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verschiedenen Geschlechtern zu, darunter auch um diese Zeit den Edlen von Meinersen. Sie nannten sich so von dem jezigen Gebhardshagen im Braunschweigschen Amte Salder, welchem der Name Gebhard erst vorgesezt ist, seit es von denen von Meinersen in den Besitz der von Bortfeld übergegangen war, denn in dieser Familie war der Name Ge= vehard sehr gebräuchlich. Von der Zeit an nennen sich auch die von Bortfeld de Indagine. Uebrigens habe ich diesen Ritter Gerhard

sonst noch nirgends angetroffen.

Urk. Nr. 24. Ritzardingerode wage ich nicht zu bestimmen. Flöthe ist schon erwähnt. Die Oder erstreckt sich oberhalb Heiningen, Ohrum und Dorstadt am linken Okerufer hin. Utilitates lignorum find die Achtworde der deutschen Urkunden.

Urk. Nr. 25. Abermals erscheint Helmold von Biwende mit dem Prädicat nobilis homo, während Bonifacius von Biwende einen gerin gern Plaz unter den Zeugen einnimmt.

Urk. Nr. 26. Wie überhaupt der Bischof Conrad ein sehr thätiger Mann gewesen sein muß, so sehen wir ihn auch fast immer in seinem Sprengel umherreisen*). Er besucht fleißig die Klöster und Stifter seines Sprengels und seine Stiftsschlösser, unter diesen namentlich Winzenburg und Poppenburg und das erst durch ihn 1223 von den Grafen von Wölpe an das Stift gebrachte Rosenthal bei Peine. Auch feine Caminata zu Vorsatum (vergl. Urk. Nr. 12.) scheint ihm ein Lieblingsaufenthalt gewesen zu sein. Der raftlose Eifer, womit er sich den Obliegenheiten seines Amtes widmete, blieb sicher nicht ohne Erfolg: Alles spricht dafür, daß die Diöcese Hildesheim unter seiner Regierung eine der ruhigsten und glücklichsten in Deutschland war. Die von Herre, benannt von Groß- und Klein-Heere im Amte Woldenberg, führten gleich denen von Holle drei Pickelhauben im Wappen. Nach Ausweis eines Grabsteins an der Kirche zu Groß-Heere erlosch ihr Stamm mit Cord von Here dem Jüngern, der am 14. August 1567 an einem Tage mit seiner Hausfrau Sophia von Oberg starb.

Urk. Nr. 27. Den Ysershop möchte ich wieder für Soerhof bei Ringelheim halten (siehe die Anmerk. zu Nr. 21.). Sonst lag auch bei Klein-Flöthe ein Feld, welches Ysersla hieß. Der Marschall Conrad gehört schon zur Familie von Dinklar.

Urk. Nr. 28. Der hier erscheinende edle Mann Bernard de Indagine war ein Edler von Meinersen (vergl. die Anmerk. zu Nr. 23.). Sein Wappen, welches ich an einer Urkunde von 1258 in Braunschweig

*) Selten außerhalb seiner Diöcese. Im Jahre 1226 weilte er mit Kaiser Friedrich in Italien.

gefunden habe, zeigt auch das Schach der von Meinersen. Gronstede ist jest wüst; es lag hart an dem heutigen Steinlah bei Ringelheim. Noch jest unterscheidet sich ein Theil der Bauern zu Steinlah von den andern durch die Benennung „Grunster Bauern“, durch deren Feldmark die Lage des untergegangenen Orts sich aufs genaueste er mitteln läßt.

Nr. 15.

