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Madeira, England und Frankreich in stete Communication, doch nimmt noch kein einziges seinen Weg um die Inselgruppe herum. Der Fischfang, im Grossen an der Küste der Sahara betrieben, beschäftigt eine Menge Hände und liefert in seinem schwach gesalzenem Ertrage eine eben so gern als häufig genossene Speise des Volks, wie er zugleich den Seeleuten zur vortrefflichen Schule dient. Die Industrie ist eine äusserst geringe. Palma und einige Distrikte des westlichen Teneriffa's erzeugen seidene Stoffe von grosser Schwere und Dauerhaftigkeit, die man aber nur schwarz zu färben versteht; die erstgenannte Insel ausserdem Dulces oder in Zucker eingemachte Früchte, Lanzarote Brandwein, Gomera Palmwein, doch nur für den eignen Consum. Sehr dauerhafte Zeuge zu Mänteln und Kapuzen werden aus einheimischer Schafwolle auf dem Lande, meist von Frauen, gewebt. Von diesen wird auch der selbstgewonnene Flachs versponnen und zu einer groben Leinwand verarbeitet. Aus den Fasern der Agave und des Drachenbaumes fertigt man Stricke, aus dem Holz der Tabaybas, in Drachenblut getaucht, Zahnstocher, aus den Blättern und Blattrippen der Dattelpalme Besen und Matten. Grosse Verbreitung hat im Lauf der letzten fünfundzwanzig Jahre die anfänglich vom Landvolke nur widerwillig aufgenommene Zucht der Cochenille gewonnen. Ursprünglich aus Mexico und Central-Amerika herübergebracht, hat sie auf den Canaren den gedeihlichsten Boden gerade zu einer Zeit gefunden, wo das Missrathen des Weines dem Lande einen Ersatz doppelt segensreich machen musste. Das trockne Klima und der niedrige Tagelohn sind die Hauptursachen ihres raschen Emporblühens gewesen. Namentlich Frauen und Kinder werden durch sie in Thätigkeit gesetzt. Schon im Jahre 1856 flossen über eine Million Duros für Cochenille in die Hände der Isleño's. Die ganze untere Zone eignet sich für diese Cultur. Der Handel hat, seit die Inseln, mit alleiniger Ausnahme Hierro's, 1852, zu Freihäfen (Puerto-franco) erklärt wurden, einen schönen Aufschwung genommen. Er ist jedoch, sowohl im Inlande, als nach Aussen hin, meist in den Händen der Engländer. Ausgeführt werden fast nur Rohprodukte: Getreide, Mais, Kartoffeln, Gartenfrüchte, Cochenille, Wein (jetzt in geringer Menge), Barilla, Orseille, Sumach (der wild wächst), etwas Bauholz, Fichtenharz, Drachenblut (kaum noch, obwohl es früher für das werthvollste Erzeugniss der Canaren galt), Wachs, Talg, Häute, Thunfisch und Seesalz. Eingeführt, namentlich aus England, Frankreich und den Hansestädten, werden fast sämmtliche Industrieprodukte, von der Manta oder der Wollendecke des Bauers von Teneriffa und von den einfachen Hüten des Landvolks an, bis zu den raffinirtesten Erzeugnissen des Luxus. Die gewöhnlichen Handwerke übt man in den Städten aus, namentlich sind die Schuhmacher in dem ihrigen zu einem hohen Grade von Ruf gelangt.

Die Inseln haben nur eine geringe Besatzung von regulärem spanischem Militair. Eine eigne, der preussischen Landwehr nicht unähnliche Miliz, behufs welcher Militairzwang herrscht, ist dazu bestimmt, den heimathlichen Boden, dessen Küstenbildung überdies jede feindliche Landung erschwert, zu vertheidigen. Dieselbe ist in acht Bataillone eingetheilt und verbunden, sich zu regelmässigen militairischen Uebungen zu versammeln. Sie ist uniformirt, aber nicht grade glänzend bewaffnet. Bei oft wiederholten Einfällen der Barbaresken, der Hugonotten und Holländer, in der Neuzeit selbst der Engländer, unter Nelson, der bei Sta. Cruz seinen Arm verlor, haben die Isleño's ihre Tapferkeit ruhmvoll bewährt. Der Vertheidigung bedürftige Küstenpunkte werden durch, mit Geschütz armirte, Forts gedeckt. Als wirkliche Festungen sind indefs nur Sta. Cruz und die Ciudad de las Palmas zu betrachten. Lanzarote und Fuertaventura stehen von Alters her unter besonderen Militair-Gouverneuren. Atalayas oder Wartthürme auf den hervorragendsten Höhen, längs der See, signalisiren die Ankunft der Schiffe. In den letzten Jahren ist auch von Einführung einer Küstenbeleuchtung, namentlich von der Errichtung eines Leuchtthurmes auf der Punta de Anaga die Rede gewesen. Die canarischen Inseln bilden unter einem Capitan - General ein gemeinsames MilitairGouvernement. Die Rivalität der Inseln untereinander, namentlich die von Teneriffa und Canaria, hat jedoch neuerdings zu der sogenannten Division de provincias, d. h. zur Spaltung des Archipels in zwei Civil-Provinzen, unter gesonderten Jefes políticos geführt. Die östliche, die las Palmas zum Sitz der Verwaltung hat, umfasst, ausser Canaria, noch Lanzarote und Fuertaventura; die westliche, mit Sta. Cruz de Tenerife als Hauptstadt, die übrigen vier Inseln.

