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Nader: Dativ und Instrumental im Beowulf. Programm der Wiener communaloberrealschule im ersten gemeindebezirke für das schuljahr 1882-1883. Wien. 20 SS. 8°.

Verf. hat in den programmen der staats-oberrealschule zu Brünn aus den jahren 1879, 1880 und 1882 bereits den nominativ, accusativ und genitiv im Beówulf behandelt, und ref. nahm schon bd. VI p. 288 dieser zeitschrift gelegenheit, der letzten dieser arbeiten seine anerkennung zu zollen. Jetzt hat nun verf. den kreis seiner casuslehre zu B. mit vorstehend genannter abhandlung über den dativ und instrumental abgeschlossen. Dieselbe theilt, wie zu erwarten stand, die a. a. o. an ihrer vorgängerin gerühmten tüchtigen eigenschaften, und ref. kann nicht umhin, im interesse der sache an den herrn verf. die bitte zu richten, er möge seine abhandlungen vereinigen und in einer neuausgabe den betheiligten kreisen durch den buchhandel bequemer zugänglich machen. Für den fall, dass ref., wie zu hoffen, keine fehlbitte thut, knüpft er hieran den weiteren wunsch, verf. möge dann veranlassen, dass grundsätzlich jede ags. stelle wie jedes einzelne ags. wort durch den druck von dem begleitenden texte abgehoben werde, woneben natürlich für die den einzelnen absätzen vorangestellten leitworte noch besondere lettern zu verwenden sind: die darstellung wird sich dann ungleich flüssiger lesen, als wenn, wie jetzt, die ags. citate und worte in unterschiedslosem druck mit der sie betreffenden erörterung verschwimmen. Und weiterhin macht ref. dem herrn verf. noch den praktischen vorschlag, er möge am schluss der einzelnen casus die interessantesten eigenthümlichkeiten eines jeden kurz hervorheben. Das soll aber nicht heissen, verf. möge sich die zeitraubende mühe machen, festzustellen, was für besonderheiten der sprachgebrauch des B. einerseits gegenüber den späteren entwicklungsstufen des engl., andrerseits gegenüber den verwandten dialecten aufweist. Es gentigt, für solche leser, die dem gegenstande nicht specielles interesse entgegenbringen, sich jedoch gern im allgemeinen über den casusgebrauch des B. unterrichten möchten, das in dieser hinsicht wichtigste zusammenzustellen; verf. kann zwanglos den standpunkt eines einnehmen, der für die belehrung einer lebenden sprache praktische anweisungen über die hervorragendsten abweichungen derselben von der heimischen bezw. von andern giebt. Die syntaktische wissenschaft muss sich allmählich bestreben, ihre resultate in weitere kreise zu tragen; bis jetzt besteht das positive wissen, welches studirende in ihre berufsthätigkeit mit hinübernehmen, wesentlich nur in formenlehre: die syntax hat die gleichen rechte! Man kann aber ihre verbreitung auf dem angegebenen wege leicht unterstützen. Die correctur des druckes ist eine sehr sorgfältige gewesen, doch würde immerhin für eine neue herausgabe eine superrevision nicht ganz überflüssig sein. So hat ref. zufällig bemerkt, dass p. 7 unter unnan die versangaben der zweiten zeile 2874 und 1225 zu tilgen sind; p. 10 l. âgangen st, âgangan (im citat zu âgangan); p. 16 § 20 1. 177 st. 176, und me helpe gefremede st. me helpe gefremman; p. zu drincan 1. 742 st. 743 und p. 23 z. 2 Zacher VI, 123 st. VIII, 123. Der genaue anschluss an Erdmann, dem verf. paragraph für paragraph folgt, konnte an sich seiner untersuchung nur zum vortheil gereichen, unterstützt aber zugleich die ausnutzung derselben auf das willkommenste, indem man so schritt für schritt die vergleichung des ahd. sprachgebrauchs in bequemster weise vornehmen kann.

