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Regalis mons, Mons Salutis, Mons ramorum (Mons de ramo), Mons pomerii, De Petra (Petra), De Petris, De albis Petris (Albae Petrae), Petrosa, Rupes, De Rupe, De Rupibus, Rupes amatoris oder Rocca amatoris, De Roccadia, Saxum novum, Alta crista, Alta cumba, De cornu, Lapeda. Da die Cisterzienser besonders gern Thäler aufsuchten, die sie ausrodeten, trocken legten und urbar machten, so haben sie ihre Klöster vielfach benannt nach tiefen, langgedehnten, fruchtbaren, gesunden, grünen, blumenreichen, sonnigen, heiteren, anmuthigen, malerischen, abgelegenen oder prächtigen Thälern; so die Klöster: Bona vallis, Vallis bona, Vallis crescens, Aurea vallis, Clara vallis, Vallis benedicta, Vallis magna, Longa vallis, Florida vallis, Vallis viridis, Sana vallis, Honesta vallis (Vallis honesta), Vallis digna, Speciosa vallis, Bella vallis, Vallis dulcis, Vallis lucens, Vallis lucida, Vallis lucis, Vallis tuta, Vallis serena, Vallis regis, Vallis regalis (Regalis vallis), Vallis paradisi, Vallis dei, Vallis salutis, Vallis crucis, Vallis ecclesiarum, La cava. Von frischen, schönen, reinen Gewässern, von rieselnden, klaren, hellen, kalten, hochgelegenen, süssen, heilsamen Quellen, von Bächen, Flüssen, Seen, Rinnsalen, Fuhrten, Ufern und Inseln haben den Namen die Cisterzienserklöster: Bona aqua (Aqua bona), Bella aqua (Aqua bella), Aqua frigida, Aqua formosa, Aqua longa, Aqua orta, Caput aquae, Fons vivus (Vivus fons), Altus fons (Fons altus), Clarus fons, Fons frigidus, Bonus fons, Bellus fons, Fons regius, Fons salutis, Mellifons, Trium fontium, Septem fontium, De fontibus, Fontenetum, Fontanae albae, Rivetum, Rivus siccus, Flumen dei, Caput laci, Fossa nova, Alta Ripa (Ripa alta), Ripatorium, Clara insula, Tuta insula, Insula dei, Insula arearum. Von grossen, schönen, grünen Wäldern, Waldkämmen oder Waldschluchten benannten die Cisterzienser folgende Klöster: Grandis silva, Alta silva, Clara silva, Silva cana, Silva lata, Silva regia, Silvanesia, Viride lignum, De Bosco, Boscandum, De Bosco cavo, De Grosso bosco, von Waldbeständen, Gehölzen oder Hainen von Fichten, Ellern, Linden, Ulmen, Pappeln, Hollunder: De Pinu, Alnetum, Tilietum, Ulmetum, Populetum (De Populeto), Sambucina; von Anpflanzungen von Buxbaum, Lorber, Oelbäumen und Obstbäumen: Buxedo, Buxeria, de Lauro, Olivetum (De Oliveto), Mons oliveti,

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Oliva Pomarium, Mons pomerii. Von grossen üppigen und lieblichen Wiesen stammen die Klosternamen: De prato, Pratea, Grande pratum, Pratum benedictum, Bellum pratum (De bello prato), von blumenreichen Auen und Feldern: Florida vallis, Floridus campus, Cella florum; von Rosen und Lilien sind benannt: Rosea vallis, de Roseriis, Rosa matura, Rosa vana, Campus liliorum. 1) Das waren die officiellen lateinischen Namen von Cisterzienserklöstern, wie sie in den lateinischen Stiftungsurkunden derselben vorkommen; je nach den Ländern, in denen die Klöster gegründet wurden, standen diesen die volksthümlichen Namensformen zur Seite, also deutsche, englische, französische, spanische, italienische u. a., die denselben Sinn hatten, wie jene lateinischen. Wenn also von Bergen, Felsen und Thälern die angeführten Klöster benannt worden sind, so ist einleuchtend, dass ein Cisterzienserkloster im Saalthal von einem engen Thal, einem Bergpass oder Engpass den Namen erhalten konnte, dass die Benennung Kloster zur Pforte nicht vom Himmel stammt, sondern von der Erde. Es ergiebt sich nun also folgende einfache und einleuchtende Schlussfolgerung für die vorliegende Frage.

Da das Gebiet des Klosters in den Stiftungsurkunden Portensis locus genannt wird, da dasselbe unmittelbar an dem Kösener Pass lag, der mit dem Lateinischen Worte Porta, verdeutscht Pforta oder Pforte benannt wurde, SO ward jenes Klostergebiet von dieser Porta Portensis locus und das auf demselben erbaute Kloster Portense Coenobium, monasterium Sancte Marie de Porta, monasterium apud Portam, Kloster zu der Pforta oder zu der Pforten genannt. Die volksthümliche Bezeichnung die Pforte, in der Pforte, nach der Pforte, aus der Pforte mit bestimmtem Artikel hat bis auf den heutigen Tag im Sprachbewusstsein die Erinnerung bewahrt, dass das Kloster von dem benachbarten Pass nach Thüringen den Namen erhalten hat, der den Sinn des aus dem Lateinischen entlehnten althochdeutschen Appellativum phorta und des mittelhochdeutschen phorte bewahrt hat.

Nachdem Papst Innocenz II. vernommen hatte, dass das Gebiet des neu zu gründenden Cisterzienser Klosters im Saalthale an dem Pass oder der Pforte nach Thüringen lag, benannte er es nach

1) Die vorstehenden Klosternamen finden sich bei C. de Visch, Chronolog. antiq. monasterior. ord. Cisterc. p. 359 f. und Fr. Sigismund, Tabula omn. monasterior, ord. Cisterc.

demselben. Der Papst konnte darauf um so leichter kommen, da es, wie man aus einem Aufsatze des Italieners Camillo Pellegrino ersieht, im zwölften Jahrhundert in Italien Sitte war, Stadtviertel und Bezirke nach einem benachbarten Thore zu benennen, und daher das italienische Wort Porta auch die Bedeutung Stadtviertel, Bezirk erhielt. 1)

Graf Bruno im Pleissengau war also der Vater der Pforte, Papst Innocenz II. der Geistliche, der sie taufte, Bischof Uto I. der getreue Pathe, der des Vaters Stelle nach dessen Tode vertrat, wie später Kurfürst Moritz der Zauberer, der sie verjüngte, nachdem sein Vater Herzog Heinrich zu Sachsen ihr die abgenutzte Mönchskutte ausgezogen hatte, und ihr das Lebenselixir des Evangeliums und der Wissenschaft einflösste. Aus der Bewegung der Geister, die im Zeitalter der Kreuzzüge die Stiftung des Cisterzienserordens veranlasste, ist das Kloster zur Pforte hervorgegangen, aus der Bewegung der Geister im Zeitalter der Reformation und der Auferstehung der Wissenschaft die Landesschule Pforte entstanden. So ist kein Waldthal so still und abgelegen, in das nicht die Wogen der Weltgeschichte hineinschlügen, dem sie nicht den Stempel des menschlichen Geistes aufprägten, wie er sich im Laufe der Zeiten gestaltet.

1) Pellegrino, D'un antico significato del nome Porta, discorso di Camillo Pellegrino, Rerum Italicarum scriptores, ed. Muratori, T. V, p. 235.

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