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lich, eine eigene Futurform, indem diese die organische Römische Contraction mit der ungewöhnlicheren, aber in der schwachen a Conjugat. im Conjunct. schon gebräuchlichen, in e vertauschte. Denn dafs sich dies Fut. aus Conj. Praes, entwickelte, wie Fut. exact. aus Perf. Conj. identisch sich aus Perfectstamm bildet, wird wohl heut zu Tage keiner mehr bezweifeln, nur die erste Person macht in beiden Fällen Ausnahme, was indessen mehr syntaktischen als formellen Gesetzen angehört. So erbalten wir denn für diese beiden Temp. folgende Ue.

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Rechnen wir hierzu die Conjugat. ohne Bindevokal mit langem i, und die vermittelte perfecte mit kurzem ¿, so haben wir die vollständige Bildung dieses Modus, wobei ich nur bemerke, dass im Imperf. Conj. das Hülfswort es (es-um, Sscr. as) mit den Endungen aim, ais, die sich hier nach der zweiten Weise in em, és verwandeln, erscheint; seinen Anfangsvokal e wirft es weg, (sum-sim für esum u. esim, r. 365.), wie man dies aus der Conjugation ohne Bindevokal sieht - vel + sem = vellem, es + sem = essem, fer + sem = ferrem; kömmt es aber nach Charaktervokal der schwachen Conjugation, oder nach Bindevokal e der starken, so verwandelt sich s zwischen zwei Vokalen in r, ama-r-es, legeres etc., (vergl. Bopp vergl. Gramm. r. 22.) So allein lässt sich Imperfect. Conjunct. erklären, denn es aus dem Infinit., d. h. aus einem starren Substantiv ableiten wollen, gehört wohl nur der sinnlosen Klanggrammatik und höchstens der Gemächlichkeit des Schulunterrichts an, (obwohl auch da die Länge des e auffallen könnte) nicht aber der Sprachwissenschaft. Aus der Form essem erklärt sich leicht das Plusqperf. conj. welches diese mit Verwechslung des e in rein an den Perfectstamm anhängt,

Wir haben hier uns etwas länger verweilt um einigen solchen Bildungen des Wortes as und auf die Spur zu kommen; noch wandelbarer zeigt sich im Römischen das Stammverbum bhu sein, was regelmässig fio und fui wird, aber, weil im Lateinischen nie

mals Aspiration in grammatischen Formen erscheint, höchst selten sogar im Inlaut überhaupt ist, sich in die entsprechenden Konsonanten d. h. B oder V verwandelt, alsobo, bam, vi gehören diesem Verb. an. Wir können dies Gebiet nicht verlassen, ohne die Erklärung des Griech. Aor. Pass. durch den Stamm 7 (Sskr. d'a) von Bopp und des schwachen Deutschen Präteriti durch das Verbum thuen von Grimm und Bopp zu erwähnen, uns scheinen beide nur ein Stamm zu sein. Gern hätten wir noch einiges über Agglutination zugefügt, doch gebietet uns der Raum Kürze, und wir gehen deshalb zu einem anderen Punkte über.

Der gröfste Vorzug dieser Grammatik besteht offenbar in den allgemeinen, vorangesandten Theorien, z. B. der Wohllautsgesetze, der Casuslehre und der Tempuslehre. Denn indem so geschieden wird, was allen Erscheinungen gemein ist, von dem was nur bestimmten Sphären angehört, wird es möglich dem grammatischen Gesetze genauer auf die Spur zu kommen, dann aber auch wird der Vergleichung der anderen Sprachen vortrefflich vorgearbeitet. Denn das Sanskrit bietet oft bestimmten Gesetzen gemäss innerhalb seiner Beugung eine Fülle der Formation, die in ihm zu einem Kreise gehörend, in anderen Sprachen nur als vereinzelte Biegungsnormen sich wiederfinden. Vorzüglich gilt dies von den Unterschieden, die für die starken und schwachen Substantiv- und Verbalformen, und im Verbo dann wieder für die vermehrten und reinen Formen von Hrn. B. gemacht werden. Dabei herrscht stets die gröfste Konsequenz der Eintheilung, die neu ist, wo die alte Indische den Unterschied nicht scharf zu fassen scheint. So macht die Eintheilung der 10 Indischen Klassen in vier Conjugat. die Theorie des Verbi erstaunlich einfacher, wiewohl wir die Beibehaltung der 10 Klassen ihrer Nummer nach, trotz ihrer geringen Ordnung, wegen der Bequemlichkeit beim Gebrauch älter Lexika billigen. Manches freilich, was bei den Indischen Grammatikern figurirt, ist weggeworfen, wie z. B. die Unadi suffixe, eine Klasse, deren Sinn und Bedeutung schwerlich zu begreifen ist, wenn man sie nicht als alte Polterkammer betrachtet, um theils müfsige, theils nicht leicht erklärliche Erscheinungen hineinzuwerfen, und sich aus den Augen zu schaffen.

