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Ein unbezeichneter genitiv erscheint nur bei personen- und eigennamen (z. b. to th' erll sone to the earl's son), einmal sogar prädicativisch.

Sehr häufig wird das besitzverhältniss noch durch das dem besitzer nachgestellte pronomen his (abgek. is und ys) bezeichnet.

Missbräuchlich findet his sich auch auf ein femininum bezogen; doch nicht so selten wie verf. anzunehmen scheint. Vgl. II, 364: for my moder ys sake and myn; und I, 314: of my Lady Felbrig is sustre.

Der verf. entscheidet die auch von Mätzner (III, 237) offen gelassene frage nicht, neigt indess zu der annahme, dass ys hier genitivzeichen ist, übertragen auf die feminina durch eine falsche analogie. Nach meiner ansicht ist diese analogie nicht ohne einfluss gewesen; aber die pleonastische verwendung des possessivpronomens, allerdings auch der entsprechenden weiblichen form, ist bei Shakespeare (conf. Abbot 217) und seinen zeitgenossen nichts ungewöhnliches, bei Bacon vereinzelt, und im familiären Englisch unserer tage so verbreitet, dass eine missbräuchliche anwendung des für modernes his und its stehenden his auch auf die femininform sehr erklärlich scheint. His (ys, is) wurde eben durch seine häufige anwendung typisch für besitzverhältnisse überhaupt, etwa wie own, und im briefstyl ohne bedenken verwerthet.

Adjectiva. a) Declination. Der einzige rest angels. flexion zeigt sich in dem gebrauch von alder vor superlativen; der schwankende gebrauch des flexivischen e lässt ein princip nicht mehr erkennen.

In den früheren briefen zeigen viele roman. adjectiva noch s bei pluralischen substantiven.

In der comparation tritt der umlaut noch hervor bei long und strong; in der bedeutung sind older und elder noch nicht geschieden; more und most treten vielfach zu bereits auf deutsche art comparirten adjectiven hinzu.

Pronomina. a) Personalia. Anrede ausschliesslich 2. pers. plur. ; ye und you streng getrennt; erst in den späteren briefen kommt you für ye vor, umgekehrt höchst selten. Ganz vereinzelt findet sich I statt accus. me (III, 92: ffor the Bysshop and I). Ich bemerke hierzu, dass for you and 1 oder between you and I im modernen Englisch vielfach vorkommt und sogar von engl. grammatikern vertheidigt wird.

he zuweilen abgeschwächt zu a.

(Hinzufügen will ich, dass das vulgäre the Bishop he vereinzelt erscheint, z. b. I, 364.)

In 3. plur. sind die angels. hie, hig, hî sehr selten und von they, thei, theei, thay, dey verdrängt; von jenen haben sich indessen die obliquen casus hem, ham neben den jüngeren behauptet, zuweilen in demselben satze.

b) Possessiva. my neben myn, das nicht bloss vor vocalisch anlautenden wörtern steht. his im plur. mit e, doch ist e schwankend wie sonst in der flexion. their gleichberechtigt neben (angels. hira, heora) her und hir, oft in demselben briefe.

Das substantiv. poss. steht noch häufig ohne s; a friend of yours schon geläufig und yours stehend in briefunterschriften.

-

c) Reflexiva. Zu ihrer bildung bedient man sich bereits neben dem einfachen personale, der zusammensetzung mit self. Dieses wird für 1. und 2. sing. und plur. mit dem possessiv pron., für die 3. sing. und plur. mit dem personalpron. verbunden. Nur einmal (II, 365) kommt his self vor. (Doch ist zu be

denken, dass and his wife folgt, sich also das erste his durch eine art attraction erklären lässt.)

itself kommt noch nicht vor, statt dessen zweimal the self.

Der sonstige gebrauch der reflexiva entspricht dem modernen; speciell kommen sie auch als subject vor.

d) Relativa. Am häufigsten und ohne unterschied steht that (oft auch nach such); neutrales that that which ( what) - welches übrigens noch bei Bacon vorkommt; what nur vereinzelt.

=

that that häufig zusammen, statt des zweiten steht at. (NB. verf. nennt das zweite that »partikel «. Sollte es nicht vielmehr als relativ aufzufassen sein statt

which und das erste that als determinativ?)

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who, whose, whom im wesentlichen bereits wie heute.

Die satzverknüpfung durch die interrogativen relativa ist noch eine sehr lockere; zu den letzteren wird sehr oft noch das entsprechende personalpron. hinzugesetzt. (NB. auch bei Bacon noch!); which wird eben als selbständiger satztheil (subj. und obj.) noch nicht völlig anerkannt.

