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und Steiermärkische Urkundenbuch, die Ottonischen Urkunden
in der Diplomata -Ausgabe, die Mon. Boica durchzustudieren,
die bezüglichen urkundlichen Aufschreibungen mit den Zeugen
zu exzerpieren und die Namen Ozi, Ozie, Ozy, Oze, Ozilo,
Ouzo, Ouze, Uza, Oziman, Ozinus, Otker,1 Otfrid, Otachar
herauszusuchen.2

1 Auch diese Form wurde im Salzburgischen Urkundenbuche von Hau-
thaler zum Teile mit Otachar identifiziert; sprachlich ist diese Iden-
tifikation aber wegen des langen e im Kompositionsteile kêr unmög-
lich.

2 Anderen zur Nachforschung seien die Zitate hergesetzt:

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Mon. Germ. Necrolog. II, 217, 222, 230, 233, 66, 15 (36, 1), 15
(36, 9), 18 (41, 25), 21 (19, 4), 25 (61, 13), 31 (76, 33), 33 (S3, 30), 42,
34 (86, 33), 323, 23 (25, 6), 55 (37, 4), 55 (37, 30), 55 (38, 3), 57 (I 5,
6, 11, 38, II 30, 49), 99, 110, 126, 140, 148, 160, 161, 193, 80 (15),
446, 30 (75, 32), 58 (62), 15 (36, 23), 346. Ein Ouzo findet sich S. 150.
Salzburgisches Urkundenbuch I, 70, 74, 75, 80, 82, 84, 88, 90, 91, 93—
97, 99, 100, 102, 104, 105, 113, 119, 121, 124, 126, 127, 128, 130, 131,
132, 137, 139, 140, 150, 152, 153, 155, 157, 159, 164, 168, 170, 174,
178, 194, 197, 208, 219, 232, 256, 257, 258, 265, 266, 275, 278, 281,
282, 283, 285, 286, 288, 290, 291, 293, 294, 296, 297, 298, 302, 303,
305, 306, 307, 308, 312, 313, 316-322, 324, 327, 328, 333, 334, 336,
337, 339, 345, 356, 365, 366, 367, 375, 379, 386, 387, 393. Acta
Tirolensia I, Nr. 12, 13, 14, 15, 22, 23, 25, 48, 60, 62, 64, 89, 99, 115,
120, 126, 128, 135, 162, 175, 191, 229, 249, 362, 399.
Fontes rer.
Austr., Abt. II, VIII, 34, 47, 193 (Nr. 129, 193, 357). XXXIX. Ober-
österreichisches Urkundenbuch I, 89, 125, 134, 137, 144, 148, 150, 152,
153, 154, 160, 173, 429, 430, 474, 532, 533, 536, 539, 591, 661, 681,
717, 724, 727, 728, 735. II, 15, 51, 134, 135, 141, 145, 160, 210, 580,
600 (ein Oez), 629, 719. Steiermärkisches Urkundenbuch I, 18, 21,
22, 23, 25, 26, 96, 109, 111, 118, 141, 479. Mon. Germ. Dipl. O. I,
595, III, 406 a, 507 b (Odo de Liuurno, Ozo de Liuurno).
Kozroh, Bl. 136 (Archiv für österr. Gesch. XXVII, 258 der 15. bajuwari-
sche Zeuge Uzo). - Mon. Boic. VI, 3, 169, 172, 174, 187, 189, 195 (Te-
gernsee), XXVIII, b, 200; XIV, 186, 188. In den Traditionen von
Brixen findet sich die Form Ozinus in Nr. 115 und 126, der Name Ot-
frid in Nr. 82. Das Personenverzeichnis setzt (S. 324) zu dem Namen
Ozi, Oci, Ovzi bei: Sich auch Ovdalscalh.'

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Codex

Da auch bei Ozi mehrfach das u übergeschrieben ist, müßte in
jedem Falle die Gepflogenheit des jeweiligen Schreibers ausfindig ge-
macht werden, um sprachliche Schlüsse ziehen zu können.

Vorstehender Nachweis reicht vom 8. (Indiculus, Notitia, Ver-
brüderungsbuch von St. Peter) bis in die zweite Hälfte des 12. Jahr-
hunderts.

Archiv. 94. Band, II. Hälfte.

