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Auchinleck MS.:

Lordinges, herknep to me tale:
Is merier pan þe niztingale,

þat y schel singe.

Of a knigt ich wile zow roune,

Beues ahizte of Hamtoune,

Wip outen lesing.

Ich wile zow tellen al to gadre
Of þat knigt and of is fadre,

Sire Gii:

Of Hamtoun he was sire

And of al þat ilche schire,

To wardi.

Lordinges, pis, of whan y telle,

Neuer man of flesch ne felle

Nas so strong;

And so he was in ech striue,

And euer he leuede wip outen wiue,

Al to late and long.

Ebenso stimmt auch der schluss der dichtung in dieser hs. ganz genau zu dem drucke, im gegensatz zu der in erster linie durch das Auchinl.-ms. vertretenen handschriften klasse.

war,

10) Ipomadon, fol. 188a-332a; 332b ist leer gelassen. Ueberschrift:

Here begynnyth a good tale of Ipomadon.

Dies gedicht, bestehend aus 744 zwölfzeiligen strophen, ist eine der wenigen romanzen, welche noch ungedruckt sind. Sie ist, soviel bis jetzt bekannt, nur in dieser einzigen hs. erhalten, sie ist ferner unzweifelhaft eine der umfangreichsten romanzen, welche in dieser strophenform in England gedichtet worden sind, und so ist die gänzliche vernachlässigung, welcher sie bisher anheim gefallen auf den ersten blick schwer zu erklären. Und doch ist die sache bei näherer erwägung nicht mehr so unbegreiflich. Halliwell, doch wol der erste fachmann, welcher der hs. nähere aufmerksamkeit geschenkt hat, unterschätzte sie unbedingt: man sieht das aus den paar trocknen worten, mit welchen er dieselbe in seinem Account abmachte. Gewiss hat er das gedicht blos für eine andere redaction des von Weber, bd. II, veröffentlichten Ipomedon gehalten, während es doch eine von jener ganz unabhängige und in anderem metrum verfasste bearbeitung eines frz. epos ist. Jetzt aber spielt selten jemandem der zufall den catalog der Chetam Library in die hand, und last not least liegt gerade Manchester sehr seitwärts von der landstrasse, welche von deutschen anglicisten begangen zu werden pflegt. Im übrigen kann ich mich über dieses wichtige denkmal um so eher kurz fassen, als herr W. Klingner, ein hoffnungsvoller schüler von prof. Koschwitz, nächstens in diesem blatte das verhältniss zwischen dem von ihm copirten frz. roman und den beiden englischen versionen des stoffes ausführlich besprechen wird. Dann wollen Klingner und ich zusammen das neu an's licht gezogene gedicht zugleich mit der schon bekannten fassung als einen band meiner Altengl. bibliothek den fachgenossen zugänglich machen.

Ich begnüge mich also hier mit anführung der ersten und der letzten strophe. Str. I lautet:

Schlussstrophe:

Off love were lykynge of to lere
And joye tille all that wol here,
That wote, what love may medme
But who so have grette haste to love
And may not com to his above
That poynte dothe louers tene.
Fayre speche brekyth never bone,
That makythe these lovers ilkone
Ay hope of better wone

And put them selffe to grete travayle,
Wheddyr it helpe or not avayle
Ofte sythes this hathe be sene.

He comaundythe on goddis be halue

To lovys wounde ye lay no salle

But poynttis of grette pette:

Where right in loue was in herte brought,

That for a litill lette ye noughte:

Sertes, no more dyd hee.

This endythe Ipomadon I wis.

That good lorde bringe vs to his blis,

That bought vs on the rod tre,

And that ye shall for louers prayce

To hym that made bothe nyght & day,

To brynge vs to the blysse, that lestis aye.
AMEN ffor Charyte.

