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selb statt Mumpelgart und sloss zu unseren anligenden noten und notturfft bruchen innhaben, die unseren tag und nacht gewapnet und ungewapnet ze ross und ze fuss schwach oder starck zu allen zyten uss und inlassen, wie das ye ze zyten uns allen und inen gut und notturfftig sin wurde, darzu das 5 obgestimpt sloss und statt Můmpelgart getruwelich nach allem unserem vermogen retten und entschutten, ouch die statt und sloss nyeman anderen in noch ubergeben on der herren von Wirtenberg, ouch der statthalter die zyt wissen und willen.

Der statthalter und hoffmeister mitsampt Mumpelgart statt sloss der 10 graffschafft und zugehord und innsunders Grannss, Clereual und Pesseuant, wann die wider von dem herzogen von Burgund erobert werdent, sollent in der eynung und buntniss, so wir die obgenanten fursten herren und stette gegen einander habent, ouch begriffen sind, derselben sich halten und gebruchen glicherwise als wir die jarzal uss der zehen jaren inn derselben eynung.

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Wir sollent und wollent ouch mit dem herzogen von Burgund dehein richtung noch sån machen, der genant graff Heinrich sye dann zuvor gelidiget und die sloss und stette, so der herzog von Burgund zu hannden genommen hat, syent dann graff Heinrichen oder sinen erben uberantwurt worden, wie die erobert und die zyt funden werdent, mit aller ir zugehorung. 20 Doch so sollent wir obgedachten parthyen nit schuldig sin helffen zu bekeren und inzebringen die uffgenommen nutzung der genommen slossen vorgemelt, so inn der zyt und vor dem, und wir die erobert, uffgenommen und verfallen sint. Und ob eynicherley rennten gulten oder nutzungen die zyt, und der herzog von Burgund die obgenanten sloss innhands gehept, darvon getan 25 versetzt verkouft hingeben oder entpfremdet were, daz die ouch bekert und zu den genanten slossen und stetten widerbracht werden sollent. Begeb sich aber, daz unser oheim und herre herr Heinrich graff zu Wirtenberg und Můmpelgart todshalb abgon wurde, das gott lanng wende, vor und ee er uss venckniss gelediget und im sine sloss nemlich Granns, Clereual 30 und Pesseuant mit ir zugehorung, wie obstat, uber und wider inngeben. werend, so sollent wir dannocht verbunden sin sinen erben und denen von Mumpelgart mit inbringung der selben sloss und stetten in aller masse, als obstat, doch mit hilff der statt und graffschafft daselbs.

Wir habent uns ouch selbs behalten umb aller unser nutz und notturfft 35 willen gemeinlich wol frid und bestandt ze machen uns ze gut macht ze haben, doch das solich friden und bestandt nit lenger dann einen monat oder sechs wuchen ungeverlich weren soll.

Die obgedachten statthalter zu Mumpelgart mogent, ob sy wellent, das sloss Mumpelgart mit iren luten, die ungeverlich darzu gehorent, wol selbs 40 behuten und verwaren, doch in irem costen on unser irrung und widersprechen. Begeb sich aber, daz sy solich sloss nit durch sich selbs genzlich versehen mochtent oder woltent, wann sy dann an uns erfordernt lutt oder gezug, sollent wir inen furderlich schicken und die selben in unserm costen halten. Doch so soll uns das selb sloss die zyt der eynung zu allen unseren 45 noten und anligen zu allen zyten offenn und gewartig sin.

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Es sollent und mogent die herren von Wirtemberg macht haben, wann inen das fuglich ist, gen Mumpelgart lutt zu ross und ze fuss legen wider den herzogen von Burgund wenig oder viel, doch uns den obgedachten parthyen unschedlich.