Die auslassung von that findet statt als nominativ, nach there is, there are, ja selbst als prädicatsnomen. (Die begründung dieser erscheinung ist gar zu knapp gefasst!)

Conjugation. Auch hier neben den volleren formen moderne flexionsarmuth; in allen zeiten und personen schwankt der gebrauch des schluss-e. Uebergang der starken in die schwache conj. Plur. endung noch eth, yth neben en, das schon oft abgeworfen wird. 3. sing. neben ith, yth, eth is und es. Präfix-i vor part. perfect. selten.

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Part. präs. gewöhnlich ing (yng, eng), daneben auf ynd, ja and und, in französ. wörtern, ant.

Das präteritum der starken verba zeigt noch oft den doppelten ablaut, to have und to be mannigfach verkürzt, jenes selbst zu a (a') und in dieser form mit dem part. perf. zusammengeschrieben, z. b. asold (have sold).

Das »h dropped« spielt schon eine grosse rolle, z. b. The Helder (I, 325) (bekanntlich selbst noch bei Bacon, wo sich preheminence und -abhominable finden).

Unter dem gesichtspunkt der satzverkürzung behandelt der verf. zum schluss und mit besonderer gründlichkeit infinitiv, participium und gerundium, soweit deren verwendung den ganzen engl. satzbau sein charakteristisches gepräge giebt. In bezug auf den accussativ mit dem infinitiv kommt verf. zu dem genügend belegten resultat (s. 43), dass derselbe mit dem aus ihm hervorgegangenen nomin. mit dem infin. im 15. jahrhundert schon in der freiesten weise verwendet wurde, und zwar wohl beeinflusst durch das Lateinische, aber unabhängig vom Romanischen.

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Participium. Zur absoluten partic. constr. verwenden die Letters bereits den nominativ und nur vereinzelt noch den (im Angels. gebräuchlichen) dativ. Das part. perf. als prädicatsverb zu einem von einer präposition abhängigen substantiv ist in den Letters nichts ungewöhnliches mehr, z. b. after which plaint affirmed, and tofore any plea upon the said plaint pleaded (I, 13) (NB. ergänzung Mätzner's, welcher (III, 88) diese construction bloss bis Shakespeare aufwärts nachweisen kann).

HAMBURG.

G. Wendt.

Dr. Friedr. Ohlsen: Dryden as a Dramatist and Critic. Programm des realgymnasiums und der realschule zu Altona. 1883. (Progr. no. 263.)

Wenn der herr verfasser zu anfang seiner abhandlung auf die enge des ihm zugemessenen raumes hinweist, so thut er es sicher in dem richtigen gefühle, dass sein thema innerhalb der ihm auferlegten grenzen nicht wohl zu erschöpfen war. Der ansicht des referenten nach thut man gut, in diesem falle streng zwischen dem theoretiker (Critic) und dem dichter (Dramatist) zu scheiden, weil Dryden's theorie und seine praxis von verschiedenen, ja zum theil einander widersprechenden historischen bedingungen abhängig sind. Ich habe diese ansicht in meiner abhandlung >Zu John Dryden. I. Dryden's theorie des dramas« in Kölbing's Engl. stud. bd. IV, s. 373 ff. zu begründen versucht; ob der herr verfasser mir ganz beigestimmt haben würde, kann ich nicht entscheiden, da ich bei ihm meine arbeit nicht erwähnt finde. Da ich in derselben mich in hinsicht auf das, was Dryden »mit Shakespeare gemacht hat«, mit Delius (Jahrbuch der deutschen Sh.-ges. IV 1869 »Dryden und Shakespeare«) ganz einverstanden erklärt habe, versteht sich von selbst, dass Dryden bei herrn dr. Ohlsen nach meiner auffassung zu gut wegkommt, sowohl überhaupt als besonders in der besprechung von All for Love. Hätte herr dr. Ohlsen die anklageacte, welche der grosse Shakespeare-kenner dort gegen Dryden zusammenstellt, gründlich zu rathe gezogen, so wäre das nicht in seinem, wohl aber in Dryden's interesse zu bedauern gewesen.

Dass der herr verfasser die wandlungen in Dryden's entwickelung als dramatiker bemerkt und im ganzen richtig aufgefasst hat, ist anzuerkennen. Vielleicht findet er zeit und gelegenheit, die resultate seiner studien ausführlicher darzulegen und auf die eigentlichen schwierigkeiten der sache tiefer einzugehen. Ueber einzelne punkte behalte ich mir eine meinungsäusserung vor, bis ich selbst musse haben werde, meine arbeit über den dichter, in dessen laufbahn und thätigkeit ebenso viele probleme liegen wie traurige partien und peinliche wahrheiten, fortzusetzen. Gröbedinkel: Pope's Essay on Criticism. Sein verhältniss zu Horaz und Boileau. Programm der realschule und des progymnasiums zu Ohrdruf. 1882. (Progr. no. 260.)