Kartographische Darstellungen der Canaren reichen in die früheste Periode der modernen Erdkunde hinauf. Der Umstand, dafs Ptolomäus den ersten, später nach Ferro genannten Meridian durch die westlichsten Inseln der Gruppe gezogen hatte, gab ihnen in den Augen der Geographen von jeher eine erhöhte Wichtigkeit. Von allen bekannten Karten ist die von Picigano 1367 zu Venedig angefertigte, später in den Besitz der Herzoge von Parma übergegangene, die erste, auf welchen die Canaren verzeichnet stehen. Teneriffa führt auf ihr den Namen Isola del Inferno (die Hölleninsel). Alle Inseln sind noch sehr willkürlich dargestellt, doch lässt die gegenseitige Lage der sieben Eilande keinen Zweifel daran, dafs sie bereits damals den Seefahrern sehr wohl bekannt waren. Im Jahre 1436 entwarf Andrea Bianco, ebenfalls zu Venedig, eine Seekarte, auf der wir die Canaren wiederfinden. Ihre Situation ist hier mit etwas mehr Genauigkeit ausgedrückt; ihre Umrisse sind aber immer noch imaginär und der kleine

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Archipel der Islotes ist falsch gezeichnet. Ebenso figuriren die Canaren auf der sehr alten, im Dogenpalast zu Venedig aufbewahrten grossen Weltkugel und nicht minder in dem Isolario Bordone's (Venedig 1528), zuerst als Fortunate auf der den Beginn des Werkes bildenden Weltkarte; dann noch einmal auf zwei kleineren Blättern des ersten Buches, sowohl von Nord nach Süd, den Andeutungen Ptolomäus gemäss, als auch von Ost nach West, den neueren Erfahrungen zufolge, geordnet. Die spanischen Karten Casolas (1634), die Pedro Castillos (1688) und die Antonio Riviere's (1740), verdienen ihrer, dem Zeitalter nicht mehr gewachsenen Unvollkommenheit wegen, kaum eine Erwähnung. Diese übrigens nie publicirten Arbeiten schlummern in den Militair-Archiven von Sta. Cruz. Eine holländische Karte des Archipels gab Dapper 1668 in seinem Afrika. Eine andre des französischen Astronomen Pater Feuillée, welcher 1724 den Pik bestieg und die geographische Länge Ferro's, sowie die Lage vieler andrer Punkte auf den Canaren genauer als bisher bestimmte, ist Manuscript geblieben und wird neben der handschriftlichen Reisebeschreibung des gelehrten Mönchs in der kaiserlichen Bibliothek zu Paris aufbewahrt. Auf sie folgen die Karten Fleurieu's (1772), der als Schiffsfähnrich den Archipel topographisch studiert hatte (einen grossen Theil des atlantischen Oceans umfassend und die sieben Inseln mit ziemlicher Genauigkeit wiedergebend) und die Borda's in zwei Blättern, 1780 erschienen. In diesen letzteren, die zumal als hydrographische Arbeiten von Werth sind und einen Theil der benachbarten afrikanischen Küste mit einschliefsen, tritt uns schon mehr Anschaulichkeit entgegen, obwohl die Umrisse des Landes immer noch mit geringer Genauigkeit dargestellt sind. Vor 1779 besass selbst die spanische Regierung noch keine gute und treue Karte ihrer ebenso werthvollen als früh bekannt gewordenen Besitzung. Sie erhielt dieselbe auf eine für die damalige Periode vollkommen genügende Weise, durch den fähigen Verfasser des Atlas der Provinzen Spaniens, Don Thomas Lopez. Früher schon, 1762, hatte Don Francisco Machado seinem Könige einen Plan der Canaren, den auch Lopez benutzt hat, gewidmet; ein andrer von demselben Autor, mit grosser Gewissenhaftigkeit entworfen, aber ohne Datum, trägt die Aufschrift Carta general de las afortunadas islas del reyno de Canarias. Die den trefflichen Noticias von Viera beigegebene Karte (1772) ist nichts als eine Copie derjenigen, welche der Schotte Glas schon 1764 geliefert hatte. Der Marquis von Tavalosos, Statthalter der Canaren, liess 1776 eine Karte ausarbeiten, welche auf früheren Angaben fussend, wie Berthelot berichtet, zwar einige wenige Ortsbestimmungen änderte, ohne deswegen treuer als ihre Vorgängerinnen zu sein. Die gradlose Karte des Oberst-Lieutnant Tortosa (1776) ist

