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einer kleinen phrase versteckt, der die trübste situation mild und hoffnungsreich beleuchtet. Nicht zum geringsten rühme ich den reiz der Sprache, ihre reinheit, ihre melodie, ihre graziöse beweglichkeit, den reichthum des wortschatzes, die eleganz, welche nur selten von der feile etwas merken lässt. Nach oder mit George Eliot ist Hawthorne der erste englische prosaiker unsers jahrhunderts: Dabei hat er aber nichts von seiner speciell amerikanischen qualität eingebüsst. Nicht nur, wenn er wie kein anderer in die innersten und heimlichsten bewegungen des alten coloniallebens sich hineinempfindet und den geist seiner vorväter mit einer kraft der intuition reproducirt, wie kein geschichtswerk es vermöchte. In allen seinen andern arbeiten von der biographie des general Pierce bis zum Marble Faun zeigt Hawthorne die frische und schärfe, die präcision und klarheit, und andere noch nicht genau zu definirende eigenschaften der amerikanischen litteratur. Er ist ihr hauptrepräsentant.

Ich erwähne zum schlusse, dass ich die öfters citirte studie von Lathrop über Hawthorne mit grossem nutzen gebraucht habe, sie bot mir viel lehrreiches; mit den darin vorgetragenen urtheilen konnte ich freilich nicht immer übereinstimmen, allzugrosser enthusiasmus drückt sich in ihnen aus. Doch scheint mir dieser fast berechtigter als James' ganz kühle und unsympathische art in seinem buche über Hawthorne. Es fehlt auch darin natürlich nicht an geistreichen und treffenden einfällen, wohl aber ganz an zusammenhängender überlegung, das buch ist ein rasch geschriebener essay und beruht auf keinerlei studien. Dazu ist es einseitig und tendenziös, der standpunkt des autors wird immer wieder von neuem markirt und dem Hawthorne's entgegengesetzt. Noch ist zwar diese manier nicht so stark zur geltung gekommen wie in James' neuesten aufsätzen, die eigentlich blos durch kritische behandlung anderer schriftsteller James' eigene richtung und bedeutung in günstiges licht setzen sollen, aber doch schon genug, um das urtheil über Hawthorne bisweilen schief, bisweilen ganz ungerecht werden zu lassen. Von dem sohne des dichters, von Julian Hawthorne, ist demnächst eine zweibändige biographie zu erwarten, die wohl über manches jetzt noch dunkle in leben und arbeit des grössten amerikanischen erzählers aufklärung bieten wird.

GRAZ, im october 1883.

Anton Schönbach.

INFORMACIO ALREDI ABBATIS MONASTERIJ DE RIEUALLE AD SOROREM SUAM INCLUSAM: TRANSLATA DE LATINO IN ANGLICUM PER THOMAM N.

(Aus MS. Vernon fol. a-k.)

Einleitung.

Die hier folgende schöne prosaabhandlung ist einzig im MS. Vernon, jenem gewaltigen MS., welches die ganze auf das seelenheil (Soulehele) bezügliche damalige litteratur vereinigt, erhalten; sie steht hier im anfang des MS. gleich nach dem index fol, a-k, welche blätter in die zählung der folgenden 412 blätter nicht mit einbegriffen sind. Es scheint also, dass diese abhandlung nach vollendung des MS. demselben nachträglich vorgesetzt ist, vielleicht als eine art einleitung in dasselbe, etwa weil MS. Vernon für ein nonnenkloster bestimmt oder angefertigt gewesen sein mag. Ich habe diese abhandlung angezeigt in den Altengl. leg. 1875 p. XIX note, woselbst auch der anfang mitgetheilt ist. Sie ist eine wörtliche übersetzung der fälschlich dem h. Augustin zugeschriebenen, in der that aber von Ailred von Rievaux herrührenden, im I. bande der Opp. S. Augustini, Appendix, Venedig 1729, p. 844 ff. (ausserdem in Migne Patrol. Curs. XXXII col. 1451 ff.) abgedruckten schrift De vita eremitica ad sororem liber (in 78 cap.), aber nur von cap. 21 an bis zum schluss; der letzte theil dieser schrift von cap. 47 an findet sich ausserdem in den Opp. S. Anselmi, meditatio XV-XVII. Der herausgeber der Opp. S. August. bemerkt über diese schrift: Augustini non esse hunc librum cum ex aliis multis argumentis tum ex eo liquet quod b. Benedicti regula in 14 et 19 Capite laudatur. Esse b. Aelredi Rhievallensis in Anglia abbatis, qui nimirum medio saeculo duodecimo scribebat, certo se scire ait Lucas Holstenius in codice Regularum, parte secunda. Et revera in indice operum S. Aelredi, centuria 2 Scriptorum Britanniae n. 99, recensetur sub hoc titulo: De institutione inclusarum lib. 1: Jam pluribus annis exigis a me (anf.). Habes ejusdemmet libri partem circiter tertiam inter opera S. Anselmi nomine vulgata, scilicet meditationes XV, XVI, XVII. Der titel der engl. übersetzung liefert einen neuen beweis für die autorschaft Ailred's; vielleicht dürfte hier auch der richtige titel der schrift erhalten sein. Leider ist der lat. text