11) A boke of kerving and nourtur. Fol. 233 enthält nur diese überschrift; das gedicht selbst steht auf fol. 334a-351b u.; fol. 350 ist bei der zählung übersprungen. Str. I lautet:

In nomine patris, god kep me & filii for cherite,

Et spiritus sancti, where I be, both by lond & be see,

And owsser I am, as ye may se,

To a prynce ryall of his degre.

Schlussstrophe:

Now, good son thy selfe and opure officers beinge,

That by the vertu off his boke shall haue counynge,

Praye ye for the soule off John Russell in London dwellynge,
For his faders and moders soule þat ye be prayinge,

To brynge vs to the blis pat nevure shall haue endynge.

Explicit the boke off norture and of kervynge.

Amen.

Das gedicht wurde edirt von F. Furnivall, The Babees Book etc. London 1868, p. 115 ff., doch scheint derselbe unsere hs. nicht gekannt zu haben. Sie

dürfte Sloane 2027 näher stehen als Harl. 4011; doch verdient das hs.-verhältniss eine genauere untersuchung.

12) Ein prosatractat, enthaltend, wie Hall. sagt, the manner of the feasts and visitations of the Emperor of Bourgoyne addressed to the Lady Comynes; fol. 253a [fol. 252 ist leer gelassen] 362b u. Es fehlte mir an zeit, diesen abschnitt genauer durchzusehen.

13) The namys of Wardeyns and Balyffys in the tym of kynge Rychard the frest (!) in the yer of owre lorde god MCCCCIX, fol. 363b—364b u. Auch dies stück konnte ich nicht genauer durchmustern.

14) Ballad of a tyrannical husband, fol. 366a [fol. 365 ist leer gelassen] 368a u. Das gedicht ist unvollendet. Herausgegeben von Halliwell, Reliquiae antiquae II p. 196–199.

Damit schliesst die hs. Ich habe nur noch hervorzuheben, dass ich dieselbe freundlichkeit, welche man uns ausländern auf anderen englischen bibliotheken erweist, auch hier in vollstem masse gefunden habe; der ehrwürdige bibliothekar der Chetam Library, Mr. Crossley, ist bei meiner einigermassen angestrengten, vierzehntägigen arbeit in Manchester allen meinen wünschen auf das bereitwilligste entgegengekommen, wofür ich ihm hiermit meinen besten dank ausspreche.

BRESLAU, d. 4. juli. 1883.

E. Kölbing.

AUS EINEM BRIEFE AN DEN HERAUSGEBER.

Gestatten Sie mir, bis ein grösseres mass freier zeit mir die möglichkeit giebt, die realschulfrage wieder in einem längeren aufsatze mit statistischen ermittlungen zu behandeln, heute vorläufig einige bemerkungen zu dem ersten theile Ihrer recension über die schrift von Körting: Gedanken und bemerkungen über das studium der neueren sprachen auf den deutschen hochschulen, zu machen. Vielleicht haben Sie die güte, dieselben in Ihre Englischen studien aufzunehmen.

Ich muss vorausschicken, dass ich eins für mich in hervorragendem masse glaube in anspruch nehmen zu können: kenntniss der verhältnisse unserer abiturienten. Dieselbe ist mir nicht nur durch meine statistischen arbeiten geworden, sondern auch durch meine stellung als mitglied des vorstandes des allgemeinen deutschen realschulmännervereins; sie ist mir ferner geworden als dem leiter eines realgymnasiums, der probecandidaten in ziemlicher anzahl auszubilden gehabt und nicht wenige schüler zum studium der neueren sprachen entlassen hat.

Gestützt auf diese kenntniss erlaube ich mir in folgenden punkten eine der Ihren entgegengesetzte ansicht auszusprechen.

I. Es ist unrichtig, dass das studium der neueren sprachen für leichter unter den realschülern gilt, als das studium der mathematik und der naturwissenschaften, daher ist es auch falsch, dass diese legende »dem studium der neueren sprachen eine grosse anzahl junger leute zuführt, denen jede befähigung für sprachstudien abgeht, die dies studium sich einzig gewählt haben, weil sie für die andern ihnen offen stehenden fächer ihre kräfte nicht gewachsen glaubten<<.