Die Casustheorie ist von Hrn. B. mit der Sorgfalt und dem Scharfsinne behandelt, welche wir schon in den Abhandlungen, die früher über den Gegenstand ge

schrieben wurden, bewundern mufsten. Ausführlicher hat nun freilich diese Lehre in der vergleichenden Grammatik entwickelt werden können, vorzüglich da hier das Zend vieles aufklärend neu hinzugetreten ist. Indessen können wir, so geistvoll das meiste Neue dort ist, uns mit manchen nicht befreunden, obwohl man zugestehen muss, dafs solche Formen oft so feiner Natur sind, dafs Zweifel durchaus nicht vermieden werden kann. So können wir Hrn. B. nicht zugestehen, dafs die Endung au des Duals eine blofse Bildung des Plurals sei, da im Sskr. sich der Dual als selbstständig erweiset, und wohl ein Abschwächen seiner Formen denkbar ist, und nach und nach ein Uebergehen in den Plural, nicht aber eine Bildung des Duals aus dem Plural. Auch beweiset uns die Neutralendung die ursprüngliche Selbstständigkeit dieses Numerus, wie andererseits die Endung os des Gen. auf ein eigenes U Element des Dual führen mufs, so spafshaft auch Hrn. L. die Sache dünkt. Die Vedaform â erklärt sich hierbei durch einfache Auslassung des u, die Zendformen âos' vor ca aber sind als Plurale zu betrachten, da sie nur bei Stämmen auf a eintreten, nicht bei konsonantischen was für Hrn. Bopps Annahme beweisend wäre. (Die Fortsetzung folgt.)

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Die Vorrede, oder wie sie hier genannt ist, Einleitung des vorliegenden Werkchens, vom Uebersetzer herrührend, giebt den Titel des Originals so wenig, als den Namen des Verfs. oder des Uebersetzers an. Da uns das Original nicht vorliegt, so müssen wir uns allein an die Uebersetzung halten, und es nach dieser beurtheilen.

Das Buch ist zunächst für die arbeitende Klasse geschrieben, und hat den Zweck, sie mit dem Maschinenwesen auszusohnen, nachzuweisen, dafs jedes Werkzeug eine Maschine sei, und dafs die Menschheit ohne die Anwendung derselben noch auf der Stufe der Thierheit stehen würde, dafs Maschinen zu den gröfsten Wohlthaten gehören, und ihre Einführung und Benutzung durch nichts verhindert werden könne; dafs sie keinesweges die Menge der Arbeit vermindern, sondern vermehren, indem sie durch wohlfeile Produktion die Fabrikate einem gröfseren Kreise zugänglich machen; dafs es thöricht sei, durch viele Arbeit zu bewirken, blofs um Arbeiter zu beschäftigen, was mit geringer eben so gut bewirkt werden könne, und en

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Wer den Unfug der Maschinenstürmerei in England und anderwärts kennt, und weifs, wie viel Unglück die verblendete Menge durch ihr thörigtes Beginnen Anderen und sich selber richtige Ansichten über das Fabriciren mit Maschinen zu verbereitet hat, wird die Absicht des Verfs. nur billigen können,

breiten. Wer da weiss, wie verwirrt die Ansichten darüber noch in vielen Gegenden, auch in Deutschland, und nicht bloss unter der arbeitenden Klasse sind, wird es dem Uebersetzer Dank wissen, das Buch auf Deutschen Boden verpflanzt zu haben, da es wohl geeignet ist, die Ansichten zu berichtigen, und über eine der wichtigsten und interessantesten Erscheinungen in der Menschenwelt Licht zu verbreiten. Sehen wir, wie unser Vf. dabei zu Werke gegangen ist.