gleichfalls nur Compilation, aber bemerkenswerth durch den Text, der eine chroomingische Aufzällang der Goaverueure, Buschide and andrer Windenträger der Provinz enthält. Ir fäge 176 de Herreras, vol einem Mioche za Laguna gestochen und dem Marquis von Brandforte gewilmes dann eine Reibe andrer, im Auslande erschienener. grisenthels auf Loper and den Messungen beda's and Pingre's fussender. Wir Deaden von diesen letzteren fogende: 1. Die de Adas der Encyclopedie mebidigar; 2. eine andere, wie die vorige von dem Marine-lagetiear Bucze gezeichnete, ébenfalls einen Thei des Aus der Engyalçedie ausmachend, welche die Canaren in ve Kiennerten Maasstabe darsteli: 3. die Karte, weiche Bory de St. Vi cena 1804, seinen Werke Essais sur les úies Fortunees angehängt bat These ist von dem Atte selbst sauber gezeichnet und beruht auf de Angaben seiner Veginger: 4. ein in englischen Admiralitäts-Atia (1917) audacenes Buam, welches, neben den Canares. noch die Netwestkiste Afar's, Madeira und die Insein des griben Vorgebirge behandel. So sind wir zu den meisterhaften Darstellungen Leopols wa Bod guang, be auf drei Flånern Tenerifa Palma und Langs muz wiedergeben. Das Hauptblatt ist des grossen Geckogen Carlt priąsique de Tuie de Temer ft 1814), ein Master von sorgfältiger Be bandung des Decals, aber nicht ohne crime Fehler, wodurch Bad in eine vor der Akademie der Wissenschaften ra Paris unter Thes Talime Arag's reftine Enterarische Febde mit Berthelot verwicke wei Zden ewiknen wir der werthrollen in Webb and Berthe kits Estiure naturelle des vies Canaries szépen.emmen Karten der casivien keiz; darunter die Generalkarte des Archipels, vor. Bit TheG DAH FALLaez Stadien der Beschaffenheit des Landes und de Messungen Domingo de Mess's rufolge entworfen. De verdienst müen Berbena rendirkt man ausserdem noch ein Rešef vom Tee rifa und eine Se botanischen Regionen und die Standorte der Platten auf jeder Insel versinnächende Karte. — Wir gebessen Gese Auf ziling, der noch de englischen Seekarten von Vital zod Arith 1814-18 mod muffade amerikanische Karten hinzurufren sind, mi der Angabe Sigender Deceren spanischen: Come, Islas Canarias. formaci à ma en vista de diferentes documentos; aumentode con wines estadisticas e instiricas por Don Pascual Modes 2 Blätter, ein ves the Elfe des Archipels darstellend, mit vielen Specialpäsen. Mutmi in Carta esferica de las islas Canarias etc., ierantada en 1914–18 que Traci y frieti, presemiado por Don Antonio Iveral. Ho

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II.

Die Forschungen des Lieut. W. Spencer Palmer in Britisch Columbia.

Nach den Further Papers relating to British Columbia. Part III.
Von E. G. Ravenstein.

Lieut. Palmer, einer der in Britisch Columbien stationirten Kgl. Ingenieur - Offiziere, erforschte im Mai 1859 die „Harrison Road“ und im September und October desselben Jahres ging er von Fort Hope über den Mansons-Berg nach Colville. Astronomische Beobachtungen mit dem Sextanten und Chronometer und Höhenmessungen mit einem Aneroid - Barometer wurden von ihm angestellt. Wir geben im Folgenden die Resultate seiner Forschungen nach den „Further Papers relating to British Columbia. Part III. 1860“ 1).

I. Die Harrison - Route bis zum Oberen Fraser.

An seiner Mündung ist der Harrison tief und die Strömung langsam, aber 3 Miles weiter ist der Flufs seicht und bei niederem Wasserstande können nur Schiffe passiren, die nicht über 1 bis 11⁄2 Fuss Tiefgang haben. Es wird nöthig sein, hier einen Canal von 3 Fufs Tiefe zu bauen, um Dampfschiffen den Harrison - See das ganze Jahr hindurch zugänglich zu machen, zumal da die steilen Felsufer des See's den Bau einer Strafse nicht erlauben. Am Südende des See's liegt die schwefelhaltige St. Alice's-Quelle, mit einer Temperatur von 130° F.

Ein kurzer enger Bach verbindet den Harrison mit dem kleinen Douglas - See. Dieser Bach ist kaum schiffbar, und er liefse sich auch nur schwer das ganze Jahr hindurch schiff bar erhalten. Am oberen Ende des kleinen See's, auf einem ziemlich schroffen Abhange, liegt die Stadt Douglas. Die Lage ist schlecht gewählt. Kein urbares Land liegt in der Nähe. Der Douglas-See friert regelmässig jeden Winter zu, der Harrison - See aber nie, und es scheint rathsam, die Stadt an die Nordwest-Spitze des See's zu verlegen, und den Pfad eine Strecke weit den Lilluet-Flufs hinaufzuführen.

Zwei Miles hinter Douglas erreicht der Pfad seine gröfste Höhe, 500 Fufs, geht eine halbe Mile über ziemlich ebenes Land, dann plötzlich schroff in eine Ravine hinab und auf der anderen Seite auf ein

') Wir haben dieser Beschreibung die von Lieut. Mayne und Mr. Begbie gemachten Beobachtungen einverleibt.

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. X.

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