Wir wollent ouch ernstlich schaffen und die unsern darzu halten, so 5 wir ye zu zyten zu Můmpelgart haben werden, daz sy sich gegen den burgeren und luten da selbs erberlich halten, denen dhein uberlast noch trang tugent, sunder inen das ir, so sy von inen nemment, gutlich bezalen nach glichem billichen werdt. Sobald wir ouch mit dem herzogen von Burgund des kriegs gericht werden, so wollent wir die unseren uss Mumpelgart nemmen 10 und one verzug die statt und sloss Mumpelgart denen von Wirtenberg oder statthaltern die zyt, denen es zustat, lassen volgen und werden one geverde. Wir habent ouch einhelliclich die obgedachten von Mumpelgart statt sloss lut und gut mit aller zugehorung mitsampt der herschafft Richenwiler und dem sloss Blamont ouch mit aller ir zugehorung mit gunst wissen und willen 15 unser besunder lieben und guten frunden der Eydgenossen, die ouch mit uns in eynung sint, inn buntniss genommen, nemmen ouch die in krafft dis briefes. Wir die fursten obgenant gereden und versprechen by unseren furstlichen wirden und eren und wir die stette obgenant by unseren waren getruwen und glouben, daz wir die genanten von Mumpelgart, ir lutt und 20 gut hanthaben schützen und schirmen wollent nach allem unserm vermogen und alles das, so obgeschriben stat, one geverde getruwelich zu vollziehen. Des zu urkunde hand wir unser eigen ingesigele offenlichen tun hencken an disen brieff, der geben ist uff sambstag nach sannt Michels tag des jars, als man zalt nach Cristi unsers herrn geburt tusent vierhundert sybenzig und 25 vier jare.

476. Von dem unter no 377 II. verkauften Zins von 50 fl. lösen Bürgermeister und Rat 10 fl. Zins mit 200 fl. Kapital ab. Ita est attestor ego Nicolaus Rusch... manu mea propria. Nach 1474 Oktober Dorsualnotiz auf St. Urk. no 1886. Für die chronologische Einreihung 30 des unbegreiflicherweise undatierten Eintrags bietet nur der Amtsantritt von Rüsch (s. Basler Chroniken 3, 278) einen freilich sehr ungenügenden Anhaltspunkt.

477. Peter Rote u. s. w. wie in n° 283 erklären, dass sich meister Gerye Böcklin von Rottwil, der by zweyen jaren vergangen unser bestelter 35 buchsenmeister gewesen ist, während sins dienstes ... mit schiessen und sust solicher masse by uns erzöigt und bewisen, daz wir des gut benügen von im gehept haben, im ouch darumb lob und danck sagen, und empfehlen ihn jedermann. 1474 Dezember 4.

Gleichzeitige Abschrift Missiven 14, 21 (B).

478.

Petrus Rote miles magister civium et consulatus civitatis Basiliensis präsentieren dem Bischof Johann von Basel nach dem Tode des

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Dr. Peter zum Luft, ecclesie in Muttenz rectoris, cujus jus patronatus seu presentandi ad illam personam ydoneam ad nos in presentiarum vigore cujusdam resignacionis nobis per honestum Conradum Můnch de Munchenstein cognominatum de Lowenberg armigerum facte pleno jure dinoscitur pertinere, 5 den Magister Arnold zum Luft. 1474 Dezember 5.

Konzept Missiven 14, 21.

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479. Lienhart Herliberg u. s. w. wie in n° 275 thut kund, dass Burckhart Müller, hindersess zů Basel, und seine Frau Agathe dem Conrat Huglin, caplan der hohen stifft Basel und kamerer sant Johanns brůderschafft uff 10 Burg, zu Handen dieser Bruderschaft einen jährlich zu Pfingsten zahlbaren Zins von 30 schilling pfennig um 30 Basler pfennige verkauft haben ab irem huss und garten, das in Basel an den Steinen zwischen dem oberen Birsich und dem weg, als man den Kolenberg uffgat, gelegen ist, stost an Hanns Yselis hus ze einer und Hanns Spitzen huss zer andern syten, zinset 15 vormåls von eigenschafft dry schilling nuwer pfennigen den... reten.

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1474 Dezember 12. Auf dem Umschlag rechts: Hug.

