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giebt verschiedene Arten: die eine hat einen Körper, wie eine Perdiz, den Hals bis zu den Augen gelb, Haarbüschel und Augen schwarz; eine andere ist von Körper und Kopf weifs, mit schwarzen Flügeln, spitzen Schwanzfedern, deren Enden schwarz, und der übrige Theil abwechselnd schwarz und weifs; noch eine andere hat einen grün- und goldgelben Körper mit einem halb schwarzen, halb vergoldeten Haarbüschel; wieder eine andere hat einen gelben Rücken, gelblichen Haarbüschel und rothen Kopf.

Der Papagey ist ein in Amerika ursprünglich einheimischer Vogel. In Paraguay kennt man 16 Arten. Die Mannichfaltigkeit und Schönheit seiner Federn ist ebenso bemerkenswerth, wie seine Geschicklichkeit, sprechen zu lernen. In der Banda Oriental kommen blofs die kleineren Arten vor, die unter dem Namen Loros und Cotorras bekannt sind. Azara nennt die letzteren Jóven viuda (junge Wittwe). Von den Loros sind einige grün mit roth und weifsem Kopf; andere grün mit blauem Halsband, andere grün mit weissen Streifen am Kopf, weifsem Schnabel und schwarzen Fülsen. Die Cotorras sind fast durchgängig grün, einige jedoch ganz gelb, wie die Canarienvögel. Sie sind sehr gefräfsig, und alle bewaffnet mit starken Klauen und starkem Schnabel; sie bauen ihre Nester aus dornigen Zweigen auf hohen Bäumen. Wenn Früchte und Saaten reif sind, eilen sie herbei, und nur mit grofser Mühe können die Ackerbauer dem Schaden, den sie verursachen, vorbeugen. Jung sind diese Vögel ein Leckerbissen; sie sind so leicht in grofser Menge zu jagen, dafs im Bezirk von Vibora ein Mann mit einem langen, an der Spitze mit einem Haken versehenen Stabe an einem Tage 400 bis 500 Stück fangen kann. Die Caseros sind Vögel von der Gröfse einer Schwalbe; den Namen (er bedeutet Hausbewohner) gab ihnen ihre eigenthümliche Gewohnheit, ihre Nester aus Koth, Stroh und Borsten in Form von Häusern zu bauen mit Saal und Vorsaal, und einem gewundenen Eingang, um den Eintritt der Raubvögel zu verhüten. Der Bientevéo, so genannt, weil er stets diese Worte wiederholt, ist gelb, mit schwarzen Flügeln und starkem Schnabel. Der Teruteru, ebenfalls nach seinem Geschrei benannt, hält sich an Seen und Flüssen auf, hat einen weissen Körper, schwarze Flügel mit einigen rothen Stacheln, mit denen die Natur ihn zu seiner Vertheidigung versehen hat. Der Pecho colorado (Rothbrust) hat einen hellbraunen Körper und rothe Brust. Ausserdem giebt es noch kleine blaue, weißse, grüne, weifs und schwarz gestreifte. Tijereta ist ein Vogel, der beim Fliegen den Schwanz öffnet, wie eine Scheere; die gröfsten haben Varen Länge. Die Federn des Körpers sind weifs, Flügel schwarz mit weifs untermischt, Schnabel klein und spitz, Haarbüschel bei einigen gelb, bei andern fleischfarben. Von der

Unter den Raubvögeln erwähnen wir des Adlers, des weifsen Falken, ferner des Caranchos, der sich freilich hier nicht in so grofsen Schwärmen, wie in anderen Provinzen zeigt. Begleitet von den Gallinazos, Chimangos und Gaviotas übt er mit seiner bekannten Gefrässigkeit das Amt der Polizei in den Campos und Saladeros (grofsen Schlächtereien) aus.