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Aus dieser Sammlung von Hunderten im Laute ähnlicher Personennamen ergibt sich folgende Beobachtung: Der Name Ozi, Oczi, Ozie, Oze kommt hauptsächlich im Norden der Alpen, am häufigsten in dem Striche zwischen dem In und der Ens, besonders im Chiemgau und im oberösterreichischen oberen Kremstale, verstreut, aber im ganzen Gebiete des bajuwarischen Stammes vor. Daß er im Tale von Kirchdorf häufiger erst im 12. Jahrhunderte bezeugt ist, hängt mit dem Umstande zusammen, daß die Aufschreibungen des Klosters Garsten nicht. früher einsetzen, aber als hier einheimisch ist er schon mehr als ein Jahrhundert früher nachgewiesen. Die Gleichstellung der Namen Ozi und Otakar ermöglicht keine einzige Urkunde, im Gegenteile treten in der gleichen Urkunde Otker und Otachar, Ozi und Otachar,4 also gleichzeitig, als Zeugen auf. Die latinisierte Form Ozinus ist jenseits der Alpen häufiger, taucht aber vereinzelt auch nördlich von den Bergen auf. Ein Ozinus comes findet sich in den Nekrologen nicht; ein späterer Nachtrag in dem zwischen 1025 und 1041 angelegten Totenbuche von St. Peter in Salzburg A hat zum 5. März (ob.) einen Ozie comes, welcher für den Stifter des Klosters Ossiach gilt, welches jedoch den Jahrtag des Ozzius comes am 23. Oktober feierte. Auch ein Graf Ouzo kommt nicht vor, dagegen hat eine Hand des 11. Jahrhunderts im gedachten Totenbuche von St. Peter zum 10. Jänner Oudalrich com. ob. und zum 12. März Oudalricus comes eingetragen."

Der Personenname Otakar ist von altersher in der Umgebung von Salzburg gebräuchlich. Die breves notitiae erwähnen, daß Rudker, Otaker, Gotschalk und Eberger,nobiles viri ihr Eigen zu Weng am Walersee und bei Straß, dann

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1 Von einem Ozi führt die heutige Ortschaft Otstorf bei Kirchdorf den Namen (c. 1125, Ozindorf, Oberösterreichisches Urkundenbuch I, 150, 154).

2 Oberösterreichisches Urkundenbuch I, 70; Urkundenbuch von Kremsmünster 27.

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3 Salzburger Urkundenbuch I, 105, 113, c. 924; Oberösterreichisches Urkundenbuch I, 86; II, 15, J. 843.

4 a. a. O. I, 137, J. 930.

6 a. a. O. 94, 114.

5 Necr. Ossiac., a. a. O. 446.

Salzburgisches Urkundenbuch I, 37, 39. In der Nähe des Weitmoses haben den Namen Helmo die Dörfer Helming und Helmansdorf bewahrt.

Helmo und Otaker,viri nobiles' zwei Höfe zu Teisendorf der Kirche Salzburg übergaben. Von hier aus scheint sich der Name auch in die östlichen und südlichen Berge verpflanzt zu haben, jedoch nur, um noch lange vor Ablauf des 10. Jahrhunderts wieder von da zu verschwinden. Im Chiemgau ist er noch in der Mitte des 10. Jahrhunderts nicht selten und wird nach Übertragung des Markgrafenamtes in Kärnten an Otakar in den östlichen Gegenden wieder häufiger; sein Gebrauch vermindert sich nach dem 13. Jahrhunderte und hört im 15. völlig auf. In dieser späten Zeit lautet die Koseform Akkerl. Im Verhältnisse zu der ganz überwältigenden Masse des Namens Ozi ist der Name Otakar fast ein seltener zu

nennen.

Träger der Namen Othwin und Othfrid sind ganz ausnahmsweise vor 11102 ein einziges Mal im Tale von Kirchdorf bei Hausmaning und Micheldorf nachweisbar.

3

Forschen wir dem urkundlichen Auftauchen der Otakare nach, so steht in erster Reihe die Urkunde 904, 10. März, mit welcher König Ludwig dem Sohne eines Grafen Otachar, namens Arpo, ,in valle quae dicitur Liupinatal in comitatu eiusdem Otacharii' 20 Huben zu Schlatten bei Goeß schenkt. Dieser Graf mag derselbe Otacharius comes sein, welcher nebst dem Bischof Burchard von Passau um 9044 zur Feststellung der Zollsätze in die Ostmark als königlicher Sendbote verordnet wurde. Im Leobengau war die Familie kaum ansässig, sonst dürfte unter den damaligen Zeitverhältnissen das Grafenamt in ihren Händen verblieben sein, was nicht geschah, da im Jahre 1023 der Gau Liubental als Komitat eines Grafen Gebhard bezeichnet wird.

Seine Heimat ist wahrscheinlich der Chiemgau gewesen, in welchem um den Chiemsee herum gerade im 10. Jahrhun

1 1350, 1352, 1366 Oberösterreichisches Urkundenbuch VII, 199, 276; VIII, 236, 281. Die Ortschaftsnamen Ackersberg in Bayern und Oberösterreich dürften von dieser Kurzform abzuleiten sein.

2 Oberösterreichisches Urkundenbuch I, 134, 135, 210.

3 Steiermärkisches Urkundenbuch I, 16.

Mon. Germ. Leges III, 380.