480. Enelin Stamler von Strassburg, Lienharten Webers des schiff20 mans zů Basel eliche wirttin, erklärt, dass sie mit Verletzung ihres Eides personen in den stetten Basel oder usserthalb, so... dem rate zu Basel zů versprechen standen, nicht vor dem Schultheissengericht belangt, sondern mit frömbden gerichtten furgeladen habe, deshalb vom Rat ins Gefängnis gelegt, nunmehr aber aus Barmherzigkeit freigelassen worden sei, und 25 schwört Urfehde. Es siegeln auf ihre Bitte die Funker Jacob von Louffen und Hanns Heinrich Grieb. - 1475 Januar 3.

Original St.Urk. no 1981 (A).

Die Siegel hängen.

481. I. Peter Rote u. s. w. wie in n° 283 stellen auf Bitte des Jorg Schêtzer undermarschalk etc. dem Mathisen Eberler zum Agstein, umb dz 30 er im antwurt tůn mocht umb die M gulden, so in wechsels wise hinder in von wegen unsers gnedigen herren von Osterrich etc. kommen sind, einen Geleitsbrief aus für Hin- und Herreise und einen fünftägigen Aufenhalt in der Stadt ungevarlich... doch also, dz derselb Mathis sich hinwider geleits halte, nutzit in sinem huss verendere noch hingebe denn mit unserm wissen 35 und willen. 1475 Fanuar 12.

II. Desgleichen für denselben unter denselben Bedingungen gültig bis Dienstag nach Fabian (24. Fanuar). 1475 Januar 16.

Konzepte Missiven 14, 34 und 41.

Urkundenbuch der Stadt Basel. VIII.

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482. Geleitsbrief von Peter Rote u. s. w. wie in n° 283 für den Ritter Hans Bernhard von Eptingen acht tag nach siner zukunfft ungevarlich. 1475 Fanuar 25.

Konzept Missiven 14, 46.

483. P[eter] Rott u. s. w. wie in no 283 verlängern das dem Matthias 5 Eberler unter no 481 II. ausgestellte Geleite bis Sonntag Reminiscere und den tag uber (19. Februar). 1475 Februar 11.

Konzept Missiven 14, 52.

484. Balthasar Hutschy der wechssler burger zu Basel erklärt: Als Bürgermeister und Rat von Basel mich in gefangniss genommen, umb das 10 ich allerley missbruchung in nachgemelter wise gehandelt, zum ersten daz ich geschworn hab der statt von Basel nutz ere und frommen ze werben, iren schaden zu wenden, dessglich der hussgenossen zunfft ordenung ze halten, welich ordenung under anderem innhalt, daz ein yeclicher, so der selben zunfft gewerb uben und bruchen wil, weder Basler noch all ander 15 munzen, die darzu gehorend und darinn gemunzt sind, nit abtun noch verbrennen sol, dwile sy geng und gebe sind wann ich aber solicher pflicht, wie obstat, vergessen, dawider getan und gehandelt hab durch dise handlung, zum ersten daz ich mitsampt dem munzmeister die saffoyer blancken uff-* gesatzt versucht und funden hab, daz ir deheiner acht stebler wert wert 20 sin, daruber die selben munz empfangen und verrer ye eynen fur zehen pfenning ussgeben; item daz ich die crutzer mit den zweyen kopffen, so ich gewisst hab, nit werschafft umb ir wertt gewesen, empfangen, die selben under ander gut crutzer gemischt und die selben fur gut und werschafft ussgeben hab, durch welich ussgeben das gemein gut und vil luts beschediget 25 und betrogen sind; item daz ich welsch silber und ander derglich silber, so nit werschafft gewesen ist, fur der statt Basel werung und werschafft geben und damit merglichen betrug begangen; item daz ich metzblancken beheimsch spagnrli und derglich munz manigfaltig abgetan und gekurnt; item die rinischen gulden genant zulouffer und die, so uff nünzehen krat goldes gemůnzt sind, 30 ouch mir in wechssels wise zu guter bewar geleit, abgeton, mit anderem gold bezalt und die obgemelten gulden verfurt und das alles on sonder urloub getan hab, daruff sy verrer vermúazt sind, durch welich handlung ich mich schwerlich missbrucht, ich ouch schwerer straff an mynem libe und gut wirdig gewesen were, darumb mich ouch die gemelten myn herren burgermeister 35 und rate zu Basel fur recht gestellt und recht ergan lassen woltent haben. Auf Fürbitten der Boten des Rates von Zürich und zugleich gemeiner Eidgenossen, sowie einiger Freunde wird er jedoch freigelassen, nur um 500 fl. Rh. gebüsst, und schwört Urfehde. Ausser ihm siegeln Jacob von Sennheim und Claus Schwab sein oheim. 1475 Februar 11. 40

