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gerissen ist. Einige proben davon giebt Lumby a. a. o. p. 126. Wenn derselbe p. VII über diese hs. bemerkt: »This copy is as old, if not older, than the fragment here printed«, so ist mir diese behauptung gegenüber einer papierhandschrift des 15. jahrh. nicht recht verständlich. Ich benutze eine von herrn prof. Kölbing gefertigte abschrift. Von dieser version sind 594 verse erhalten.

E) Cod. chart. Ff. 2, 38, 23 in der universitätsbibliothek in Cambridge, fol. 402ff. Erwähnt wird die hs. von Lumby a. a. o. p. VII. Eine abschrift davon verdanke ich durch herrn prof. Kölbing's vermittlung herrn J. H. Hessels in Cambridge. Sie besteht aus

770 versen.

Ausserdem besitzen wir zwei von einander unabhängige, spätere umarbeitungen dieses gedichtes, die erste (F) ist erhalten in zwei hss. des British Museum, Cod. Harl. 4196, fol. 165 f. und Cod. Cott. Tiber. VII fol. 255 a 2-- 288. Beide sind pergamenthandschriften; Cod. Harl. stammt aus der mitte des 14. jahrh., Ms. Tib. ist älter. Sie finden sich genau beschrieben bei C. Horstmann: Altenglische legenden. Neue folge. Mit einleitung und anmerkungen herausgegeben. Heilbronn 1881, p. LXXVIII ff. Edirt ist diese fassung von Horstmann a. a. o. p. 112 ff. Sie enthält 542 verse.

Die zweite (G) steht in Ms. Lambeth 223, einer pergament-hs. aus dem anfang des 15. jahrh.; beschrieben von Horstmann a. a. o. p. XLVI. Der anfang der legende wird von demselben mitgetheilt a. a. o. p. XLVII. Seitdem hatte herr Horstmann die güte, mir seine abschrift dieser hs. zur herausgabe zu überlassen.

Diese handschriften verhalten sich folgendermassen zu einander: 1. A und B (später B allein) bilden eine besondere gruppe gegen über CDE; und zwar aus folgenden gründen. a) AB sind vollständiger.

AB haben v. 43 f.) ein verspaar, das in CD fehlt, während E an dieser stelle eine grössere lücke aufweist:

How schal I leue withoute pee?

Leue sone, what saist pou to me?

Wir haben keinen grund, an ihrer echtheit zu zweifeln. Deutlich zeigt sich die gruppirung v. 87 f. Sechs versen von AB setzen CD vier andere gleiche reime entgegen, die ausser dem bevorstehenden

1) Ich citire für die gruppe AB nach B, für CDE nach C. In anderen zusammenstellungen hat man sich immer an die zuerst stehende handschrift derselben zu halten. Die verse einer einzelnen hs. sind, wie das füglich nicht anders ging, nach dieser angegeben. Durch die unter dem texte der ausgabe gegebene concordanz wird das auffinden der stellen wesentlich erleichtert werden.

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tode Mariae, baldige belohnung der beiden heiligen für ihre gegenseitige liebe verkünden. E ist auch hier lückenhaft. Auffallend ist die lücke von CDE hinter v. 134 f. Der engel erwähnt nichts von seiner weiteren mission, die apostel auf den dritten tag zu Maria zu bestellen. Es ist in folge dessen v. 212 f. ohne zusammenhang und schwer erklärlich. Maria konnte nicht so zuversichtlich die apostel erwarten, ohne über deren ankunft benachrichtigt zu sein.

b) AB sind correcter.

AB führen CDE gegenüber correct aus, wie Christus seine mutter dem apostel Johannes empfiehlt, wie sich dieser Maria's annimmt und sie im tempel unterbringt. Den vv. 59-63:

To be temple he hure nam,
And also sone as he per cam,
God to serue he hure dede

Amonge pe nunnes in þat stede.

setzt E einen neureim 29 f., C gar nichts entsprechendes entgegen, während D v. 51 f. fälschlich ähnliche worte Christus in den mund legt: In to pe temple wip hire pu go

And leue hire not for wel ne for wo!