Zuvörderst würde man sich irren, wenn man aus dem Zwecke des Buches folgern wollte, es könne nur dem niederen Kreise, welchem es zunächst bestimmt sei, zusagen. Der Gegenstand ist einer von denen, welche für alle Klassen der Gesellschaft von hohem Interesse sind, und der Verf. hat ihn zwar durchgängig popular, aber nirgend trivial behandelt. Die Richtigkeit der Uebersetzung vermögen wir bei dem Mangel des Originals nicht zu prüfen; allein sie ist in gutem fliefsendem und gebildetem Deutsch geschrieben, und giebt überall einen richtigen Sinn. Beides wird dem Buche einen weit gröfseren Kreis eröffnen, als für den es zunächst bestimmt war. Die Menge wichtiger Mittheilungen über ausgedehnte industrielle Unternehmungen in Grofsbritannien, das Gemälde der unzähligen Segnungen der Civilisation, deren wir uns durch Gewohnheit abgestumpft kaum in dem Maafse bewusst werden, wie wir sie in dem Bu ehe koncentrirt, gleichsam im Spiegel erblicken, macht dasselbe für jeden, der sich für grofse geschichtliche Erscheinungen interessirt, eben so anziehend als belehrend. Es ist dabei sehr klar und fafslich behandelt, reich an Rückblicken auf die Vergangenheit, und nicht selten liefert die Vergleichung mit der Gegenwart höchst überraschende Resultate.

Weniger wird man vielleicht mit der Behandlung des Stoffs zufrieden sein. Unser Vf. geht Kapitelweise die Buchdruckerei, Ackerbestellung, Mehlmühlen, Eisenfabrikation, Kohlenproduktion, die Kunststrafsen, Kanäle und Dampfschiffahrt, die Brunnen- und Röhrleitungen, die Baumwollfabrikation, die Baumaterialien, Glasbereitung, Nadelfabrikation u. s. w. durch; zeigt, welche Vortheile die Maschinen im Verhältnisse zu den gewohnlichen Werkzeugen gewähren, wie ungeheuer die Produktion dadurch gestiegen, und der Preis geringer, die Fabrikate selber aber ein Gemeingut aller Klassen geworden sind, und wie grofs die Zahl der Arbeiter ist, welche jetzt mehr als früher dadurch beschäftigt werden. Er wirft Blicke auf den früheren Zustand der Menschheit, den sie nicht hätte verlassen können, wenn man von Anfang an jede Maschine, welche Arbeit spart, also auch