häufig fehlerhaft überliefert; ausserdem ist der ganze abschnitt De presencium meditatione (engl. cap. XVIII) bis auf den schluss ausgefallen, wohl durch eine lücke in der hs., ohne dass dies den herausgebern aufgefallen wäre; der engl. text ersetzt diese lücke. Die capiteleintheilung weicht im engl. texte von dem lat. vielfach ab, besonders im letzten theile, indem dort mehrere cap. in eins zusammengefasst sind, so dass der engl. text nur 19 statt der 78 cap. des lat. textes zählt. Als übersetzer wird im titel Thomas N. genannt, über den sonst nichts bekannt ist. In welcher gegend die übersetzung angefertigt ist, wird sich bei der umkleidung der sprache in die des schreibers und bei der abwesenheit von reimen kaum mehr genau entscheiden lassen.

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Bemerkt sei noch, dass die sonst is (es?) bezeichnende schleife hier mehrfach auch für e gebraucht wird. Den strich an 1 in ell, an gell habe ich durch is (1. es?) aufgelöst. Ob -on in deuocion u. ä. durch -oun oder -one aufzulösen ist, ist mir zweifelhaft; ich habe, wie üblich, oun gesetzt, doch wird auch -on) (n mit schleife) geschrieben, auch im plur. -ones gesetzt.

(Capitulum I.)

Nou let heere here and vnderstonde ententyflyche myne wordes, what-euere heo beo þat hap fursake pis wordle and ychose solytarye lyf, desyryngge to ben yhud & not yseye, and wyllyngge as a deed body to pis wordle wyp Crist to be buryed in a caue. And in þe begynnyng, why pu schalt preferre solitarye lyf beforn lyvynge in felaschepe of men, bysilyche tak hede. | pe apostel seip: 5 Virgo prudens cogitat que domini sunt &c.: A wys mayden studep and penkep on þynges þat bep to godward, hou þat heo may plese god, þat heo be holi in body and in soule. | þys vertu, þat is to seye of maydenhood or chastite, hit is a wylful sacryfyfe and an offryngge to god vre and liberal, to be whyche no lawe dryfp, no nyede constreynep, non heste bynt. And þerfore Crist seip in 10 þe gospel: Qui potest capere capiat: Who pat may take þys vertu, he seip, let hym take. Lord, who may? Certayn, he alone to whom (god) hap inspired schuch a wil and yzyue power to performe. | perfore þu mayden, toforn alle

Cap. I vergl. lat. cap. 21 (die lat. capitelüberschriften lasse ich aus): Sed jam nunc audiat et intelligat verba mea, quaecumque abrenuntians mundo vitam hanc solitariam elegerit, abscondi desiderans, non videri, et quasi mortua saeculo in spelunca Christo consepeliri. Primum tibi solitudinem hominum debeas praeferre consortio, diligenter attende. Virgo, inquit Apostolus, cogitat quae sunt Dei, quomodo placeat Deo, ut sit sancta corpore ac spiritu (I Cor. 7, 34). Voluntarium hoc sacrificium est, oblatio spontanea, ad quam non lex impellit, non (Ed. sed) necessitas cogit, non urget praeceptum. Unde Dominus in Evang. Qui potest capere capiat (Matth. 19, 12). Quis potest? Ille, certe, cui Dominus hanc inE. Kölbing, Englische studien. VII. 2.