Die lücke in C ist um so empfindlicher als das folgende verspaar 51 f.:

All the ladies that there were

Gret honoure thei here bere.

ohne obige vier verse unverständlich bleibt. Erst v. 56 f. erwähnt diese handschrift, dass Maria sich im tempel befindet. Es ist ersichtlich, dass die klare, gleichmässige darstellung dieses passus durch AB der erzählung CDE durchaus vorzuziehen ist. Man vergleiche nur weiter vv. 63-67 von CDE unter einander und im verhältniss zu AB. C bildet ein neues reimpaar:

For that ilke thyng thei loued here

Alle that came fro fere and nere

und holt dann einen den hss. AB (v. 75 f.) ähnlichen reim nach. DE sind noch schwächer. Sie bilden einen schlechten reim 65 f. und schliessen sich auch weiter keiner der übrigen handschriften an. v. 103 f. geht B wörtlich mit A:

In

»>Floure of erpe, heuene quene,

Blessed mote pou euer bene.<<

während CD die stelle etwas unverständlich und in anderen reimen überliefern:

[blocks in formation]

Mayden and moder, wel the be! D 91f.

Der schreiber von E denkt an die palme, die der engel Maria

[blocks in formation]

In v. 577 f. scheint B den ursprünglichen reim bewahrt zu haben; in C folgen in ungehöriger weise zwei gleiche reimpaare auf einander, während E einen neureim bildet, der wenig anspricht.

Interessant ist der unterschied der vv. 591 f. B und 467f C.

B sagt:

C:

Dieser vers

cf. 314f.:

And leip pe bodi in a stone,

Hauep no drede of zoure fone.

And leueth it there sone anone

von C spricht ganz gegen den wunsch Maria's;

Waketh ther my body ys!

Loketh bothe nyght and day

That pe jewis bere it not away!

Wir

erklärt aber auch, zugleich mit v. 585-589 das weggehen der apostel vom grabe, während sie nach B dabei nachtwache halten. kommen p. 17f. darauf noch zurück.

c) CDE bieten plusverse.

Das verspaar 109 f. von CDE:

»Now lady, hastely aray the!

Thou shalt no lenger in erthe be.<<

ist eingeschoben; es macht die weitere frage Maria's in v. 115 f. eigentlich unnöthig. B überliefert jedenfalls richtig, während A sich eine weitere kürzung erlaubt hat. In C tritt jedoch schon nach v. 296 f. eine grosse lücke von 76 versen ein, es fehlen nach D: vv. 285-361; es bleiben also zum vergleich während dieses passus B auf der einen, DE auf der andern seite. Zunächst sehen wir, wie

alle drei handschriften in etwa 40 versen (D vv. 289-329) völlig übereinstimmend mit einander gehn; dann trennen sie sich derart, dass DE in inhalt wie rei mbildung gegen B zusammenhalten, bisC wieder in den gang der erzählung eingreift.

Später reden die apostel, D v. 349 f., die jungfrau mit denselben worten an, welche in der handschrift B gleich anfangs (v. 348 f.) Johannes den aposteln in den mund legt. Auch weiter stimmen dann sämmtliche handschriften besser zu einander. Möglich, dass C in derselben weise, wie DE erzählte; sein anschluss v. 296 f. spricht dafür.

CDE haben 303 f. ein verspaar gemein, das in B fehlt. Bei der grossen zerfahrenheit der mss. in der überlieferung der verse hält es schwer, sie in den text aufzunehmen. C schreibt:

D:

E:

Y am his moder, so seid he (sche?),
Glad ther for may y be.

I am his moder þat is ful of myht,
Ful fayre he hap zow to me dight.

Y am his modur þat he me [cutt]
Full fayne y am that he me fett.

d) CDE sind vollständiger und correcter.