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Indem ich mich nun einer kurzen besprechung einzelner kapitel und puncte zuwende, bemerke ich, dass das erste, »Der dativ bei verben, dem allgemeinen interesse am wenigsten bietet; denn weitaus die meisten der dort aufgezählten

verba, resp. ihre vertreter in derselben bedeutung, werden noch heute im German. mit dem dativ verbunden, soweit derselbe überhaupt noch erhalten ist. Nur fôn (he pam frætvum fêng 2989) ist aus doppeltem grunde hervorzuheben, einmal weil im Ahd. die construction mit dem accusativ gegenübersteht, andrerseits aber weil die in späterer zeit, bes. aber in der Chron. so beliebte verbindung desselben verbums mit tô recht schön die sinnliche bedeutung des alten dativs wiederaufleben lässt: đâ fêng Ælfred tô đam rice; auch hrînan weicht vom Ahd. ab, scheint sich aber vor seinem verschwinden gleichfalls mehr dem accus. zuzuneigen. Am meisten beachtung jedoch dürfte der § 12 dieses capitels verdienen, wo verf. die verba aufzählt, die sich in keine der vorher aufgestellten kategorien stecken lassen. Doch sind einerseits die verba gebatan und onwendan sicher nach § 20 (»Der dativ tritt in freierer weise zum satze« oder, besser gesagt, zum verbum) zu verweisen, sowie standan und sweorwan nach § 19 (»der dativ, verwendet zur bezeichnung der person, von welcher ein theil oder ein besitz als subject, als object oder als ortsbestimmung im satze erwähnt wird): unmittelbar verlangen diese verba keinen dativ zur ergänzung. Andrerseits hätte verf. die präpositionen, mit denen einige der dort aufgeführten composita gebildet sind, wohl nicht so ganz ausser betracht lassen sollen: wenn wir verba wie forstandan »durch (davor)stehn vertheidigen gegen< und forswerian »durch beschwörung sich sichern gegen (§ 12) wozu vergl. forgripan durch greifen«, forgrindan »durch zerreiben, zerstören«, forniman » durch nehmen jemandem untergang bereiten« (§ 3) mit dem dativ verbunden finden, so hat sicher der erste compositionstheil nicht eine durchaus nebensächliche rolle dabei gespielt. Auch kann man über die frage nicht einfach mit der erwägung hinwegkommen, dass die dem verbum vorgesetzte präposition lediglich die aufgabe habe, eine bereits im simplex enthaltene bedeutung nur noch deutlicher hervortreten zu lassen; dass also diese letztere nicht sowohl eine wesentliche änderung als vielmehr nur eine schärfere beleuchtung erfahre, mithin die construction des verbums eigentlich nur durch dieses selbst, nicht zugleich mit durch den hinzugetretenen präpositionellen bestandtheil bedingt sei. Diese auffassung trifft gewiss in einer grossen anzahl fälle zu, in andern aber muss man sagen: die immer rege triebkraft des menschlichen geistes arbeitet alle tage neue bedeutungsnüancen aus, welche auf sprachlichen ausdruck drängen, und die sprache, um diesem bedürfniss gerecht zu werden, verwendet ihr material, wie sie es findet, und bringt durch combination neuschöpfungen hervor, deren eigentlicher kerngehalt vorher weder in dem einen, noch in dem andern ihrer bestandtheile vorhanden war. Und so ist referent überzeugt, dass weder standan noch swerian jemals, mit dem dativ verbunden, eine der oben für die composita angegebenen ähnliche bedeutung gehabt haben. Dann ist aber for für bedeutung und construction dieser composita von wesentlichem und gleichem einflusse gewesen, und dieselben sind daher zusammen zu gruppiren, womöglich aber auch die besondere art dieses einflusses festzustellen. Vielleicht dürften unter diesem gesichtspunkte auch belûcan und bewerian u. a. zusammenzustellen sein. Jedenfalls möchte aber ref. den herrn verf. auffordern, dem präpositionellen bestandtheil der composita grössere beachtung zuzuwenden; das gilt von diesem capitel wie von anderen (vgl. bes. § 23).

