkeit schaut (Et moi, Barthélemy, j'ai passé plusieurs jours sans manger et sans boire, le splendeur du spectacle qui s'offrait à mes regards suffisant pour ma nourriture). Bartholomäus wird als Landmann bezeichnet, wonend auf dem Landgut des Hierocates, des Hauptes der Stadt. Auf dem Oelberg ward ihm die Erscheinung des Herrn. Die alsdann folgende Segnung der zwölf Apostel durch die Trinität, welche den Petrus zum Haupt und Fürsten des Gottesreichs weiht, weist die Apokalypse in ihrer gegenwärtigen Gestalt in eine spätere Zeit, aber warscheinlich bleibt doch, daß ältere Elemente in ihr nicht fehlen.

Die slavische Bartholomäusapokalypse trägt die Ueberschrift „Die Frage des Bartholomäus“. Sie ist mir aus zwei Handschriften bekannt. Die Eine derselben ist ein Sammelcodex des Païsius aus dem 14. Jahrhundert in dem Kloster des Alexander Nevskij in St. Petersburg, welcher auf Bl. 136-147′ diese Fragen des Bartholomäus enthält. Aus dieser Handschrift haben Tichonravov in den „Denkmälern der apokryphen russischen Literatur“ (Pamjatniki otrečennoj russkoj literatury), St. Petersburg 1863, Band II S. 18-22, und Pypin, Pseudepigraphen und Apokryphen des russischen Altertums (Ložnyja i otrečennyja knigi russkoj stariny), im 3. Band von Kuželev-Bezborodko, Denkmäler der alten russischen Literatur (Pamjatniki starinnoj russkoj literatury), St. Petersburg 1862, S. 107 den Text herausgegeben. Einer persönlichen Einsichtnahme dieser Handschrift bedurfte es daher

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