das einfachste Werkzeug, zurückgewiesen hätte. Es geschieht

dies alles in jedem der ersten 16 Kapitel, nur in jedem auf einen andern Fabrikationsgegenstand angewendet, und diese gleichförmige Behandlung, die unvermeidliche Aehnlichkeit der Gedanken in allen Abschnitten, geben dem Buche eine gewisse Monotonie und Breite, welche leicht ermüdet. Dies wäre vermieden worden, wenn er das, was er in jedem Kapitel thut, zu allgemeinen Eintheilungsbestimmungen erhoben, und die verschiedenen Fabrikationsbetriebe subsumirt hätte, statt umgekehrt zu verfahren. Seine Folgerungen und Resultate träten gedrängter zusammen, und erschienen noch schlagender, das Buch wäre kürzer geworden, oder er hätte noch Platz zu anderen Betrachtungen behalten, die hier eine zweckmässige Stelle gefunden hätten. Namentlich wäre es nicht nöthig gewesen, so oft darauf zurück zu kommen, wie viel wir den einfachsten Werkzeugen schon verdanken. Konsequent ist es, dafs der Vf. sie eben so gut als Maschinen betrachtet, wie die zusammengesetzten. Aber es wäre hinreichend gewesen, dies nur einmal bedeutend hervorzuheben, da auch der gemeinste Arbeiter recht gut weifs, wie viel ihm sein Messer, die Axt, der Brunnen u. s. w. nützt, und nicht diese abgeschafft wissen will, sondern nur die neuen Maschinen, ohne zu bedenken, dafs auch die einfachste einmal neu war, wie der Vf. selber im 16. Kap. richtig bemerkt. Von einem Hauptargumente hat der Verf. gar keinen Gebrauch gemacht, nämlich für den Satz, wie Maschinenarbeit vermehrte Beschäftigung gewährt. Es stützt sich dies auf die ungleiche Vertheilung der Güter. Ordnet man die Menschen nach ihrem Vermögen, so bilden die Individuen nach den unteren Klassen hin eine überaus divergirende Reihe. Ungefähr verhält es sich damit, wie mit den Sternen. Es giebt nur wenige von der ersten Gröfse, aber weit mehr als doppelt so viel von der zweiten, und wiederum weit mehr als das Doppelte der vorigen von der dritten Gröfse u. s. w. So ist auch überall die Zahl derer, welche jährlich halb so viel ausgeben können, als Andere, weit mehr als doppelt so grofs wie diese. Wird durch irgend eine verbesserte Fabrikationsmethode der Preis eines Fabrikats, welches bis dahin nur der Reichere kaufen konnte, auf die Hälfte herabgesetzt, weil die doppelte Menge von denselben Arbeitern in gleicher Zeit erzeugt werden kann, so ist es wohl möglich, dafs der Fabrikherr die Hälfte seiner Arbeiter entläfst, weil seine Bestellungen nur das bisherige Quantum des Fabrikats verlangen. Bald aber müssen sich diese mehren; denn da der Artikel nur halb so viel kostet, als sonst, so kann ihn aufser der reicheren Klasse nun auch diejenige kaufen, welche nur halb so viel wie jene ausgeben kann, und ihrer sind weit mehr als doppelt so viel. Der ganze Bedarf dieser letzteren Klasse mufs daher, aufser dem bisherigen Bedarf, erzeugt werden, so dafs nun nicht blofs die entlassene Hälfte der Arbeiter wieder beschäftigt werden mufs, sondern auch noch eine neue und grössere Anzahl als die vorige. Es werden daher weit mehr Arbeiter als vorher dabei beschäftigt, und da jede Sache, sobald sie weniger kostet, auch weniger geschont wird, so wächst der Verbrauch durch ein neues Moment, und macht wiederum neue

Arbeit nöthig. Noch vortheilhafter stellt sich die Sache, sobald der Preis tiefer, als bis auf die Hälfte herabgedrückt wird, weil der Mehrverbrauch immer in einem weit gröfseren Verhältnisse wächst, als die Vervielfältigung durch die verbesserte Produktionsmethode. Diesen Beweis hätte der Vf., gehörig ausgeführt, nicht übergehen sollen, da er auch dem ungebildeten Verstande begreiflich ist. Die von ihm beigebrachten zahlreichen Erfahrungsbeweise hätten dadurch zugleich ein theoretisches Element gewonnen.

Wenn indessen diese breite Behandlung dem an systematische Entwickelung eines Gegenstandes Gewöhnten nicht besonders zusagt, so wolle man doch bedenken, dafs sie für den nächsten Zweck unsers Verfs. wohl geeignet ist. Es bildet jetzt jeder Abschnitt, jedes Kapitel beinahe für sich ein Ganzes, und macht das Festhalten einer langen Gedankenreihe unnöthig. Das Buch gestattet so leichter ein aphoristisches Lesen, und zugleich eine vielfache und wiederholte Nachweisung der Sätze, auf welche es unserm Verf. besonders ankam, und die unmittelbare Folgerung aus jeder einzelnen Thatsache wirkt auf die Menge überzeugender, als summarische Folgerungen aus einer Fülle von Thatsachen. Berücksichtigt man dies, so mufs man zugestehen, dafs der Verf. mit Geschick und Ueberlegung zu Werk gegangen ist.