Original St.Urk. no 1983 (A).

Die Siegel hängen.

485. Peter Rote u. s. w. wie in n° 283 erklären, dass vor ihnen sowie der gnedig herren und gutten frunde der fursten und stetten der vereynung zů Costenz begriffen rête und bottschafften, wie die yetz in unser statt zů tagen versamnet gewesen sind, Ritter Marquard vom Stein und Fakob vom 5 Stein, Hofmeister und Statthalter in Montbéliard, im eigenen und derer von Montbéliard Namen mit dem Wunsche erschienen sind, ein Vidimus der Urkunde der oben angeführten Vereinigung zu erhalten, das ihnen auch ausgefolgt wird. 1475 Februar 13.

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Konzept Missiven 14, 56.

486. Peter Rott u. s. w. wie in n° 283 bekennen, nachdem die drye herren uber unser stat sachen geordenet hinder Mathisen Eberler den eltern genant zum Agstein von unser und gemeiner stat wegen hievor geleit haben. Vim VIIIe gulden in gold und II XVI sh. VIII dn. in munz, ettlich der statt gult und zinse damit abzelösen, ouch ettlich zinse nach margkzal verfallen 15 davon uffzerichten nach sag der geschrifften im ubergeben, daz wir da derselben vim VIII gulden in gold, ouch der II XVI sh. VIII dn. in múnz mit dem, so er davon abgelöszt und uns uff hutt datum dis briefes in gold und gelt wider geben und geantwurt hatt, von im bezalt und uszgewiszt sind und quittieren hierüber Eberler. 1475 Februar 14.

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Gleichzeitige Abschrift Missiven 14, 375 und Konzept ebenda S. 57. —
Am Original hing das Sekretsiegel.

487. Der Münzmeister Ludwig Gesell erklärt: Als Bürgermeister und Rat von Basel mich in ettlichen vergangen jaren zů irem munzmeister uffgenommen, also das ich ir silbermúnz münzen und mich damit haltten 25 solt nach lutt der verschribung, so ich den selben minen gnedigen hern mit minen ingesigeln versigelt ubergeben, ouch lipplich zu gott und den heiligen mit uffgehaben vingern und gelertten wortten gesworn hab, innhaltt der selben brieffen mit allen puncten uffrecht warlich und erberlich zu haltten und zů vollfůren, so under anderm clerlich usswisent, was zůstos30 sender munzen in den kreyssen der munzgnosschafft gëng und geb sind, das ich die dheins wegs nit abtůn sol etc., sodenn aber der zunfft ordnung och zu haltten gesworn hab, so in einem artickel also wiset, das ein yettlicher, der ir zunfft gewerb üben und gebruchen wil, weder basler nach all ander munzen, die darzů gehörend und damit oder darin gemunzt sind, nit abtůn 35 nach verbrennen sol, dwil sy gëng und gëb sind, och all argwenig gold und silber, das einem yettlichen furkompt uffzuhaltten, und dem meister von der zunfft zu antwurtten etc., wann ich aber solher phlicht miner verschribung und geswornnen eyden vergessen, dawider geton und gehandelt hab durch dise nachvermercktten stuck: Zum ersten das ich ein zal keyser Heinrich 40 plaphartt, so zů Basel gemunzt sind, abgeton, item uff vier marck schwër metzblancken ouch abgeton verbrandt; item ettlichen geholffen hab angster spagnrlin und derglich munzen uffsetzen kúrnnen und absetzen; item das ich

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