Die schilderung der hs. B v. 411 f., wie Christus im himmel die vorbereitungen trifft, seine mutter abzuholen, wie er zuvor seinen engeln den sündenfall im paradiese, seine fleischwerdung, sein leiden, die höllenfahrt und endlich seine auferstehung erläutert, ist vielleicht eine spätere erweiterung der legende. Dieser ganze passus nämlich ist in CDE nicht enthalten. Sie schliessen sich mehr der lateinischen legende an und erzählen v. 336 f. die ereignisse vor der erscheinung Christi, wie wir sie schon in der inhaltsangabe des gedichtes kennen gelernt haben.

Indessen ist ein anlauf zu einer gleichen erzählung in der später zu besprechenden überarbeitung G gemacht. Es heisst da v. 199f: Jesus cleped his angels alle, þat in heven with hym were,

But po þat were doun yfalle purz þe pride of Lucifere.

>> Comes with me to my lemmon! Of hir I take bope flessh and blode, »She is my moder, hir sone I am; Rizt hit is I do hir gode.<<

Einige verse gehen fast wörtlich mit B v. 419 ff.

Wenn also diese stelle in G genügend ist, B v. 411-75 für echt zu halten, so kann dieser passus nur nach 358 CDE angefügt werden.

Bei dem berichte von der ankunft Christi bricht nun D ab, weil ein blatt des ms. fehlt. Es erstreckt sich die lücke nach C von v. 341-471 und umfasst die ganze scene vom erscheinen Christi und dem tode Mariae. D schliesst sich nach B erst v. 599 wieder der erzählung an, während sich BCE schon bei der ankunft Christi (cf. B 479, C 359, E 405) treffen.

In dem berichte vom angriffe der Juden auf das leichenbegäng. niss ist hs. B ganz zerfahren. Ein späterer schreiber hat hier eigene erzählung mit überlieferung anderer handschriften bunt gemischt, so dass es schwer wird, ordnung hineinzubringen. Ich will zunächst den gang der erzählung nach CDE verfolgen, um B einigermassen zu reconstruiren. Zunächst ist sicher, dass in B hinter v. 610 eine lücke ist, denn es heisst, nachdem Johannes die apostel aufgefordert, sich an der procession zu betheiligen:

þer was a Jew hem amonge,

Off þe apostles harde pe songe,

ohne dass man weiss, auf was sich 'hem amonge' beziehen soll. Die apostel können nicht gemeint sein. Den richtigen anschluss finden wir erst v. 689 der hs. B (cf. C 485, E v. 537):

Foure of pe apostles þat were pere,

That swete body forpe þei bere.

Darauf fehlt ein verspaar in B, ohne welches das herde pe cri von 692 unverständlich wäre. Hinzuzusetzen haben wir nach CDE:

Ful mery thei song and that was right,
Many tapers ther with thei light. C 487 f.

B geht dann v. 691-706 weiter in einklang mit CDE, also
The Jewes þat were godes fone

Thei herde pe cri sone anone

CDE erzählen v. 581 f., wie schon mehrfach bemerkt, dass die apostel nach Jerusalem zurückkehren und dass während dessen Christus seine mutter erweckt. Die handschrift B weiss von alledem gar nichts; sie berichtet v. 759 f., dass die apostel am grabe wachen und des andern morgens manna anstatt Maria's leichnam im grabe finden. Diese stelle von B ist ebenfalls interpolation. Der erfinder geräth damit in mehrfache widersprüche zu seinem sonstigen berichte, wie zu v. 803 f., 819 f. und 839 f. Maria wird in den himmel genommen, während die apostel noch am grabe weilen. Thomas erhält dabei ihren gürtel; er konnte also nicht erst am nächsten morgen die jünger in Jerusalem treffen; vgl. B 803: Atte pe temple dominus He fonde hem

E. Kölbing, Englische studien. VII. 1.

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