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48 Swaz so en man verkoft beneden eneme scilł. dar ne gift he nenen toln af. von deme scil. gift he en sceref.

49 Swelich man' heuet geldende gåt buten der stat. sin meier is gelike toln vri alse de borgere silue. 50 Swelich borgere ene wile veret vth dere stat. vnde pleget hir inne schotes vnde rechtes. he is gelike toln vri. also he hir inne were.

51 Swelich borgere medet enen wagen oder biddet. de sin korn oder tegeden her in vort dat he gekoft heuet. de ne gift nenen toln.

52 Swelich man heuet erue gvt to weddeschatte dat sal he halden seuen weken. seder he it op geboden heuet. oder weddeschat dar woker op geit. dat sal he och seuen weken halden. Anderen weddeschat dar nen woker op ne geit. dat man bringen mach von ener were inde anderen. dat sal man vertein nacht halden.

Swaz so en man eime gaste gelden sal. kompt 58 he is vor gerichte. he sal ime gelden hvde oder

morgen.

Ith nes nen borgere dhinges plichtich wane dries 59 an deme iare.

Also gedan recht alse de borgere von brunes- 60 wich hadden bi vnses alden herren tiden an lande vnde an watere. dat selue recht hebbe we nu von vnses herren genaden.

Swelich verdhuuet god dat gerichte op halt. kvmt 61
de sakewalde na dat richte behalt den dridden
del. ne kumt de sakewalde nicht dat richte be-
halt et allet.

Swelich man dat hete iseren dragen sal de heuet 62
ses weken dach. eth ne si dat he eth selue wilkore
er to dragende.

Nen voget ne nach nenen man vortvgen hene 63
moges bat entgan. hene moge ene vorwinnen mith

53 En man mot wol seluer oder gvt an sime hus deme meren dele des dhinges. kopen vnverdhuuet sunder wider sprake.

54 Sweliken prester vnse borgere keset dhene solen se vor vnsen herren bringen. vnde he sal ime de kerken lygen.

55 Neman ne mach sich nenere ininge noch werkes vnderwinden. he ne do it mit dere meistere oder mit dere werken orloue.

56 Swelich man schepbrokich wert twischen hir vnde dere salten se. Swaz he sines godes vth gewinnen mach. dat is sin. vnde dar ne mach neman op vorderen.

57 Swelich kopman kompt inde stat mit sime gode he sal hebben geliken vrede alse en borgere. mer sinen rechten toln sal he geuen.

Swe en erue kopht de sal kumen vor den voget 64
vnde sal sich dhes laten vredhe werken vnde sal
sine vredhe penninge geven. ne wil de voget des
nenen vredhe werken noch sine vredhe penninge
nemen. so sal dhet vorkopht hevet vb laten vnde
gene salet intfan vor der stad. dat is like stade
also is dhe voget vredhe warchte.
Nen vrowe ne mach nottucht oppe iemanne swe- 65
ren. se ne moges volkomen mit den schreimannen.
Boven dhit bescreuene recht so heuet vns ghe- 66
geuen vnse herre an allen saken so gedan recht.
alse von vnses alden herren tiden vnse alderen
gehat hebbet.

III. INNUNGSBRIEF DER GOLDSCHMIEDE IN DER ALTSTADT.

1231.

Das Original ist gegenwärtig im Besitze des Herrn Kreisgerichts- Registrator Sack hieselbst. Pergament, auf sechszehn Linien mit Bleistift gezogen. An einem Pergamentstreifen zwei Trümmer eines runden gelben Wachssiegels, welche einen rechts gewandten auf einem Piedestal stehenden Löwen, von Mauern mit Zinnen, Thürmen und Thoren umgeben, sowie die Umschrift erkennen lassen. . . . ENSIUM IN B..... WIC. Ein Facsimile dieser Urkunde und eine Zeichnung des Siegels, ergänzt nach einem jüngeren Stempel auf dem herzoglichen Museum, giebt Sack Alterth. Tab. XII. Dass in diesem

1) Ueber man steht borgere.

Siegel, wie derselbe (Befestigung der Stadt Braunschweig p. 10) meint, die älteste Abbildung der Burg zu erkennen wäre, lässt sich nicht beweisen.

Dieser Innungsbrief ist der älteste der Stadt Braunschweig. Doch beweist das Ottonische Stadtrecht, dass hier schon vorher Innungen bestanden: eben die Gerechtsame, welche diesen insgesammt durch $ 55 desselben gewährleistet wird, theilt unsere Urkunde an die Goldschmiede mit. Das Stadtrecht von 1402 führt in Art. 22 das Innungswesen auf die Zeiten Kaiser Ottos zurück. Vgl. Leges antiqq. St. 2. bei Leibn. SS. III, 437.