Wegen der Brüder Volcmar, und Gifilbert siehe zu

Urk. Nr. 29. Aus Nr. 32 wird es deutlich werden, wie diese für das Kloster Isenhagen ausgestellte Urkunde in das Diplomatar von Marienrode gelangt ist. Indessen dürfte schwerlich anzunehmen sein, daß die hier erwähnten Zehnten mit den Cistercienser Mönchen auf Marienrode übergegangen seien, weil die Ortschaften dicht bei Isenhagen, also in großer Entfernung von Marienrode, liegen. Lünzel hat diese Urkunde nach einem ihm von Perz mitgetheilten Auszuge gekannt und zur Bestimmung der Diöcesangränze zwischen Hildesheim und Halberstadt, welche eben in der Gegend von Isenhagen viele Schwierigkeiten darbietet, benugt (siehe deffen Aeltere Diöcese Hildesheim pag. 54. 55.)

Urk. Nr. 30. Ich habe nicht ausmitteln können, wo dieser Berg, welchen die Brüder von Wanzleben dem Kloster Neuwerk überlassen, gelegen haben mag. Wahrscheinlich ist er bald darauf wieder eingelöst. Der Graf Sifrid ist ein Graf von Blankenburg; Jusarins gehört nicht zu diesem gräflichen Geschlechte, sondern zu den Ministerialen dieses Namens. Theodericus, bei dessen Familiennamen die Abbreviatur beibehalten ist, möchte wohl ein von Prome oder Proeme sein.

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Urk. Nr. 31. Die Zeugen sind mit Ausnahme der drei lezten geistlichen Standes. Der sonst oft erscheinende Ritter Bertold genannt Pil gehört der Familie von Levenstede an, welche sich übrigens auch von Barkevelde nannte. Weil der Name des Domherrn Sigebodo von Scartvelde (Graf von Scharzfels) in den Urkunden bei einigen ältern Schriftstellern fehlerhaft gelesen oder gedruckt ist, so hat sich Vogell in seiner Geschlechtsgeschichte des Schwichelt'schen Hauses verleiten laffen, ihn auf die von Schwichelt'sche Stammtafel zu sehen, wo er nun zu tilgen sein wird.

Urk. Nr. 32. Es giebt viele Beispiele, daß Mönche oder Nonnen von der Regel des heil. Augustinus durch die Bischöfe genöthigt wurden den Cisterciensern Raum zu machen. So mußten z. B. noch 1449 die Augustinernonnen von Derneburg Cistercienserinnen weichen. Ich will gern glauben, daß von den 150 Fractionen, welche nach Augustins Regel lebten, viele sehr ausgeartet sein und nichts Besseres verdient ha= ben mögen; daneben ist aber auch nicht zu verkennen, daß die Bischöfe

ein Interesse dabei hatten, den Cistercienserorden zu begünstigen und vorzuziehen.

Urf. Nr. 33. Barfeld bei Gronau ist schon mehrfach erwähnt. Obgleich der Name Backenrode für Marienrode hiernach schon obsolet erscheinen sollte, erhält er sich doch noch lange im Gebrauch.

Urk. Nr. 34. Wegen Quicborn siehe Nr. 1. 2. 6. 10.

Urk. Nr. 35. Wegen Diekholzen vergl. Urk. Nr. 1. 2. 10. und Lüngels Diöcese Hildesheim pag. 220.

Urk. Nr. 36. Die Lage von Gronstede ist oben zu Nr. 28. angegeben. Die Ritter Razo von Gustedt und Gerard genannt Gos (Gans?) werden Brüder, und Heinrich's von Walmoden Gemahlinn ihre Schwester gewesen sein. Ein Gerhard von Gustedt kommt wirklich auch um diese Zeit bis ungefähr 1315 vor; ich halte den Gerard Gos für eine Person mit ihm. Auch kann ich nachweisen, daß der unter den Zeugen erscheinende Nitter Bruno Crevet (Krebs in andern Urkunden auch wohl Cancer genannt) ein von Gustedt gewesen ist. Diese zufälligen Beinamen verwirren und erschweren genealogische Untersu= chungen ungemein.

