gegangener Alterthümer meist wenig Verlass ist. Treue und genaue Abbildung des Originals ohne allen verschönernden Rost der Jahrhunderte, mit denen Künstlerhand so gern die Denkmale vergangener Zeiten schmückt, war bei der Anfertigung der Zeichnungen massgebend. Nach sorgsamen Vermessungen sind die Grössenverhältnisse der Bauwerke, ihrer Gliederungen und ihres Zierraths in verkleinertem Massstabe wieder gegeben. Aeltere Situationspläne, Grundrisse und Aufrisse von den Bauwerken zu Pforte, die auf dem Rentamte daselbst verwahrt werden, sind dabei zu Rathe gezogen worden, namentlich wo es galt, ältere und jüngere Bestandtheile derselben zu sondern. Natürlich ist auch die lebendige Anschauung von allen Oertlichkeiten und Räumlichkeiten in jener lieblichen Gegend des Saalthales, wo ich auf Wegen und Stegen, in Wald und Feld einst heimisch war, dem vorliegenden Buche zu Statten gekommen. Wenn am Todtenfeste zu Pforte die Lebensbeschreibungen der im Laufe des Jahres verstorbenen ehemaligen Schüler der Anstalt vorgelesen werden, und dann am Schlusse der Abendandacht der altkirchliche Sterbegesang ertönt: „Ecce quomodo moritur iustus", dann fühlt die gegenwärtige, in Jugendfrische oder Manneskraft wirkende und waltende Generation sich durch ein geistiges Band verknüpft mit denen, die vor Jahren an derselben Stätte gelernt und gelehrt, gelebt und geschaffen haben, deren Jugendtraum längst ausgeträumt, deren Lebenskraft nun gebrochen ist. Möge dieses Gedenkbuch allen denen willkommen sein, welche jenes geistige Band umschlingt, und allen, die als Schützer, Gönner und Freunde das Heil der Landesschule hegen und fördern jetzt und in kommenden Tagen. Möge das Buch seinen Zweck erfüllen und sich bewähren, auch wenn die Hand verdorrt ist, die es geschrieben hat. Berlin, den 15. April 1868. W. Corssen. ! VI. Bericht Johann Eisenhardts von Eisenach über die Gründung des Klosters VII. Eine gefälschte Stiftungsurkunde des Bosauer Mönches Paul Lange Seite Zweiter Abschnitt. Die Gründung der Landesschule zur Pforte und die Hauptepochen ihrer Entwickelungsgeschichte 117 Beilage I. Brief des Kurfürsten Moritz über die Zueignung des Klosters Memleben an die Schule zur Pforte 169 II. Die ältesten urkundlichen Nachrichten über den Unterricht und Lehrplan der Schule zur Pforte 171 1. Aus der Schulordnung Christians I. 171 2. Leges a Dr. Nicolao Reusnero, professore Jenensi et inspectore scholae 171 III. Die Rectoren der Landesschule 175 Dritter Abschnitt. Die Baudenkmale, Bildwerke, Grabsteine und I. Ueber die Anlage und die baulichen Einrichtungen des Klosters 179 179 181 4. Die Abtei und die Abtskapelle (Domus abbatialis, domus, palatium, aula) 229 |