Unter der rubrik »reflexive verba« würde ref. bloss solche verba verzeichnen, die, wie leornan (him peoden wrace leornode 2335) langian (him after deórum men langad bearn 1879) gepingan, tredan, gewîtan, sonst nicht mit einem dativ verbunden werden: nur hier entsteht ein wirklich medialer sinn. Aber wie beiE. Kölbing, Englische studien. VII. 24

2.

fehlt.

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spielsweise der fall: ic me mid Hruntinge dôm gewyrce (1490) von einem: ic him mid Hr. dôm gewyrce verschieden sein soll, vermag ref. nicht einzusehn. >Subjectlos gebrauchte verba« (§ 14) kann man wohl nur solche nennen, denen auch das allgemeine subject hit (cf. swa hit âgangen weurd eorla manegum 1235) oder ein subjectsatz (cf. him gerŷmed weard pat hie wælstôve wealdan môston 2983) Interessant, und gerade für den B. besonders charakteristisch sind die § 19 zusammengestellten fälle eines dem possessiven genitiv nahverwandten dativs, z. b. hire on hafelan hringmêl âgôl 1521, him of eágum stôd leóht unfæger 726, oder på was dæg scacen wyrme on wyllan 2307. Noch bemerkenswerther aber sind die im B. noch sehr zahlreich erhaltenen fälle solcher präpositionsloser dative, welche unzweifelhaft auf früheren localis, ablativus oder instrumentalis zurückgehn. Welcher dieser drei ausgestorbenen formen ein jedes beispiel angehört, ist freilich mit geringerer sicherheit zu entscheiden. Ref. will darum auch auf diese frage nicht eingehen und den herrn verf. nur darauf aufmerksam machen, dass er die drei verba ætspringan, atferian, ætwindan »entspringen, entführen, entkommen aus« unmöglich auf verschiedene gruppen vertheilen und die ersten zwei dem ablativus (§ 23), das letztere aber dem eigentlichen dativus (§ 12) zuweisen kann: alle drei gehören in gleicher weise entweder dem einen oder dem andern kreise an. Im übrigen sind ja jedem auch nur entfernteren kenner des B. die häufigen fälle bekannt, wo in diesem gedicht der dativ locale (no he wiht fram me flôdŷdum feor fleótan meahte 542), ablativische (he blôd êdrum dranc 742; ic heafde forcearf Grendeles môdor 2138) und instrumentale (cwehte magenwudu mundum 236, und sociativ: cwom faran flothe rege on Fresna land 2915) function ausübt. Allein für keinen von ihnen dürfte eine vollständige zusammenstellung und gruppirung aller bezüglichen fälle, wie sie Nader gibt, des werthes entbehren.

REICHENBACH i. Schl.

Klinghardt.

G. Zinsser: Der kampf Beowulfs mit Grendel; als probe einer metrischen übersetzung des angelsächsischen epos >Beowulf«. Programm der realschule zu Forbach. Saarbrücken, 1881. 18 seiten 4°. (Progr. no. 448.)

Der verfasser hat, wie er in der einleitung (seite 4) bemerkt, »ein schärflein zum weiteren bekanntwerden des Beowulfliedes, »dieses altehrwürdigen erzeug nisses germanischen geistes, beitragen wollen. Die absicht ist an sich löblich, und dass für diesen zweck der interessanteste und zugleich älteste theil des gedichtes » Beowulfs kampf mit Grendel gewählt worden ist, verdient in gleicher weise billigung; nur dürfte es zweifelhaft sein, ob durch eine programmarbeit, zumal wenn dieselbe nicht besonders im buchhandel erscheint, ein solches ziel erreicht werden kann. Als metrische form liegt der übersetzung der fünffüssige jambus zu grunde. Auf die allitteration ist kein besonderer werth gelegt worden. Nach der titelbemerkung des verfassers soll die arbeit als probe einer derartigen >metrischen übersetzung dienen. Doch lag, wie mich dünkt, ein bedürfniss zu einer solchen probe kaum vor, nachdem bereits Heyne durch seine im jahre 1863 zu Paderborn bei Schöningh zu dem mässigen preise von 1,35 mk. erschienene, in die nämliche form gekleidete version dem grösseren publikum das verständ niss des ganzen gedichtes zu erschliessen versucht hatte, und seine arbeit von