20

þyng wyp alle pe deuocious of þyn herte comende þy gode purpos to hym pat 15 hap enspired hit to be, wyt most tenty preyere besechyngge þat þat whuche is inpossible to be be kynde, be maad lyzt to (pe) þorou his grace. | Be-þenk þe hou precious a tresoor in hou freel a vessel þu berst aboute, and what mede, what blysse, what coroune chastyte, duelyche ikept, ministrep; and also vurpermore, what peyne, what confusioun, what dampnacioun hit brenkp, gif hit be lost. | 20 And what may be moor precious panne pis tresour? wip þe whuche heuene is ibouzt, angeles bep delyted, of þe whuche Crist is coueytous, and by be whyche god is idrawe to loue, and also forto zeue, what zyfte? I dar seye baldeliche, hym-self and al þat euere is his. Wherfore be swetnesse of þy maydenhood, al vp to heuene smytyngge is swete sauour, makp þat vre verrey kyng hap 25 coueytise of þy fayrnesse: and þat is þyn owne lord, almyti god. | Behold now whuche a spouse þu hast ychose, whyche a vrend þu hast ygete. Iwys, he is fair in schap before alle pat euere were born, fayrere þen þe suzne and passyngge wit-outen mesure al fayrnesse of pe sterres. His brep is swettere pan eny hony, and his heritage is aboue hony & al swetnesse. Longitudo dierum in dextera 30 eius, & in sinistra eius diuicie & gloria: Lengpe of euere-lastyngge dayes in his ryzt hand, and in his left hand al rychesse and blisse. He hap ichose pe to his wyf; but he nel not corouzne þe, er þu be asaid. | pe boc seyp: Qui non est temptatus, non est probatus: He þat is not itempted, he nys not asaid. Now maydenhood is gold, þy celle is a furnays, pe blowere to melte þys gold is pe 35 deuel, fuyr is temptaciouz; a maydenef flesche is as hit where a veffel off irpe wherin gold is iput to ben asayd; wherfore, gif þis vessel to-berste porou gret fuyr of temptacioun, þe gold is ischad out, and schal neuere pis vessel of no crafty man be maad azeyn as hit was.

Capitulum II.

Þyfe bepenkyngge, an holy womman loke hy kepe wt al diligence and 40 drede pilke precious tresour of maydenhood, which so profitable is ihad and ilost

spiraverit voluntatem et praestiterit facultatem. Primum igitur ut virgo bonum propositum tuum ipsi qui inspiravit, cum summa devotione cordis commenda, intentissima oratione deposcens ut quod impossibile est per meritum, facile sentiat(ur) per gratiam. Cogita semper quam pretiosum thesaurum in quam fragili vasculo portes et quam mercedem, quam gloriam, quam coronam virginitas servata ministret ; quam insuper poenam, quam confusionem, quam damnationem importet amissa, (indesinenter animo revolve). Quid hoc pretiosius thesauro? quo coelum emitur, quo angelus delectatur, cuius ipse Christus cupidus est, quo illicitur ad amandum, et ad praestandum provocatur, quid? audeo dicere, seipsum et omnia sua. Itaque nardus virginitatis tuae etiam in coelestibus dans odorem suum, facit ut concupiscat rex decorem tuum, et ipse est Dominus deus tuus. Vide qualem tibi sponsum elegeris, qualem tibi amicum attuleris. Ipse est speciosus forma prae filiis hominum; speciosior etiam sole et super omnem stellarum pulcritudinem. Spiritus ejus super mel dulcis, et haereditas ejus super mel et favum. Longitudo (dierum fehlt) in dextera ejus, et in sinistra ejus divitiae et gloria. Ipse te jam elegit in sponsam; sed non coronabit nisi probatam. Et dicit Scriptura: Qui non est tentatus, non est probatus (Eccl. 34, 9). Virginitas aurum est, cella fornax, conflator diabolus, ignis tentatio, caro virginis vas luteum in quo aurum reconditur, nec vas ulterius a quolibet artifice reparatur.