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Urk. Nr. 37. Elbere ist das jezige von Cramm'sche Gut Delber am Weißen Wege im Braunschweigschen Amte Salder, welches in alten Zeiten der ausgestorbenen Familie von Vortfeld gehörte. Seit 1395 besaßen die beiden Familien von Bortfeld und von Cramm die Burg Selber je zu zwei Viertel, bis Leztere durch Aussterben der von Bortfeld in den alleinigen Befih gelangten. Wir haben schon oben angemerkt, daß die von Bortfeld den Edlen von Meinersen im Befiß des benachbarten Hauses Gebhardshagen succedirten.

Urk. Nr. 38. Die weiter nicht bezeichneten Brüder Ecbert und Borchard find offenbar Ecbert und Borchard von Wolfenbüttel oder von der Asseburg, Söhne Burchard's des Aeltern. Dörnten liegt im Amte Liebenburg. - Volrad Probst des Morizberges vor Hildesheim. stammte aus dem Geschlechte der von Wildenstein, auch de Goslaria genannt.

Urk. Nr. 39. Was zu dieser Excommunication Anlassung gege= ben haben mag und in welches Regierungsjahr Otto's diese Urkunde zu sehen ist, läßt sich fürerst noch nicht ermitteln, weil noch zu wenige Urkunden des Klosters Heiningen bekannt geworden sind.

Urk. Nr. 40 und 41. Ueberhaupt sind die Urkunden bei Leuckfeld außerordentlich fehlerhaft. Es ist ihm viel mehr darum zu thun gewesen, Vieles zu schreiben, als etwas Gutes zu liefern. Der Graf Conrad von Wernigerode hatte erst 1269 die Harzburg von den Grafen von Woldenberg erworben (siehe Delius Untersuchungen über die Harz

lag

burg pag. 142.). Sudburg, wonach sein Burgmann sich benennt, zwischen der Oker und dem Suttmerberge (eigentlich Sudburgerberg) unfern Goslar.

Urk. Nr. 42. Gemeint ist Sehlde im Amte Woldenberg, welches also auch aus einem Groß- und Klein-Sehlde zusammengezogen ist. Weil hier mehrere Domherren mit ihrem Geschlechtsnamen erscheinen, will ich auch die unbenannten namhaft machen. Der Domdechant Ar-nold ist ein Edler von Werberge, der Probst vom Morizberge Volrad ein von Wildenstein, der Domscholaster Bernhard ein Edler von Dor: stadt, der Domcantor Bernhard ein Edler von Meinersen, der Domkellner Otto ein Graf von Woldenberg. Man sieht wie die Dynastengeschlechter sich zu den reichen Pfründen des Domstifts drängen, was eine der vorzüglichsten Ursachen ihres Erlöschens geworden ist. - Bi: schof Siegfried gehörte selbst einem solchen Hause an; er war ein Graf von Querfurt.

Urk. Nr. 44. Das so sehr häufige Vorkommen des Namens Indago oder Hagen auch in der Diöcese Hildesheim, sowohl für Oerter, als Familien, erfordert, daß wir einige Augenblicke bei der Betrachtung dieses Wortes verweilen.

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Indem in Schaumann's Geschichte des niedersächsischen Volks pag. 50 von den Gränzen Westphalens und Engerns die Rede ist, fügt der Berfasser folgende Anmerkung hinzu: „Ein achtbarer und sehr namhafter Gelehrter, doch weiß ich nicht, ob dieserhalb von seiner Meinung etwas gedruckt ist hat die Ansicht, die Oerter auf: Hagen, als Gränze zu benußen; z. B. Hagenburg, Sachsenhagen, Stadthagen, Langenhagen, Isernhagen 2c. Allein Hagen ist nicht immer Gränze, sondern bei weitem häufiger: Eigenthum. Dazu entstanden manche Namen, 3. B. Stadthagen der Dörfer nicht einmal zu gedenken, welches in seiner Entstehung als Schloß: Greven Alveshagen (Graf Adolf's Eigenthum) hieß, erst später; vor der Entstehung des Schlosses war kein Hagen daselbst." So weit Herr Dr. Schaumann. -*Was mich anbetrifft, so finde ich diese Hypothese des ungenannten Gelehrten der, wenn ich mich nicht sehr irre, mein verehrter Lehrer, der Herr Schuldirector Dr. Grotefend ist, sehr geistreich und beachtenswerth und das dagegen Gesagte unzulänglich. Wenn man diese lange Reihe von Oertern, welche mit Hagen componirt sind, betrachtet, so muß man allerdings auf den Gedanken gerathen, daß sie etwas zu bedeuten haben müsse. Was ich an Beobachtungen darüber gesammelt habe, hat mich zu der Ueberzeugung geführt, daß in dem Worte Hagen oder Indago der allgemeine Begriff von Befestigung liegen muß. Kleine Schußwerke hatte man gewiß an solchen Stellen nöthig, wo die Naturgrän:

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zen, an die man sich sonst hielt, schwach markirt waren, bei Pässen durch das Gränzgebirge, bei seichten Stellen der Gränzflüsse 2c. Man würde sicher einen zu geringen Begriff von der Kriegskunst der alten Sachsen haben, wenn man ihnen so viel Taktik nicht zugestehen wollte. Es liegt aber in der Natur der Sache, daß solche Befestigungen nicht immer gerade die Gränze einhalten, sondern mehr oder weniger, je nach Gelegenheit des Terrains, sich davon entfernen. Jene Hauptreihe von Hagen, die Oberweser hinunter bis Minden gegenüber, behauptet mehr das Gebirge in einer Entfernung von 1⁄41⁄2-1 Stunde als die ungleich schwerer zu vertheidigende Weser selbst. Aber auch kleinere Reihen von Hagen durchziehen das Land, und deßhalb müssen wir annehmen, daß solche Befestigungen auch zur Deckung der Diöcefan- und Gaugränzen angewendet worden sind. In dieser ältesten Bedeutung zeigt sich das Wort Hagen als ein Derivatum von Hegen=Einschließen, Verschließen, wovon auch Hag und Hecke, Gehäge, Hagedorn, Hagebuche 2. Auch bei dem Worte Verhack ist keineswegs an Hacken, sondern an Hagen zu denken.

Wo diese Bedeutung nicht zutrifft, erscheint Hagen in einer andern, abgeleiteten Bedeutung, in welcher es durchaus synonym mit Rodeland, lateinisch Novale, ist. In dieser Bedeutung tritt es in der vorliegenden Urkunde hervor, ich könnte aber mehrere Stellen anführen, woraus es sich noch deutlicher ergiebt. Will man indessen einen Unterschied statuiren, so möchte Novale neu gewonnenes Ackerland, wirklich urbar gemachtes Land bedeuten, Indago dagegen nur eine abgetriebene Waldstrecke, die entweder wieder mit Holzarten befaamt oder als Weidegrund liegen bleiben soll. Am Harze und in der Umgegend heißen noch jezt solche durch Holzfällen entstandene Blößen in den Forsten allgemein ein Hay oder Hey, masc. gen. Dieses Wort ist nun eben nichts Anderes, als unser Hagen. Das Uebergehen des g in i ist. Sprachkundigen eine bekannte Sache; ich erinnere hier nur daran, daß aus dem alten Vertagadingen unser jeßiges Vertheidigen entstanden ist, und daß das Niedersächsische dag im Englischen zu day geworden ist. So ist auch Hainbuche nicht etwa von Hain (nemus), sondern von Hagebuche abzuleiten.

Urk. Nr. 45. Flöthe, Groß-Mahner und Lewe liegen sämmt= lich im Amte Liebenburg. Unter Ersterem ist Groß-Flöthe im Banne Barum zu verstehen, wo Neuwerk Patron geblieben ist; Mahner ge= hörte zum Archidiaconat Neuenkirchen (vergl. Lünzel's Diöc. Hildesheim S. 249 und 320.).

Urk. Nr. 46. Diesen Gabriel de Valleneto habe ich schon in mehreren Klosterarchiven erwähnt gefunden. Er muß eine schöne Summe

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