keinem geringeren als Grein (Beow.-ausg. s. 184) für eine »tüchtige übersetzung < erklärt worden war, bei der nur leider die wahl des metrums eine höchst verfehlte genannt werden müsste. Wir wollen über die wahl des metrums hier nicht weiter rechten; doch wird man sich mit der durchgehenden amphibrachischen messung des wortes »Geaten<< () nicht einverstanden erklären können. Ich glaube, die form »Gauten« würde bessere dienste geleistet haben (Heyne übersetzt Gothen). Höchst bedenklich ist auch die rhythmisirung: bei dem namen Ongentheow (v. 66 Zinsser. Vgl. dagegen Heyne: V. 67).

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Die vorliegende übersetzung liest sich stellenweise angenehmer als die von Heyne: so wirkt z. b. gleich der anfang: »Fürwahr, den ruhm der alten Dänenherrscher, | der lenker speerbewehrter kriegerscharen, | vernahmen wir! Die königlichen helden! | wie manche tapfre that vollbrachten sie !« kräftiger, als wenn es bei Heyne heisst: »Was haben wir doch aus der vorzeit tagen | der kriegerischen Dänenkön'ge ruhm erzählen hören! Welche heldenthaten | vollbrachten nicht die hehren!« >>Und Hrodgar sprach, des Skildingvolkes hort« (Zinsser v. 355) verdient offenbar den vorzug vor: Es sprach der Scyldinge beschützer Hrodgar (Heyne v. 370). Nicht übel liest sich abschnitt 3. Aber diese wirkung wird doch fast durchweg nur erreicht auf kosten der wörtlichen genauigkeit: Zinssers übersetzung ist durchaus zu frei. Er gestattet sich änderungen, umstellungen, zusätze, auslassungen: woher es auch kommt, dass die verszählung der übersetzung und die des originals sich nicht decken. Ich greife einige stellen heraus: Die verse 382-84 weisen die form einer directen rede auf: »Nur einige, gebot der kluge, bleiben als wächter bei den waffen hier zurück; die andren folgen mir zum herrensaal! << während sie im original sich als erzählung darstellen: sume þær bidon, | headoreaf heoldon, swa him se hearda bebead. | Snyredon ætsomne etc. (v. 400 ff.). Ebenso wenig berechtigt ist die oratio recta v. 610 f. (617 f.), v. 621—624 (625 ff.). Umgekehrt, ihrer redeform entkleidet worden ist die bemerkung Hrodgars: »Næfre ic ænegum men ær alyfde, | sidđan ic hond and rond hebban mihte, | þryđærn Dena buton þe nu þa« (v. 655 ff.). Sie lautet in der übersetzung: Und Hrodgar sprach, indem er Beowulf | die halle übergab, die nie zuvor | er einem andren hatte anvertraut (v. 648 ff.). Der gedanke, dass gott dem treiben Grendels einhalt thun könne« (v. 487 f.), steht im gedicht vor der bemerkung, »dass bereits öfter die Dänenmannen, vom biere trunken, den kampf mit Grendel aufzunehmen gelobt, aber ihrer viele den untergang gefunden hätten, in der übersetzung hinter derselben. Ebenso gehört die erwähnung von »Beowulfs grossem leid über das auftreten Grendels (v. 732), wenn damit v. 736 f. »þrydswyd beheold | mæg Higelaces« wiedergegeben werden soll, an eine frühere stelle. Die vier worte he me adas sword (v. 472) sind zu zwei ganzen versen erweitert: »zum dank für diese sühne schwur dein vater | den eid der treu' und heeresfolge mir« (v. 471 f.). Die drei verse 309-311 sind zu fünf versen (294-298), die viertehalb zeilen 794b-797 zu sieben zeilen (786-792) angeschwollen. In abschnitt 9 hat Brecas vater Beanstan keine erwähnung gefunden, in abschnitt 12 die worte »hu se manscađa | under færgripum gefaran wolde. | Ne pæt se aglæca yldan þohte« (v. 737 ff.) keine berücksichtigung erfahren. Matt und zum theil unvollständig ist die übersetzung jener prächtigen verse 530-534 (535-537), womit Beowulf gelegentlich eines wortstreites mit Unferd (Hunferd) seine rede einleitet: Hwæt þu worn fela, wine min Unferð, | beore druncen ymb Brecan spræce, sægdest from his side!