Der Gallinazo ist gröfser, als der Caracará, aber diesem in den meisten Eigenschaften sehr ähnlich. Er ist ganz schwarz, wie der Rabe, und ahmt diesen im Verläugnen seiner Jungen nach, die er bei schlechtem Wetter verläfst; diese nähren sich dann vom Morgenthau und werden nicht eher von ihren Müttern wieder aufgenommen, als bis sich die Farbe der weifsen Flaumfedern, mit denen sie geboren werden, in eine dunkel aschgraue verwandelt hat. Andere, genannt Yribú acapiray unterscheiden sich von jenen dadurch, dafs sie etwas kleiner und nicht so schwarz sind; Beine und Augen sind gelb. - Gewisse Raben haben einige weisse Federn an der Kehle, welche ihnen den ehrenvollen Namen Doctoren oder Könige der Gallinazos eingetragen haben. Es giebt auch einen Wasser-Raben, der mit grofser Geschicklichkeit untertaucht und mit seiner Beute im Schnabel wieder auffliegt.

Die Busos campestres sind aschgrau, haben schwarze Augen, ebenso Nägel und Füfse, starken Schnabel, aber dünner, als der des Buso pardo. Der Nisus ist eine gröfsere Art, allgemein bekannt unter dem Namen Chimango. - Die Eigenschaften des Mbiguá theilen drei andere Vögel mit langem und dickem Schnabel und zimmtfarbener Brust; diese heissen in der Guarani-Sprache: Guacará, Yabaratí, Yabiné; vom Ufer und von Bäumen aus werfen sie ihre Excremente den Fischen als Köder zu, und indem sie sich schnell in's Wasser stürzen, packen sie dieselben. Die Gavilanes, obgleich sehr ähnlich den Caracarás, unterscheiden sich von diesen durch ihre scharfen Klauen. Aus natürlichem Instinct erschrickt das Hausgeflügel vor ihrem Schatten, während es sich vor jenen andern wenig oder gar nicht verbirgt. Sorgfältig und schlau beobachten sie Ziegen- und Schafheerden, sowie junge Schweine; sobald sie dieselben allein und unbewacht sehen, überfallen sie sie, reissen ihnen Augen und Gehirn mit solcher Eile aus, dafs die Hülfe des Hirten meist zu spät kommt. In dieser schädlichen Wuth gleichen sie dem Caracará und Gallinazo.

Unter den kletternden Vögeln (aves trepadores) sind eigenthümlich die sogenannten Carpinteros (Zimmerleute); sie sind klein, haben aber in ihrem gelben, schwarzen und rothen Schnabel solche Kraft, dafs sie mit demselben selbst in den härtesten Baum Löcher machen können, um ihr Nest hineinzulegen. Jeder Schlag, den sie mit dem Schnabel an den Baum thun, tönt in der ganzen Gegend wieder. Es

von der Hand eines Pater Lozano zusammengestellt, entnommen. Sämmtliche naturhistorischen Notizen tragen das Gepräge einer Anschauungsweise früherer Jahrhunderte, und haben wir uns deshalb veranlafst gesehen, eine grosse Anzahl derselben, als zu wenig dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft entsprechend, auszulassen. Unbegreiflich bleibt es freilich, dafs ein in jenen Gegenden so gefeierter Historiker, wie de la Sota, seiner gewifs werthvollen Geschichte der Banda Oriental, welche auf Seite 88 mit der ersten Ansiedlung der Europäer beginnt und bis gegen das Ende des 18ten Jahrhunderts fortgeführt ist, solche veraltete naturhistorische Schilderungen eingeflochten hat, ohne irgend eine Kritik an die Glaubwürdigkeit derselben anzulegen. Der Leser möge deshalb den naturhistorischen Theil dieser Arbeit weniger vom wissenschaftlichen Standpunkt betrachten, denn als Curiosität.

XII.

Macdouall Stuart's Reise in das Innere Australiens.

Vom Herrn Director Meinicke in Prenzlau.