Die vorliegende Urkunde liefert zugleich das früheste ausdrückliche Zeugniss für das Dasein von Consuln in der Altstadt. In dem Ottonischen Stadtrechte geschicht eines Rathes unter diesem Namen keine Erwähnung; indessen ist nicht unwahrscheinlich, dass ein solcher die obrigkeitlichen Befugnisse ausübte, welche in den Paragraphen 4, 5, 13, 29, 64 dhere stat zuerkannt sind. Wenigstens wird auch in der Aufzeichnung dieses Stadtrechts vom Jahre 1265, welches unter VI folgt, zu einer Zeit also, da unzweifelhaft schon ein Rath an der Spitze der Stadt stand, die ausübende Behörde noch nicht näher bestimmt; erst die dritte Redaction im Rechtsbuche der Neustadt, und auch diese nur an einer der angeführten Stellen, $ 64 des Otton. Stadtr., nennt für die Stadt den Rath. Aus $ 15 der Jura Ind. ist zu ersehen, dass in diesem Weichbilde ein Rath schon 1227 herkömmliche Einrichtung war und seitdem, wie vielleicht schon früher, mit fürstlicher Zustimmung bestand. Freilich würde die Annahme, dass der Hagen damals mit seinen Consuln den anderen Weichbilden voraus war, eine Frage beantworten, welche nahe liegt, wenn auch der Hagen am Ottonischen Stadtrechte theilnahm, worauf $ 44 desselben allerdings hinzudeuten schien die Frage, weshalb gleichzeitig mit diesem Statut noch eine Bestätigung der Jura Ind. für nöthig gehalten wurde. Aber sonst ist kein Grund zu jener Annahme.

Henricus de Lata platea (van der Breden strate) ist an seinem Namen als Bürger zu erkennen. Einen presidens in advocatia nostra nennt keine andere bekannte Urkunde. Ob er dem Advocatus entsprach, welchen nach $3 der Jura Ind. die Bürger des Hagens selbst und aus ihrem eigenen Kreise wählten, ob er ein Richter war, wie deren nach § 1 des Ottonischen Stadtrechts der herzogliche Vogt bestellen konnte: zur Beantwortung dieser Fragen kann ausser dem, was die hier vorliegenden Urkunden etwa selbst bieten, nichts beigebracht werden. Hn.

In nomine sancte et individue trinitatis advocatus, consules et burgenses in Bruneswich omnibus successoribus nostris tam presentis quam futuri temporis, ad quos presens scriptum pervenerit, salutem et dilectionem. Ne ea que geruntur in nostris temporibus per qualemcumque contractum, ulla malignari volentium astucia vel tempore procedente per oblivionem deducantur in irritum, sed robur habeant et vigorem, oportunum est et congruum rationi, ut vivaci littera et testibus roborentur. Cognoscat igitur presens etas et sciat postera, quod nos burgenses antique civitatis de voluntate et consensu communi aurifabris in antiqua civitate operari volentibus magisterium operis sui dedimus et concessimus eternaliter possidendo, ut nullus contra voluntatem ipsorum et licenciam in opere eorum operando se intromittere presumat, nisi prius sta

tutam eorum justiciam ad voluntatem ipsorum. eis persolvat. Ut igitur hec donatio firma et stabilis permaneat, factum hoc sigilli nostri munimine roboravimus, presenti sigillo nostro protestantes, de communi hoc factum esse consensu. Quisquis autem huic confirmationi contrarius esse presumserit, indignationem et scandalum a burgensibus nostris se sciat incursurum. Actum est autem anno dominice incarnationis mo. cco. xxxi. indictione 1. presidente in advocatia nostra Henrico de Lata platea; consulibus vero ipsius anni Menrico, Martino, Hermanno Holtnickero, Bernardo de Pattenhusen, Ecberto, Arnoldo Longo, Tiderico de Scepenstide, Herewico Monetario, Heidenrico Calvo, Elvero, Henrico Thedildis, Henrico de Saldere, Lutberto scriptore. In nomine domini. Amen † .

IV. ERTHEILUNG DES INNUNGSRECHTES AN DIE ALTE WIK.

1240.