In den beiden letzten Kapiteln, dem 18. und 19ten, kommt der Verf. auf den schwierigen Fall, wo durch Einführung einer Maschine die Handarbeit überflüssig wird, der Kampf der bisherigen Produktionsweise mit der neuen zum Nachtheil der ersteren entschieden, und eine Menge von Arbeitern brodlos wird. Er zeigt, dass letzteres immer nur auf eine nicht eben lange Zeit geschehen wird, wenn der Arbeiter nur sonst ordentlich, fleifsig und nicht zu unwissend ist, um erforderlichen Falls sich einem anderen Erwerbszweige hingeben zu können, dafs aber während dieser Epoche des Stillstandes seiner Arbeit allerdings von Aufsen her Hülfe geschafft werden müsse, indem eine allgemeine Wohlthat, wie die Einführung einer zweckmäfsigen Maschine nicht zurückgewiesen werden könne noch dürfe, weil Einzelne dabei leiden, letztere aber allerdings Anspruch auf Hülfe an die Gesammtheit machen können. Die Hauptsache liege jedoch im Arbeiter selber, sich in solchen Fällen zu helfen, und er empfiehlt ihm deshalb dringend das Einsammeln von Kenntnissen, namentlich von den Dingen um ihn her, so wie Sparsamkeit während der Epoche seiner Beschäftigung. In alle dem zeigt sich unser Verf. als ein Mann von Umsicht und sehr wohlwollender Gesinnung. Einige statistische Tabellen schliefsen das Werk.

Jedenfalls ist das Buch ein sehr werthvoller Beitrag zur Berichtigung der Ansichten über das Maschinenwesen, und in dieser Beziehung Jedem zu empfehlen, der sich für solche Gegenstände interessirt. Es wird aber auch denen, welchen der Gegenstand entfernter liegt, eine vielfach belehrende und anregende Lektüre gewähren.

Klöden.

Jahrbücher

für

wissenschaftliche Kritik.

Juli 1833.

1) Ausführliches Lehrgebäude der Sanskrita- sammenhang des novem mit novus, navan mit navas, Sprache, von Franz Bopp.

2) Grammatica critica Sanscritae Linguae auctore Francisco Bopp.

(Fortsetzung.)

Denn Dual und Plurale wechseln im Zend und wie dos'co als Dual bei a Stämmen eintritt, so stellt sich âo bei konsonantischen Stämmen wieder im Plural (Bopp v. Gr. S. 229.) ein. Andrerseits wirft der Sscr. Dual auch seine Endungen fort und ersetzt sie nur durch Verstärkung des Stammes, so bei Worten auf und u und in diesem Sinne scheint es uns unwiderleglich, wenn Hr. Bopp in der vergleichenden Grammatik gegen seine frühere Ansicht den Nom. dual. foem. der Worte in â auf e nicht durch â + i enstanden erklärt, sondern als eine einfache Verstärkung des Stammes — auch im Sing. verstärkt es sich in e- die nach dem Verlust der Endung eintrat. Wir können bei dieser Gelegenheit nicht umhin auf einen sonderbaren Ueberrest des Duals im Römischen aufmerksam zu machen, der sich in einer Form erhielt, wo man ihn kaum erwarten konnte, im Zahlworte octo. Dafs dies für octau gesagt sei beweiset die schlagende Auflösung des o in av in dem Worte octavus, doch würde die Sache noch zweifelhaft sein, wenn nicht alle verwandten Sprachen diese duale Endungen bewahrten Sskr. ast'au, Gr. oxrú, Goth. ahtau, Alt. D. ahto, wo o wieder vor Vokalen in ow sich auflöset Notk. bei Grimm. gr. 1. p. 762. Dafs ambo und duo Römisch und Gr. dieselbe Form zeigen ist bekannt. Woher nun diese Dualform bei der Zahl 8? Nimmt man an, dass ursprünglich das Zählen durch die Finger der Hände nach Al. von Humboldts Bemerkung die gäng und gebe war, so darf man wohl vermuthen, dafs mit Hinweglassung der beiden Daume bis 8 in zweimal vier gezählt worden sei, wodurch die duale Endung für oclo etc. gerechtfertigt, und auch der unläugbare Zu