Steiermärkisches Urkundenbuch I, 51. Im Jahre 925 bei einer Complacitatio um Liegenschaften in Liupintale wird Otachar nicht genannt a. a. O. 18.

derte der Name Otakar in den Salzburger Traditionsbüchern häufig begegnet. Schon in der complacitatio des Edlen Eparhard mit Erzbischof Pilgrim (907-923) treffen wir als ersten Zeugen Otachar comes. Es liegt nahe, in diesem den Grafen des Leobengaues zu erkennen. Otachar comes bezeugt nach seinem Nachbar, dem Grafen Hartwig (im Salzburggau) das Geschäft der edlen Frau Willa c. 963 und vor dem Grafen Nortprecht (im Salzburggau) jenes des Ministerialen Dietrich.3 Am 25. April 9764 bezeugt nach dem Grafen Sighart Otachar comes die Übergabe von Eigen im Chiemgau (wahrscheinlich in Kieming, Kematen, Englham) an das Erzstift. Kaum zu zweifeln ist, daß er derselbe Otachar comes ist, welcher in erster Reihe eine nach dem Jahre 972 fallende complacitatio des Bischofs Wolfgang von Regensburg als Nutznießers der Abtei Mondsee mit dem edlen Manne Einhart eingeht, wornach derselbe seinen Hof in loco qui dicitur Riwtun dem Bischof überließ gegen lebenslänglichen Bezug des Zehents der Kirche Irstorf (nördlich vom Irsee, Straßwalchen zu).

Dieser mansus ist der jetzige Hof in Roit bei VordernAu südwestlich von Zell am Mos; in der Rubrik ,villa Aw' des Mondseer Urbars von 14166 wird ausdrücklich der Hof in der Reut verzeichnet.

Der Ort des Tauschgeschäftes ist nicht angegeben; die Tauschobjekte befanden sich aber knapp an der Salzburger Grenze, daher wohl nicht auffällig ist, wenn ein Chiemgauer Graf, dessen Komitat, wie wir sehen werden, bis einige Stunden vor Salzburg reicht, die Handlung bezeugt. Wenn Krones' selbst meint, er werde nicht stark fehlgreifen, wenn er diesen Otakar mit jenem der Urkunde von 959 in Zusammenhang bringe, dann ist, wie manche andere Behauptung, seine nachfolgende Bemerkung ganz unerklärlich. ,Wahrscheinlich ist. nur eines: daß alle diese Zeugenschaftsfunde unsere Otakare

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1 Salzburgisches Urkundenbuch I, 70, 72, 90, 94, 121, 126, 197, 128, 139, 140, 151, 168.

2 a. a. O. 160.

3 a. a. O. 170, 174.

a. a. O. 178.

Oberösterreichisches Urkundenbuch I, 87, Nr. 149.

6 Im fürstlich Wredeschen Besitze zu Mondsee.

7 a. a. O. 176, 177.

[d. i. jene, welche die sogenannte,Überlieferung und er in den Traungau versetzen und ihnen daselbst die Grafschaft zuerkennen] betreffen und wir im Rechte sind, wenn wir ihrer Beschränkung auf den Chiemgau entgegentreten', eine bei dem vollständigen Mangel urkundlicher Nachrichten mehr als sonderbare Folgerung!

Endlich erscheinen in den beiden Königsurkunden vom 8. Juni 959 für die Kanoniker der Salzburger Kirche1 und vom 9. Juni 959 für das Kloster St. Emmeram2 die Güter Grabenstatt und Reut (Vogtareut) zum Teile in dem Komitate Otakars gelegen.

Der Flankenangriff, welchen Krones zugunsten seiner These unternahm, indem er sich die zweite Urkunde, wie er sie in den Regesta Imperii3 vorfand, zunutzen machte, allerdings, wie es scheint, ohne den Text einzusehen und in die Sache näher einzugehen, zeigt die Notwendigkeit, die beiden Diplome gründlich zu interpretieren, weil Vermutungen ebenso leicht zerstört als aufgestellt sind und die Komitate der Chiemgaugrafen in anderer Weise nicht fixiert werden können. Wir beginnen die Untersuchung mit den

quaedam res in loco Grabanastat vocitato.

Am 8. Juni 959 zu Ror hatte König Otto I. den Kanonikern der Kirche Salzburg,quasdam res quas iam antea quidam comes nomine Hartuuic de manu Vuarmunti comitis acceptas illis supra annonam sibi deputatam pro requie animae tradiderat in loco Grabanastat vocitato in pago Chiemichovve in comitatibus Otacharii, Sighardi ac Willihalmi comitum cum omnibus rebus eidem loco recte adiacentibus i. e. . . . cum foresto ad flumen Truna. . . verliehen.4

Der Vergaber war derselbe Graf Warmund, welcher,quasdam res in loco Riut', der später Vogtareut genannten Hofmark, zu seinem Seelgerät dem Kloster St. Emmeram übergab,

1 Mon. Germ. DO. I, 281, Nr. 202.

2 a. a. O. 282, Nr. 263.

3 Unter Otto I. von Ottenthal S. 135 (9 ist ein Lapsus), Nr. 271.

Mon. Germ. Dipl. I, 281, Nr. 202. Original im königl. allg. Reichsarchive zu München. Die Saline, in welcher Salzpfannen vergabt werden, ist zweifellos Reichenhall.

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