Das Original dieser Urkunde, welches noch Rehtmeyer benutzt zu haben scheint, ist seitdem verloren gegangen. Dasselbe soll in der Gildelade der Tuchmacher, oder bei der St. Magnikirche aufbewahrt worden sein; an beiden Orten indessen wurde vergeblich danach gesucht. So kann nachstehend nur der incorrecte Abdruck in Rehtmeyers Chron. p. 1830 mit Verbesserung einiger handgreiflichen Fehler wiedergegeben werden. Der Abdruck Orig. IV, 183, nach einer alten Abschrift, lässt von den Zeugen Ludolfus faber aus.

Die Alte Wik, am rechten Okerufer südlich vom Hagen belegen, das älteste der fünf Weichbilde, unterschied sich von den übrigen wie dem Ursprunge nach so auch langehin in seinen Rechtsverhältnissen. Der Ursprung des Hagens wurde bereits in der Einleitung zu Jura Ind. angegeben; die Altstadt, welche sich in der Neustadt und im Sacke naturgemäss ausgebauet hat, ist allem Anschein nach selbständig, als Suburbium der Burg Tanquarderode, an der hier erfolgenden Kreuzung uralter Verkehrswege erwachsen. Nur von der Alten Wik gilt, was Hegel Italiänische Städteverf. II, 417 von der Stadt Braunschweig überhaupt sagt: dass sie aus einer herrschaftlichen Villa entstanden sei. Allerdings hat diese, die Villa Brunswik, dem Complexe der fünf Weichbilde den Namen gegeben; aber zu keiner Zeit ist sie als deren Kern betrachtet worden, und Alles was von ihren Verhältnissen bekannt ist steht dem geradezu entgegen.

Urkundlich geschieht der villa Brunesguik erst 1031 Erwähnung: sie ist die erstgenannte der achtzehn Villen, welche damals zum Sprengel der St. Magnikirche gelegt werden (Urk. bei Rehtm. K. H. I, Beil. p. 1). Lange nachher noch währte der dörfliche Charakter des Ortes. Die von Heinrich dem Löwen angelegte Ringmauer Braunschweigs liess die Alte Wik ausserhalb. Auch als ihr Otto IV, nach Berennung der Stadt durch König Philipp im Jahre 1200, städtische Befestigungen gegeben hatte, blieb sie von der Altstadt durch die festen Thore an der Damm- und Langen Brücke, vom Hagen durch dessen an ihrer Nordwestseite entlang ziehende Mauer abgeschlossen.

Mit dem Wortzinse aus der Alten Wik war das Kloster St. Egidien, eine Gründung der Brunonin Gertrud, dotirt, wie mit dem aus dem Sacke das Stift in der Burg: ein unverkennbares Zeichen, dass an Grund und Boden dieser Weichbilde der Herrschaft auch Eigenthumsrechte zustanden. Hier ist demnach eine aus Hintersässigkeit emporkommende Bürgerschaft vorauszusetzen.

Dass unter derselben 1240 bereits Consuln ausgebildet waren, wird durch unsere Urkunde glaublich: es scheint kein ausreichender Grund vorhanden zu sein, die vier-resp. drei - Zeugen, qui tunc fuerunt consules, für Rathmannen aus anderen Weichbilden zu nehmen. Ob der voranstehende Bartoldus advocatus letztere Bezeichnung als Namen oder auf Grund eines Amtes trug, kann nicht bestimmt werden. Eine Urkunde aus dem Jahre 1253 bei Sack Alterth. Abth. 2, p. 5 führt in einer Reihe von Brunswicensis civitatis consules an dritter Stelle einen Henricus advocatus auf; und ebenderselbe wird in einer Urkunde von 1250, in den Brschw. Anz. 1747 p. 725, unter Bürgern genannt, welche offenbar nicht zum Rathe gehörten. Hn.

Que geruntur in tempore ne labantur cum tempore, poni solent in lingua testium et litterarum memoria perennari. Sciant ergo presentes et posteri, quod ego Hermannus dictus de Borsne, tunc temporis advocatus in Bruneswic, quandam gratiam vendendi que vulgariter dicitur inninge ex parte domini mei Ottonis ducis burgensibus de veteri vico perenniter habere porrexi, ita ut dictam gratiam nullus habeat, nisi tantum sit de

consensu et voluntate burgensium prenominatorum. Ne que super hanc oriri possit calumnia, presentem paginam cum eorum nominibus qui porrectioni, cum fieret, astiterunt, et sigilli nostri signavimus fieri munimento. Astiterunt ergo, cum porrectio ista fieret, Bartoldus advocatus, Johannes frater Jordanis, Johannes de Valeberge, Ertmerus, qui tunc temporis erant consules; Eckehardus, Conradus faber, Ludolfus faber, Bernar

dus, Herbordus, Johannes filius Johannis de Valeberge, Luderus Jordanis et filius suus Willehelmus, Johannes Calfel, Ludegerus, Henricus. Data

per manum David, incarnati verbi anno m. cc. quadragesimo.