neun mit neu, ¿vvéa mit véos erst erklärbar wird, indem nach Vollendung der Zählung der Finger, das neue beginnt; auch begreift sich so pânca *) sehr einfach, beim Beginn des Zählens mit der andren Hand, als Verstümmelung aus pān'i+ca (und die Hand), welche Ableitung noch dadurch bestätigt wird, dafs ca im Griechischen und Römischen sich durch den Uebergang als Konjunktion klar beweiset, лev-tε, quin-que, auch als das unwesentlichere in neuen Bildungen wegfallen kann, quin + tus.

Die sonderbare Lokativform der Masc. Worte auf i und u in au sucht Hr. B. jetzt so zu erklären, dafs er sie auf ein as eines alten Genitives, der in den Localis übergetreten sei, zurückführt. Hierbei bleibt indessen immer die Bedenklichkeit wie und u vor dem Stamme wegfallen konnten, was bei der Attischen Deklination nicht der Fall ist, da hier & offenbar wechselnd mit dessen Stelle vertritt, bei den Worten auf u aber, den regelmässig und den 4 attisch deklinirten, ist entweder ε überhaupt Stellvertreter des meist in F zu verwandelnden v, oder man mufs Gunirung des y in allen Formen annehmen, av und darauf einen Ausfall des vor Vokalen in Fübergegangenen u, wie wir dies oben bei den Verbis zéw u. s. w. bemerkten. Wie gesagt, bleibt Hrn. B's. Erklärungsweise jenes Locativs sehr problematisch, doch wülsten wir nicht, wie wir denselben erklären sollten. Scharfsinnig aber nicht ganz unbezweifelt scheint uns ferner die Bemerkung, die Hr. Bopp über die beiden Suffixe quv und q macht, welche er schon früher mit

v,

*) pañcan, Form der Indischen Grammatiker, ist weder im Sskr. noch durch Vergleichung gesichert, was auffällt, da saptan im Lat, septem Goth. sibun sein n behalten hat. Nur der Instr. auf abis statt ais und Lok. 'asu für es'u scheinen auf an zu weisen, könnten indess auch von a entstanden sein, wie z. B. im Lat, duo und ambo, alte Formen bewahrt haben.

L

φιν

dem Stamme in byām, bis, byas und dem Lat. li-bi, vobis, mi-hi (= mibhi) no-bis, si-bi zusammenstellte. Hr. Bopp nimmt jetzt an, es sei q und qı ürsprünglich geschieden, und zwar so, dafs jenes Locat. Singular, dieses Dativ Plural sei, dann wäre qu ein Wechsel des φις nach Analogie des λέγομες und λέγομεν. Allein da der Verf. ganz mit Recht in juv vuiv eine Verstümmlung des byam anerkennt, welches aus dem Sing. statt des Pluralen byas in den Plural der beiden ersten Pronomina tritt, (wie denn überhaupt dieser Plural häufiger Singularendung annimmt, z. B. im Ablat. at,) folglich ya auch in quiv zu wird, so würde qu der dem Pronomen eigenthümlichen Singularendung b'yam entsprechen, qu aber so verstümmelt sein, wie das Lat. tibi-sibi, was ebenfalls n wegwirft. Was nun im Sscr. dem Pronomen allein angehörte, hat sich im Griechischen wie häufig auf alle Worte erstreckt, und wie Sscr. byam auch dem Pronomen im Plural zukömmt, wird q und q ohne Unterschied des Numerus gebraucht. Dafs Formen, wie tv-oqïv, quív gleichfalls zu dieser Endung gehören, darin glauben wir Hrn. Bopp gegen Max Schmidt vollkommen beistimmen zu müssen. Betrachtet man das Lat. ubi, ibi, ali-cubi, alibi und so fort, so könnte man leicht zu der Ansicht kommen, es sei q die Urform und ein ursprünglicher Locat. Sing.; indessen ist einerseits die obige Annahme der Korrespondenz des quv mit byam viel leichter, andrerseits hat sich diese Lokalform, wie von Hrn. Bopp mit Recht bemerkt ist, in der Griech. Endung erhalten, mit Wechsel des d' und b der allgewöhnlich ist.