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Sod ic talige, | pat

ic merestrengo maran ahte | earfeđo on yđum, þonne ænig ođer man; « man vergleiche damit die übersetzung: »O Hunferd, freund, du machst, vom methe trunken, ein allzu gross gered von Brecas that, | und hast doch falsch den wettkampf dargestellt.« Die einsetzung der namensform Beow statt Beowulf in v. 23 und 57 ist nicht zu billigen. Wenn der verfasser noch besonders einer verwechselung der beiden Beowulf, des Skylding und des Geaten, vorbeugen zu müssen glaubte, so hätte für diesen zweck eine entsprechende note vollkommen ausgereicht.

In den beigegebenen bemerkungen auf seite 3, 4, 15-18 ist, wie dies natürlich war, auf Zeuss, Grimm, Simrock, Grein, Müllenhoff, ten Brink u. a. zurückgegangen worden; namentlich aber scheint Dederichs schrift Historische und geographische studien zum ags. Beowulfliede; Köln 1877 als quelle gedient zu haben. Bei benutzung des letztgenannten buches hätten jedoch auch die ausführlichen und lehrreichen besprechungen, die dasselbe durch Körner in dieser ztschr. I, 481-495 und durch Müllenhoff in Ztschr. für deutsch. alterthum XXI, anz. III, 172-182 bereits i. j. 1877, also lange vor erscheinen des vorliegenden programms, erfahren, wohl verdient, in erwägung gezogen zu werden.

BROMBERG.

Th. Krüger.

Stern, Ueber das persönliche geschlecht unpersönlicher substantiva bei Shakespeare. Programmabhandlung für das Vitzthum'sche gymnasium zu Dresden, 1881. (Progr. no. 464.)

> Persönliches geschlechte nennt der herr verfasser das masculinum und femininum im gegensatz zum neutrum und unpersönliche substantiva ›die benennungen der unbelebten concreta und abstracta im gegensatz zu den eigennamen. Als einleitung giebt er eine kurze übersicht über die entwickelung des genus auf den verschiedenen vorstufen des Neuenglischen (seite 1 und 2); dann zählt er die verschiedenen mittel auf, welche bei Shakespeare das erkennen eines persönlichen geschlechts ermöglichen: die form der substantiva, der personalia und possessiva, die attributiven bestimmungen, die beigelegten eigenschaften etc. (seite 3-11). Sodann folgt die eigentliche arbeit, nämlich die angabe des geschlechts der verschiedenen substantiva mit allen zugehörigen belegstellen (von seite 12-57). Nach dem vorgange von Mätzner und Koch zerlegt Stern die betreffenden substantiva in acht gruppen: 1) die welt und ihre einzelnen theile, 2) licht, luft, wind und erscheinungen im dunstkreise, 3) baum, pflanze, mineralien, 4) der animalische körper und seine theile, 5) menschliche werke und werkzeuge, 6) fabelwesen, 7) zeit, jahres- und tageszeit, jugend, alter und 8) abstracta, a) männliche, b) weibliche, c) doppelgeschlechtige.

Hierauf legt der herr verfasser im zusammenhange dar, worauf das persönliche geschlecht zurückzuführen ist (seite 57-62). Dabei kommt er zu dem resultate, dass Shakespeare bei der personification beeinflusst worden ist: a) vom Angelsächsischen, b) vom Französischen (ungefähr die hälfte der entsprechenden wörter zeigt dasselbe geschlecht wie im Angelsächsischen und Französischen), c) von der mythologischen anschauung der alten, namentlich der Römer, d) von dem unmittelbaren eindruck, den die form, die eigenschaften und thätigkeiten der natur und ihrer theile auf den geist des dichters gemacht haben (das befruchtende, grosse, gewaltige, feste, ernste, schreckliche, beherzte und edelmüthige wird männlich, das hervorbringende, schöne, zarte, schwache, zerbrechliche, furchtsame, zänkische

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