John Macdouall Stuart, welcher Capitain Sturt auf der Reise, die er vom unteren Darling aus 1844 in das Innere des wüsten Tieflands an der Ostseite des Torrensseebeckens unternahm, begleitet, 1858 die Gegenden, welche das Seebecken an der Nordseite der Gawlerkette umgeben, zum ersten Male erforscht und dabei den Beweis geliefert hatte, dafs er die Fähigkeit, sich durch australische Wüsten hindurchzufinden in vorzüglichem Grade besitze, hat im (australischen) Winter des vergangenen Jahrs vom März bis September von Südaustralien aus eine grofse Reise in das Innere Australiens, unternommen in der Absicht, bis an die nordwestliche oder die nördliche Küste dieses Erdtheils vorzudringen, und hat, wenn er gleich durch unüberwindliche Hindernisse genöthigt worden ist, noch ehe er an das Meer kam, zurückzukehren, doch fast den ganzen Erdtheil in der Breite zwischen dem Spencer- und Carpentariagolf durchschnitten. Die ersten Nachrichten, welche über diese Unternehmung verbreitet wurden, die an Wichtigkeit den Reisen von Leichhardt und A. C. Gregory in keiner Hinsicht nachsteht, waren dürftig und ungenügend, sogar oft sagenhaft; das Wichtigste war noch in dem auch in dieser Zeitschrift (Band IX, S. 469 f.) mitgetheilten Briefe Stuart's an den Colonisten Chambers, in dessen Auftrag er die Reise unternommen hatte, enthalten, aber dieser handelt fast ausschliefslich von den Hindernissen, welche den kühnen Reisenden zwangen,

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nach Südaustralien zurückzukehren. Jetzt ist nun das Reisetagebuch Stuart's in einer Beilage zu dem „Adelaide Observer" vom 15. Dec. 1860, deren gütige Zusendung wir dem Herrn Schomburgk verdanken, erschienen, nach dem sich das ganze Unternehmen beurtheilen, seine Resultate für die Entwicklung der europäischen Colonien, wie für unsere Kenntnifs namentlich des Inneren dieses interessanten Continents würdigen lassen.

Es wird das freilich durch die Beschaffenheit des Tagebuchs nicht wenig erschwert. Nicht blofs, dafs es nur zu oft aus losen, unzusammenhängenden Bemerkungen besteht, wie der Augenblick sie hinzuschreiben gerade nöthigt, (fast in derselben Art, wie das der ersten Reise von 1858, das in diesen Blättern ebenfalls mitgetheilt ist [Band VI, S. 41 f.]), dafs es dabei an Schreib- oder Druckfehlern nicht fehlt, manche Stellen corrigirt werden müssen, manche nur mit Schwierigkeit, einige der Lücken halber kaum zu verstehen sind; das Befremdendste ist, dass nicht nur der Höhenbeobachtungen sehr wenige angegeben, sondern die angegebenen fast alle durchaus falsch sind. Daher ist es nicht möglich, nach diesen Angaben eine Karte zu entwerfen; man muss sich freuen, dafs es wenigstens, wenn auch nicht ohne Schwierigkeit, gelingt, das Mitgetheilte im Zusammenhange zu verstehen, sich von dem, was der Reisende entdeckt und beobachtet hat, eine deutliche Vorstellung, ein klares Bild zu entwerfen.

Im Folgenden beabsichtige ich es, die Entdeckungen Stuart's auf Grund dieses Tagebuchs zusammenzustellen, indem ich, da die Rückkehr mit geringen Ausnahmen auf demselben Wege erfolgte, die auf ihr gemachten Bemerkungen gehörigen Orts einfügen werde, um ein möglichst erschöpfendes Bild des Beobachteten zu geben.