Uebersehen wir die Tempusbildung in ihrer allge. meinen Auffassung, so wüssten wir bei ihrer Klarheit und Bestimmtheit kaum etwas hinzuzusetzen; feine Bemerkungen treten auch hier überall entgegen, wie z. B. die Scheidung der Haupt- und Nebentempora, nach ihren verschiedenen Personalbezeichnungen, die das Griechische schlagend beweiset, und so, wenn man nur recht die organischen Konsonantenänderungen betrachtet, die evidenteste Gleichheit der Bildung bezeugt. Doppeltes Interesse gewährt es Rec. stets, Hrn. Bopp auf dieses Feld der Vergleichung zu folgen, einmal weil man immer auf neue Belehrung rechnen kann, dann aber weil dies der Punkt ist, von dem aus vor nun 18 Jahren die neue Methode der Grammatik sich entwickelte. Geschlossen freilich können wir die Untersuchungen nicht nennen, denn noch vieles entzieht

την

sich dem Auge, indessen sehen wir doch immer mehr das Ganze sich entfalten. Gefreut hat es uns z. B. auf eine Bemerkung in der vergleichenden Grammatik zu stofsen, auf die Rec. auch unabhängig von Hrn. B. gekommen ist, und die eine wichtige Aufklärung für das Römische giebt. Es ist dies die Annahme, dass das Plurale tis der zweiten Person ursprünglich Dualperson sei. Dass te, die eigentliche Pluralendung, daneben existirte, beweiset der Imperat., der sie erhalten hat, wenn man bedenkt, dafs die 2te Person Imperat. der 2ten Person Praes. gleich ist, wobei im Sscr. z. B. der Wechsel zwischen und uns nicht primär erscheint. Griechisch aber ist in derselben Dual-Person das Sscrit. tas so erhalten, dafs s mit v in den Haupttemporibus wechselte, während in den Nebentemp. tov und Ty dem Ssc. tam und tām regelrecht entspricht, diese Gleichheit aber mag eben jenen Wechsel zwischen s und n hervorgerufen haben. Ueberhaupt aber ist es wohl nirgends mehr sichtbar, als im Verbo, wie das Sscr. in seinem Formenreichthum, das gewöhnlich als feste Bildung umfasst, was in den andern Sprachen als vereinzelte Form erscheint, oder doch in mehreren Bildungen auseinandergeht, wenn auch mitunter umgekehrt das Sscr. für seine organische Formation Licht aus dem Griechischen und Lat, erhält, wie dies z. B. bei dem Imperat. auf d'i von Hrn. Bopp nachgewiesen ist. Vor allem aber zeigt sich dies z. B. in der Bildung des Praet. augm. mulliform. (Aoristus), der in seinen 7 Bildungen dem Griech. Aor. I. und Aor. II. entspricht. Die siebente reduplicirte Bildung mit Augm. vergleicht Hr. Bopp mit dem Plusquamperfecto. Allein wir möchten dies mindestens nicht im Vergleich mit dem Griechischen gelten lassen, denn hier finden wir in wunderbarer Uebereinstimmung eine ähnliche, obwohl nur wenig gebrauchte Aoristform sowohl die mit der sogenannten Attischen Reduplikation, als auch die sogenannte epische (Buttmann Gr. gr. Gr. §. 82. A. 10. und §. 85. Anm. 7.), wobei auch das von Hrn. Bopp sehr gut aufgefafste System des Gleichgewichts rücksichtlicht der Reduplikationssylbe und der langen Stammsylbe sich beobachtet findet, wenn ich auch nicht läugnen will, dafs selbst im Griechischen oft die Grenze zwischen Aor. redupl. und Perf. cum augm. (wiewohl Augm. dann wenig erscheint,) sich in solchen Bildungen nicht ganz genau ziehen lässt. Wichtiger für die Vergleichung werden einst die Sanscrit. abgeleiteten

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