V. PRIVILEGIUM DER ALTEN WIK.

1245.

Das Original dieser Urkunde ist gleichfalls nicht aufzufinden. Es muss erst in den letzten hundert Jahren verloren gegangen sein, da noch die Braunschweigischen Anzeigen von 1757 p. 1510 einen Abdruck brachten, zu welchem, seinen Unrichtigkeiten nach, das Original vorgelegen hat. In der Gildelade der Tuchmacher befindet sich eine Copie gleichfalls aus dem vorigen Jahrhundert, ohne die offenbaren Fehler jenes Abdrucks und auch sonst an drei Stellen abweichend. Hiernach geben wir den nachstehenden Abdruck, stellen jedoch nach Anleitung jenes älteren die alte Rechtschreibung her.

In eigenthümlicher Weise lässt der Wortlaut dieser Urkunde den Umfang der durch sie verliehenen Rechte zweifelhaft. Da als Empfänger alle gegenwärtigen und zukünftigen Bürger der Alten Wik bezeichnet werden, so darf man, wie es scheint, in dem ersten Satze eine Bestätigung des allgemeinen Innungsrechtes von 1240 mit namentlicher Anwendung auf die Gilde der Lakenmacher erkennen. Die folgenden Worte Et per omnia — universum können als Verweisung auf die in der Altstadt ausgebildeten Innungsordnungen verstanden werden. Eben so wohl aber kann darin das gesammte Recht der Altstadt auf die Alte Wik übertragen sein. In jedem Falle beweist diese Urkunde, dass die Braunschweigischen Stadtrechte nicht von der Alten Wik ihren Ausgang genommen haben. Hn.

Dei gracia Otto dux de Bruneswic omnibus 1 presens scriptum visuris vel audituris in perpetuum. Notum esse volumus universis tam presentibus quam futuris, quod nos omnibus nunc manentibus in veteri vico Bruneswich, et illis qui in posterum illuc intrant damus talem graciam que vulgariter dicitur inninge, ut possint ibi emere et vendere pannum quem ipsi parant, et alia omnia, sicut in antiqua civitate Bruneswich. Et per omnia tale jus damus ipsis, quod

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habent nostri burgenses antique civitatis, ut illud servent perpetuo in universum 2. Ut autem hec nostra constitucio immutabilis & perseveret, presentem paginam inde conscriptam sigilli nostri munimine roboramus. Hujus rei testes sunt Ecbertus de Wulferbutle, Gevechardus de Bortfelde, Nicolaus Aries, Thidericus de Area, Hermannus de Borsne advocatus noster, et alii quam plures. Facta sunt hec anno dominice incarnacionis millesimo cc. quadragesimo quinto.

VI. STADTRECHT DER HERZÖGE ALBRECHT UND JOHANN.

1265, Oct. 10.

Das Original im Stadtarchive Pergament, 25" hoch, 17" breit, ganz wie das Ottonische Stadtrecht in drei Spalten, Linien mit Dinte gezogen, jeder Paragraph abgesetzt und mit rothem Anfangsbuchstaben; die Schrift, durchgehends von einer Hand und Dinte, ist weniger schön. Zu Anfang der ersten Spalte sind vier Zeilen, ebenso viele am Ende der dritten unbeschrieben. Am Schlusse ist nachträglich, dem Anschein nach von anderer Hand, wie v. Schmidt-Phiseldeck meint in herzoglicher Kanzlei, bemerkt: Datum anno domini mo. cco. lxvo in crastino Dionisii. Die beiden runden grünen Wachssiegel, wohlerhalten, haben den links schreitenden Löwen mit einfachem ungezachten Zagel, das eine mit der Umschrift: SIGILLVM ALBERTI DVCIS DE BRVNESWIC, das andere SIGILLVM

1) omnibus fehlt in Br. Anz. 2) Br. Anz. in divulsum. 3) Br. Anz. in commutabilis.

J... NNIS DVCIS DE BRVNESWIC. Der Name des Ausstellers fehlt auch hier, aber diese Siegel weisen das Statut als das von den Herzögen Albrecht und Johann, Ottos des Kindes Söhnen, anerkannte Stadtrecht aus.