An der, wie unbedingt anzuerkennen ist, nicht ohne geschick und sorgfalt verfassten kleinen arbeit habe ich eigentlich nur eins auszusetzen, dass ich sie nämlich zwei jahre vor herrn Gröbedinkel gemacht habe. Sie steht in Kölbing's Engl. stud. III, 43 ff. Da der herr verfasser die »Anglia« kennt, in welcher ihrer zeit meine abhandlung »Zu Pope's Essay on Criticism« vielleicht ausführlicher und wohlwollender besprochen worden ist, als sie es verdiente, ist um so mehr zu verwundern, dass ihm dieselbe gänzlich entgangen.

Knaake: »Le Lutrin‹ de Boileau et »the Rape of the Lock« de Pope. Programm des realgymnasiums zu Nordhausen. 1883. (Progr. no. 243.)

Dieses thema habe ich sehr viel ausführlicher, als es in der vorliegenden arbeit geschieht, ob gründlicher, mögen andere entscheiden in Kölbing's Engl. stud. (I, 456 ff. und II, 204 ff.) behandelt. Da ein zu schlechten witzen aufgelegtes factum drei meiner verehrten collegen und mir komische streiche gespielt hat, zeige ich zur warnung an, dass ich in derselben zeitschrift I, 317 ff. auch über Henry Fielding geschrieben habe.

BRESLAU, december 1883.

Felix Bobertag.

Henry Wadsworth Longfellow und seine stellung in der nordamerikanischen litteratur, vom oberlehrer E. Paetsch. 29. jahresbericht des realgymnasiums zu Potsdam. 1883.

Der verfasser der vorliegenden arbeit unternimmt es, eine übersicht von Longfellow's lebensgang zu liefern und seine dichtungen dabei charakterisirend zu besprechen. Er wünscht augenscheinlich, seinen schülern, denen Longfellow aus einigen gedichten im lesebuche bekannt sein wird, etwas mehr über den dichter mitzutheilen, als die knapp bemessene unterrichtszeit gestattet. Diesen zweck wird der angenehm geschriebene aufsatz erreichen. Dass auf schärfere analyse der werke Longfellow's verzichtet wird, ist begreiflich. Ich habe nur auszusetzen, dass in den referaten über einzelne, dichtungen ungleichmässig vorgegangen wird, so sind z. b. die prosaromane entschieden bevorzugt. Wundern muss ich mich, dass manche grössere arbeiten Longfellow's unerwähnt blieben: The Spanish Student, Judas Maccabaeus, The Masque of Pandora etc. Das letzte von L. geschriebene gedicht sind nicht The Bells of San Blas p. 3, sondern das im Atlantic Monthly vom mai 1882 p. 596 veröffentlichte Mad River, in the White Mountains, oder auch im juniheft desselben jahres p. 807: Decoration Day. Der philosoph des Calvinismus heisst Jonathan Edwards, nicht John p. 19, vgl. über ihn den ausführlichen abschnitt in Moses Coit Tyler's History of American Literature II, P. 177 ff. p. 21 den letzten theil des nach Longfellow's tode publicirten drama's Michel Angelo (Atlantic Monthly, March 1883) konnte herr Paetsch noch nicht benutzen. Vielleicht darf ich anführen, dass ein kritischer essay des unterzeichneten über Longfellow's dramatische dichtungen in der litterarischen beilage zur Wiener Montags-Revue vom 7. und 14. mai 1883 erschienen ist. Anton Schönbach.

GRAZ, 29. october 1883.

Wilken: »An historical and metrical Introduction into the Study of Shakespeare's Works, with particular Regard to his Julius Caesar«. Osterprogramm des königl. realgymnasiums zu Biedenkopf. 1883. 15 s. 4°. (Progr. no. 379.) Der verfasser will ein beispiel geben, in welcher weise die schüler der secunda in die lectüre Shakespeare's eingeführt werden sollen. Ich hoffe, dass ein solch oberflächliches verfahren, wie es in dr. Wilken's programm zu tage tritt, für den unterricht an unsern realschulen nicht als nachahmungswürdiges beispiel angesehen werden wird. Gleich an die einleitenden worte Wilken's liesse sich eine grössere zahl von fragen und einwürfen anknüpfen. So ist schon die bezeichnung des 16., 17. und 18. jahrhunderts als die der französischen revolution vorangehenden zeiten eigenthümlich. Das 16. jahrhundert wenigstens ist doch noch von keinem historiker als vorbereitungszeit aufgefasst worden. Wenn Wilken sagt, diese jahrhunderte wie die gegenwart könnten nicht ohne kenntniss der griechischen und römischen litteratur verstanden werden, so sind wir unsererseits mit diesem ausspruche herzlich einverstanden. Wie aber dann im selben abschnitte gesagt werden kann, um ein verständniss jener zeiten zu fördern, seien realgymnasia gegründet worden, an denen doch bekanntlich wenig Latein und kein Griechisch gelehrt wird, diesem logischen schlusse des verfassers vermögen wir nicht zu folgen. Die einleitung in das studium Shakespeare's ist im wesentlichen nur ein auszug aus