Es wird Ihnen bekannt sein, dass professor Koschwitz (Körting u. Koschwitz, band IV, heft 2) das gegentheil dessen, was Sie aussprechen, sagt. Auch in der schrift von E. A. Richter »Die abiturienten der realschulen I. o. und der gymnasien, Altenburg 1881 finden Sie die ansicht vertreten, dass das studium der

neueren sprachen und der naturwissenschaften im allgemeinen von den unbegabten gymnasialabiturienten, dagegen von der elite der realschulabiturienten gewählt wird.

Nach meiner erfahrung ergreifen das studium der mathematik manche realschulabiturienten, die überhaupt nicht studiren sollten, dagegen kann der procentsatz unbegabter unter den studirenden der neueren sprachen nur mässig, eben nur so gross sein, als er überhaupt in jeder branche ist.

II. Dass bei versetzungen sowohl, wie bei ausstellung von abgangszeugnissen, in der realschule das hauptgewicht auf die exacten wissenschaften gelegt wird, die sprachen erst in zweiter linie in frage kommen, wird jeder eingeweihte leugnen. Der fall, dass bei nicht genügender englischer prüfungsarbeit einem examinanden die mündliche prüfung erlassen worden, ist gewiss ein seltener und lässt sich nur so erklären, dass seine sonstigen leistungen sehr gute und auch die classenleistungen im Englischen durchaus befriedigend waren. Wenn Sie hinzufügen, »diese vergünstigungen würden unter keinen verhältnissen einem gymnasialabiturienten zu theil werden, der im Lateinischen nicht genügt hätte« (soll wohl heissen, dessen eine lateinische arbeit das prädicat »ungenügend« erhalten hätte), so bin ich in der lage, Ihnen einen fall anzuführen, in welchem einem gymnasialabiturienten, obwohl sein lateinischer prüfungsaufsatz nicht genügte, die mündliche prüfung erlassen wurde.

III. Die gründe, welche 59 directoren selbständiger preussischer realgymnasien veranlassten, die aufhebung der beschränkung der anstellungsfähigkeit für unsere abiturienten zu erbitten, sind folgende: 1) Es ist eine schädigung der jungen leute, denen damit gleichsam eine unzulänglichkeit bescheinigt wird; das publikum könnte sich gewöhnen, sie als lehrer 2. classe anzusehen. 2) Es ist eine ungerechtigkeit, da von den gewesenen gymnasialabiturienten nicht einmal der nachweis der sogenannten allgemeinen bildung in der mathematik und den naturwissenschaften gefordert wird und sie kein Englisch können, während sie doch für anstellungsfähig an den realschulen erachtet werden. 3) In nicht zu langer zeit werden an den realschulen überwiegend realistisch vorgebildete lehrer, an den gymnasien nur gymnasial vorgebildete lehrer wirken; ein solcher zustand der sonderung ist nicht gut; die mischung der elemente hat sich in andern ständen durchaus bewährt.

IV. Sie sagen, director Steinbart in Duisburg hat sehr klug daran gethan, seine statistik nicht auf die zum neusprachlichen studium übergegangenen abiturienten auszudehnen. Gemeint ist hierbei offenbar meine kleine schrift » Unsere abiturienten << (fortsetzung). Dieselbe war ja aber nur zu dem zwecke der abwehr der angriffe Hofmann's, der sich auf seine erfahrungen an studenten der naturwissenschaften berief, geschrieben; desshalb lag für mich nicht der geringste grund vor, die studenten der neueren sprachen zugleich zu verfolgen. Ich hätte es nebenher sehr gern gethan, aber mir fehlte es an zeit. Sicher bin ich mit Körting, dass ich dann zu annähernd gleich günstigen ergebnissen gelangt wäre. Die amtliche statistik fehlt leider seit nahezu zwei jahren; von ostern 1877 jedoch bis ostern 1881 stellt sich nach ihr das verhältniss folgendermassen:

[blocks in formation]

Nach den mir von vielen seiten gemachten mittheilungen zweifle ich nicht, dass diese für die realschulabiturienten günstigen procente noch bis heute sich erhalten haben. Breslau figurirt unter den eben angeführten prüflingen nur mit 9 (4 gym

nasialabiturienten, 5 realschulabiturienten) und zwar erlangten von 4 gymnasialabiturienten 3 ein zeugniss III. gr., 1 ein zeugniss II. gr.; von den 5 realschulabiturienten 2 ein zeugniss III. gr., 3 ein zeugniss II. gr. Für die zeit von ostern 1877 bis ostern 1881 ist also Ihre behauptung: Es ist geradezu ein ausnahmefall, dass ein candidat (der realschulabiturient war) mehr erzielt als ein zeugniss III. gr., nicht zutreffend. Vielleicht sind Ihre erfahrungen seit ostern 1881 bedeutend ungünstiger geworden; ich halte das für nicht unwahrscheinlich, weil eben jeder gewesene realschulabiturient, der irgendwie die mittel sich verschaffen kann, Breslau verlässt, um sich dort nicht prüfen zu lassen. Ich kann dies wenigstens von zweien meiner früheren schüler constatiren, die beide auf meinen rath Breslau verlassen und beide anderswo sich ein zeugniss I. gr. erworben haben.

Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass die von mir (Unsere abiturienten, fortsetzung. Seite 21, sub 3) gegebene mittheilung eines realschulabiturienten aus Breslau stammt. Ich könnte noch ähnliche thatsachen neueren datums aus Breslau anführen, doch verzichte ich gerne darauf.

Herr professor Zupitza hat in einem aufsatze in der Zeitschrift für gymnasialwesen in dankenswerther weise die seinerseits gemachten erfahrungen zahlenmässig belegt; es stellte sich jedoch heraus, dass nach abzug der nachgeprüften und eines gymnasialabiturienten, der vorher das realschulexamen gemacht hatte, also nicht mitrechnen konnte, die zahlen das gegentheil dessen bewiesen, was er hatte zeigen wollen; es fand sich nämlich, dass auch bei ihm die gewesenen realschulabiturienten bessere resultate erlangt hatten, als die gewesenen gymnasialabiturienten. Vielleicht erginge es Ihnen ebenso, wenn Sie sich der mühe unterziehen wollten, eine solche zusammenstellung zu fertigen, bei der selbstverständlich nur die erste vollprüfung, ferner nur preussische abiturienten in betracht gezogen, doppelabiturienten aber besonders berechnet werden.

Es sollte mich freuen, wenn Sie, geehrter herr professor, in diesen meinen auslassungen nur das bestreben erkennen wollten, einer guten sache zu dienen; wie ich meinerseits diesen brief nicht geschrieben haben würde, wenn ich nicht wüsste, dass Sie, obgleich von einem anderen standpunkte ausgehend, gleiches wünschen.

Ich hoffe zuversichtlich, dass das grosse interesse, welches Sie auch den realschulabiturienten unter Ihren zuhörern entgegenbringen, Sie Ihre theoretische abneigung (wenn ich so sagen darf) gegen dieselben wird überwinden lassen. Es sind sehr brave, strebsame junge leute darunter; gerade diese empfinden es auf das bitterste, wenn über sie von männern der wissenschaft, zu denen sie voll vertrauen und ehrfurcht aufschauen, der stab gebrochen wird.

DUISBURG.

Q. Steinbart.

BEMERKUNGEN ZU VORSTEHENDEM.

Indem ich zunächst meiner aufrichtigen freude darüber ausdruck gebe, dass meine anspruchslose erörterung der Körting'schen brochüre einen in der realschulfrage so wohlbekannten und tüchtigen sprecher wie herrn director Steinbart, veranlasst hat, in eine discussion einzutreten über ein den interessen dieses blattes so sehr nahe liegendes thema, gestatte ich mir nur, zu seinen ausführungen einige

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