Dasselbe stimmt auch in seinem Inhalte bis auf Verschiedenheiten in einzelnen Ausdrücken und Wendungen völlig mit dem Ottonischen Stadtrechte überein. Die in diesem nachgetragenen Bestimmungen sind hier in unveränderter Folge aufgenommen. Danach berichtigt sich, wie schon v. Schmidt - Phiseldeck und Bode bemerkt haben, Leibnitzens Vermuthung, als sei das Braunschweigische Stadtrecht von Herzog Albrecht bis zum Umfange der Leges antiquissimae bei Leibn. SS. III, 434 erweitert worden. Doch sind in der That noch während Albrechts Regierung eine Reihe von Willeküren hinzugekommen. Dies bezeugt das noch ungedruckte im Landesarchive zu Wolfenbüttel befindliche Recht, welches Herzog Heinrich 1279 an Duderstadt verlich, und zwar als bruneswickis recht alse de borghere

van Bruneswich hebben van usem vader unde von usen elderen. Wir finden in diesem unser Statut mit Auslassung der $$ 19, 20, 22, 42, 50, 54, 66 bereits durch die Zusätze erweitert, welche für Braunschweig erst in der dritten zu Anfang des 14. Jahrhunderts im Rechtsbuche der Neustadt niedergeschriebenen hier unter XVI abgedruckten Redaction des Stadtrechts verzeichnet sind in den §§ 19, 20, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 65, 66, 67. Nur um die $$ 37 und 68 ist dieselbe gegen das Duderstädter Statut vermehrt, wogegen diesem der Satz eigenthümlich ist: Swelich knape dhenit to Duderstat ane lon tein iar, de ne darf durch recht nene burscap winnen.

1 welich voget enen richtere set an sine stat, swaz uor deme gelent wirt, dat sal gelike stede wesen, alse it dhe uoget selue stedegede.

2 welic man dheme anderen sculdich is vnde is eme uorsaket, entgeit he is eme mit tvghe oder met sime edhe, he ne heuet weder dat gerichte nicht uorloren, wane dat gelt al ene.

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welic man sich sines tughes beropet umbe gelt, vnde is eme borst wert, he ne darf deme richte nicht werden wane ver scill.

4 Swelic man den anderen wundet oue dot sleit vnde ylůchtich wert, heuet he hus, dat steit an dhes richtes gewalt vnde dhere stat; deme richte wert dat dridde del, vnde twene dhere stat sines gebuwes dar he inne wonet, vnde anders nen sin gvt.

5 Swelic man dhen anderen belemet, vnde wert he is vorwunnen mit den screimannen na rechte, he heuet sine hant vorlorn, he ne moghe se weder kopen weder dat richte vnde weder dhe sakewalden vnde weder dhe stat; he ne mach ime nenen kamp anewinnen mer sine bote. 6 Swelic man dhen anderen wundet ane lemedhe, wert hes vorwunnen na rechte, he wetdet deme richte sestich scillinge, vnde deme manne sine rechten bote.

7 Swar so lude to samene sin, vnde wert en man gewundet mit ener wunde, vnde wil he mer lude dar to bespre

Hn.

ken dan den sakewalden, se mogen es bat entgan mit ires enes hant, dan it iene oppe se brengen moghe.

welic man dhene husuredhe breket, dhe heuet to rechte 8 sinen hals uorboret.

Swelic man den anderen an verdiget in dhere strate mit 9 gewalt, vnde sich iene erweret, mit den screimannen mach he behalden dhe ersten claghe, of sine viende so stark sin, dat he nicht uore komen ne darn.

Swelic man dheme anderen sleit enen orslach oder enen 10 duntslach, he wetdet deme uogede ver scil., vnde deme sakewalden twelef scillinge, of he en gvt man es.

Ein man mach sinen hals wol vorwerken vnde siner er- 11 uen anewarde nicht.

Swelich man gheladet wert bi deme halse, bitdet he enes 12
dinges, er dan he uorespreken bitde, so wert eme dat
neiste dhin; bitdet he enes echten dhinges, dat sin ses
weken, dat wert eme.

Swelich borghere uor deme uogede vnde uor dhere stat 13
nenes rechtes ne wil pleghen, dhe ne sal nen recht hebben
in dhere stat.

Swelich man dheme anderen sculdich is, vnde bekant he 14
is eme an deme suchtbetde vor gåden luden, he mach
behalden mit sich dritden sine scult, von se dhe eruen
entsekgen moghen, se ne mogen ere uorguldenen scult
ertvghen.

1) Die Initiale fehlt.

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