A. Skottowe >> The life of Shakespeare«. Diese abhängigkeit, die Wilken offen eingesteht, kann man ihm ja im allgemeinen nicht zum vorwurf machen, wohl aber für folgende punkte ihn als verantwortlich bezeichnen. In den notizen über Shakespeare's leben ist vieles wahrscheinliche oder vermuthete als unzweifelhafte gewissheit hingestellt, so die wilderersage und die autorschaft der schmähverse »a parliament member«. Auch wissen wir nicht, ob Shakespeare nicht gleich im beginne seines Londoner aufenthaltes als autor auftrat. Bei besprechung der hofmasken hätte doch nothwendig hervorgehoben werden müssen, dass mitglieder der hofgesellschaft in den meisten fällen die darsteller waren. Von der entwicklung des englischen dramas erfährt der schüler schlechterdings gar nichts, nicht einmal der gegensatz des volksthümlichen und classicistischen dramas (Shakespeare und Ben Jonson) wird erwähnt. Die paar angeführten namen sind völlig werthlos. Zuschauer auf der bühne wurden auch in den public theatres zugelassen, diese unterscheidung für die private theatres ist nicht richtig. Unter den verdienstvollen ausgaben hätte die von Singer nicht erwähnt werden brauchen, wohl aber die grossartige amerikanische von Furness und die Globe-edition, nach der überall citirt wird. Unter den deutschen Shakespeareübersetzern durfte doch wenigstens Eschenburg nicht fehlen; Gildemeister und Hertzberg zu nennen wäre nothwendiger gewesen als die erwähnung Ortlepp's. Neben den ausgaben hätten auch einige hilfsmittel, zum mindesten Al. Schmidt's Shakespearelexikon angeführt werden müssen. Wenn über die chronologie der dramen gesprochen wurde, so durfte man sich nicht mit der blossen anführung von Malone's aufstellungen begnügen. Für Julius Cäsar zwar erwähnt Wilken, dass Malone's datirung (1607) angefochten werde, lässt aber in zweifel, ob er nicht doch Malone beipflichtet. Die epischen dichtungen und sonette damit zu charakterisiren, sie seien alle höchst wichtige documente für des dichters inneres leben, das ist doch zu nichtssagend und theilweise auch geradezu falsch. Viel schlimmer jedoch ist, dass Wilken Tycho Mommsen's kritische ausgabe von Romeo und Julia zwar erwähnt, aber zugleich auch verräth, dass er die prolegomena derselben nicht gelesen hat. Einem seltsamen irrthum verfällt Wilken bei dem versuche, einen irrthum Shakespeare's aufzuklären. Statt Decius Brutus sollte es historisch richtig allerdings Decimus Brutus heissen; aber dass dieser und nicht Marcus Brutus Cäsar's liebling gewesen sei, ist eine völlig irrige behauptung (vgl. L. Ranke, Weltgeschichte II, 2, 327). Unter den schriften über Shakespeare's metrik vermisst man die anführung von Sidney Walker's arbeiten. Das citat aus Beowulf war höchst überflüssig. Sachlich können wir Wilken's arbeit auch nicht den geringsten werth beilegen, dagegen darf lobend hervorgehoben werden, dass sie, in fehlerfreiem, elegantem Englisch geschrieben, von der sprachlichen ausbildung des verfassers gutes zeugniss ablegt.

MARBURG i. H.

Max Koch.

Beiträge zur historischen grammatik der englischen sprache von prof. Emil Eisenlohr. Beigabe zum programm des grossh. pro- und realgymnasiums Durlach für das schuljahr 1881-1882. Durlach 1882. (Progr. no. 546.)

Auf 20 quartseiten ist die entwickelung der declination der hauptwörter und der starken conjugation der zeitwörter durch die fünf perioden »der englischen litteraturgeschichte« von der ältesten zeit bis auf die gegenwart verfolgt; auf verhältnissmässig geringem raume mit merkwürdiger geschicklichkeit eine beträchtliche

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