Das Tagebuch beginnt nicht mit der Abreise aus den bewohnten Theilen der Colonie Südaustralien, sondern mit dem Aufbruch vom Chamberskrik, wie Stuart den in das Südufer von Babbages Gregorysee fallenden Bach nennt, den er auf seiner ersten Reise entdeckt hatte, und der auf den Karten gewöhnlich nach ihm den Namen führt; wahrscheinlich verliefs er hier die letzten Heerden der Colonisten, denn sechs Monate später auf der Rückkehr fand er deren schon nördlicher bei dem Hamiltonberge, wie sie denn ohne Zweifel in den nächsten Jahren bis weit in die von ihm entdeckten Gegenden nach Norden sich verbreiten werden. Vom Chamberskrik aus folgte Stuart dem zuerst von Warburton und dem Gouverneur Macdonnel entdeckten Wege am Ostabhange der Davenportkette nach Nordwesten, wie denn überhaupt im ersten Theil seiner Reise dies im Ganzen die Richtung seines Weges war, da er augenscheinlich sich schon von Anfang an als Ziel vorgesteckt hatte, die nordwestliche Küste in der Nähe der Mündung des Victoriaflusses zu erreichen. Dieser erste Theil sei

von der Hand eines Pater Lozano zusammengestellt, entnommen. Sämmtliche naturhistorischen Notizen tragen das Gepräge einer Anschauungsweise früherer Jahrhunderte, und haben wir uns deshalb veranlafst gesehen, eine grofse Anzahl derselben, als zu wenig dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft entsprechend, auszulassen. Unbegreiflich bleibt es freilich, dass ein in jenen Gegenden so gefeierter Historiker, wie de la Sota, seiner gewifs werthvollen Geschichte der Banda Oriental, welche auf Seite 88 mit der ersten Ansiedlung der Europäer beginnt und bis gegen das Ende des 18ten Jahrhunderts fortgeführt ist, solche veraltete naturhistorische Schilderungen eingeflochten hat, ohne irgend eine Kritik an die Glaubwürdigkeit derselben anzulegen. Der Leser möge deshalb den naturhistorischen Theil dieser Arbeit weniger vom wissenschaftlichen Standpunkt betrachten, denn als Curiosität.

XII.

Macdouall Stuart's Reise in das Innere Australiens.

Vom Herrn Director Meinicke in Prenzlau.

John Macdouall Stuart, welcher Capitain Sturt auf der Reise, die er vom unteren Darling aus 1844 in das Innere des wüsten Tieflands an der Ostseite des Torrensseebeckens unternahm, begleitet, 1858 die Gegenden, welche das Seebecken an der Nordseite der Gawlerkette umgeben, zum ersten Male erforscht und dabei den Beweis geliefert hatte, dafs er die Fähigkeit, sich durch australische Wüsten hindurchzufinden in vorzüglichem Grade besitze, hat im (australischen) Winter des vergangenen Jahrs vom März bis September von Südaustralien aus eine grofse Reise in das Innere Australiens, unternommen in der Absicht, bis an die nordwestliche oder die nördliche Küste dieses Erdtheils vorzudringen, und hat, wenn er gleich durch unüberwindliche Hindernisse genöthigt worden ist, noch ehe er an das Meer kam, zurückzukehren, doch fast den ganzen Erdtheil in der Breite zwischen dem Spencer- und Carpentariagolf durchschnitten. Die ersten Nachrichten, welche über diese Unternehmung verbreitet wurden, die an Wichtigkeit den Reisen von Leichhardt und A. C. Gregory in keiner, Hinsicht nachsteht, waren dürftig und ungenügend, sogar oft sagenhaft; das Wichtigste war noch in dem auch in dieser Zeitschrift (Band IX, S. 469 f.) mitgetheilten Briefe Stuart's an den Colonisten Chambers, in dessen Auftrag er die Reise unternommen hatte, enthalten, aber dieser handelt fast ausschliefslich von den Hindernissen, welche den kühnen Reisenden zwangen,

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