Cap. II (22): Haec virgo jugiter cogitans pretiosissimum virginitatis thesaurum, qui tam utiliter possidetur, tam irrecuparabiliter amittitur, summa diligentia,

wt oute recouerer 1). | Be-penke heo heore continuelly to whos chaumbre heo is imaad gay, to whos cleppyngge heo is agreyped; pote heo toforn heore ezen þe lomb þat heo scholde folwen, whydur-euere he walke pat is Crist. Loke pat sche be-hoolde blessede Marie wt pe tympane of chastete ledyng as hit were þe daunce of holy virgynys & syngyngge þat swete song þat noon may synge bote 45 clene maydenes, as wel men as wymmen off whom hit is iwryte: Hij sunt qui cum mulieribus non sunt coinquinati & secuntur agnum quocumque ierit (!): þise hit bep pat bep not defoyled wt wymmen, pyse bep clene maydenes. | Bote i say not pis, þat þu schuldest wene pat a man may not be defoyled wt-owte a wymman, ne a wumman wt-oute a man; vor in oper wyse, moor curfed & abhomi- 50 nable, which schal not be fayd now ne ynemned, bope in man and womman ofte chastete is lost. And ofte wit-owte flehslich doingge mayden-hood is corupt and chastete is defoyled: Whan hit so is pat greet brennyngge temptacious drawep to hym fuul wyl ant rauefcep menbres to vuel asent. | Wherfore hit behouep gretliche þat an holy mayde be-þenke heore pat alle heore menbres bep halwed to god, in- 55 corporat to Crist and dedyed to pe holy gost. And ywys, hit is vnsemly, þat þat is Cristes, to taken hit to pe deuel; wherfore heo schulde haue 2) greet schame to graunte forto defoyle heore maydenlych body in eny-maner wyse. So, perfore, let heore ftrecche al heore herte to faue clennesse and chastete, and per-aboute spende al here pougt, þat sche, as it were beyngge anhungred aftur þe perfeccioun 60 of þis vertu, take hunger as gret delys, and pouerte as most rychesse. In mete and drynk, in slep, in spekyngge, eueremoor sche moot drede apeyrryngge of here chastete, an aunter þat, zyf sche zyue moor pan is due to heore flehf, sche gyue strengpe to heore aduersarie & nursche here enemy pryuely in here bosum. [ Syttyngge at þe mete, loke sche turne aboute in here herte pe clennesse of here 65 chastete, and inwardliche fizzyngge to be perfeccioun of þat vertu, let here saade here mete & opur-while haue scorn of here drynke; ant þat þat neode dryfp forto take, loke sche take hit now wt sorwe now wit schame, and oper-whyle wit bitter terys. In caas sche schulle speke wt eny man, þat sche be alwey in

1) 1. recouere. 2) MS. hane (so öfter).

summo cum timore custodiat. Cogitet sine intermissione ad cuius ordinatur thalamum, ad cuius praeparátur amplexum; proponat sibi agnum quem sequi habet quocumque ierit. Contempletur b. Mariam praecedentem choros virginum et praecinentem dulce illud cum virginitatis tympano canticum quod nemo potest canere nisi utriusque sexus virgines de quibus scriptum est: Hi sunt qui cum mulieribus non sunt coinquinati, virgines enim sunt (Apoc. 14, 4). Nec sic hoc dictum aestimes quasi non vir sine muliere aut mulier sine viro possit foedari; cum detestandum illud scelus quo vir in virum, vel femina in feminam, omnibus flagitiis damnabilius judicetur. Sed et absque alienae carnis consortio virginitas plerumque corrumpitur, castitas violatur. Si vehementior aestus carnem concutiens voluntatem sibi subdiderit et rapuerit membra, cogitet virgo super (1. membra) omnia sua sanctificata Deo, incorporata Christo, Spiritui sancto dedicata. Indignum judicet, quod Christi est tradere satanae, et virginea eius membra erubescat vel simplici motu maculari. (Cap. 23). Itaque proinde in virginitatis suae custodiam totum animum tendat. Cogitationes expendat ut virtutis huius perfectionem esuriens, famem delicias putet, divitias paupertatem. In cibo, in potu, in somno, in sermone, semper timeat dispendium castitatis, ne, si plus debito carni reddiderit, vires praebeat adversario et occulto nutriat hostem. Sedens igitur ad mensam, decorem pudicitiae mente revolvat, et ad ejus perfectionem suspirans, cibos fastidiat, potum exhorreat; etiam quod sumendum necessitas judicaverit aut ratio dictaverit, cum dolore aut pudore, aliquando cum lacrimis sumat. Si ei sermo fuerit cum aliquo, semper metuat ali

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