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de Owenshain, militibus, et aliis pluribus fidedignis, anno domini Mo. CC. nonagesimo primo, Non. Maij, indictione mj ta *.

Mit dem beschädigten Siegel des Markg. Hermann VII v. Baden in grünem Wachs, wie es Franz Zell in seiner „Geschichte und Beschreibung des Badischen Wappens 2c.“ Tafel II, 8, abgebildet und S. 16 erklärt hat.

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1 Neber die v. Remchingen, die in der Zeitschrift oft vorkommen, f. I, 237, 242 flg., 246, 251, 374, 380, 492, II, 115, 234, 248, 373 2c. Obiger Conrad ist ein Sohn Swenegers. II, 232. 2 Flsfeld an der Schoßach im O.A. Besigheim. Einhard war ein Dienstmann des Gr. Gotfried v. Tübingen (Schmid a. a. D. 337). Er scheint aber doch auch in einem Lehensverhältnisse zu dem Markgrafen gestanden zu haben, da diese damals Besigheim besaßen und in der Umgegend begütert waren; auch in der Urk. selbst wird ein solches bezeichnet. S. auch II, 350. 3 3tschr. I, 237 2c.

Die v. Dewisheim sind häufig in der Ztschr. vertreten. I, 239 u. f. w.

Dambacher.

T

Geschichtliche Notizen.

1. Heilquellen.

Medizinalwesen.

Zu Bruchsal wird in einem Zinsbuch im 14. Jahrh. ein suwerbrunnen erwähnt. Zu Mühlhausen im Hegau 1583 ein swebelbrunnen. Das Bad zu Vogtsburg am Kaiserstuhl wird 1331 angeführt. Trouillat mon. 3, 412. Zu Hertingen bei Kandern wird 1346 im Urbar von Bürgeln ein Badbrunnen erwähnt. Zu Ettenheim ein Heilbad. 1529. Zu Meersburg wird 1513 ein Weingarten Surbrunnen genannt. Konst. Zinsb.

Das Bad zu Suggenthal wird bereits im J. 1481 mit diesen Worten erwähnt: „gelegen zû Suckental ob dem Badhus.“ Zinsbuch von Waldkirch. Gallus Wagner, Abt zu Schwarzach bei Rastatt, bemerkt in seinen Tagbüchern zum 8. Juli 1669 Folgendes über eine Heilquelle bei Straßburg: Non longe Argentorato scaturigo est, ad quam exeunt milleni et cuius aqua longe alio iam vehitur ob miros aquæ effectus. Reperitur et ante

150 circiter annos, miros effectus causasse. Curabit magistratus locum cingi, ut commodius hauriri possit. Est item noviter puteus antiquus detectus non longe in prato, cuius etiam aquas salutares ferunt. Nondum sunt aquæ a medicis probatæ seu examinatæ.

Bad zu Langensteinbach. 1684. Die Tagbücher des G. Wagner ent= halten darüber zum 22. Juli: Rumor est de fonte admodum salutari reperro bei Langensteinbach in marchionatu Durlacensi, non longe a sacello antiquo adhuc stante s. Barbaræ, quem ab inde vocant fontem s. Barbaræ,

apud quem jam multi convaluerint a diversis malis. dicunt et antiquitus fuisse salutarem. Joh. Mich. Kessel vadit 29 ad vehendam inde aquam pro uxore jam aliquot annis ægra, cui hactenus nil profuerunt adhibitæ. Redit 30 et cum illo Mich. Huober Schwarzacensis; ingentem multitudinem dicunt apud fontem. Dies ist die älteste Nachricht von diesem jezt eingegangenen Bade.

Die Versendung des Griesbacher Mineralwassers dauerte durch das ganze 17. Jahrh. fort, so viel es die Kriegszeiten erlaubten. Man schickte Karren und Wagen in das Bad, um so viel Wasser abzuholen, als man brauchte. Der Abt Jakob von Schuttern bemerkt in seinen Tagbüchern zum 12. Mai 1697: currum destino in Griesbach ad acidulas afferendas. Er reiste noch am 29. August nach Griesbach und begann seine Trinkkur mit 3 Gläsern, und stieg damit bis zum 18. Sept. bis auf 11⁄2 Maß täglich, dann ließ er wieder allmählig nach und spürte gleich Anfangs eine gute Wirkung auf seinen Magen, dessen Verdauung sehr befördert wurde. Griesbach war auch viel mehr besucht als Petersthal, welches man das Welsche Bad nannte.

Den Gebrauch des Bades von St. Landelin bei Ettenheimmünster für Gelähmte und Gichtkranke bezeugt auch der Abt Jakob Vogler von Schuttern in seinen Tagbüchern zum Jahr 1705. In der Schrift des Lorenz Phrieß, „Tractat der Wildbeder natuer, wirckung und eigentschaft.“ (Straßburg 1519. 4) kommen Nachrichten vor über die Bäder zu Markgrafen Baden, Zellerbad, Überlingen und Oppenau."

Aller heilsamen Bäder und Brunnen Natur, krafft, tugendt und würdung, so in Teutschlanden bekant und erfahren, durch Gallum Eschenreütterum, M. D. zů Straßburg. Gedruckt daselbst 1571. kl. 8.

Der Verfasser war nach S. 31 von Ueberlingen gebürtig und gibt Nachrichten über folgende Bäder in Baden: 1) Markgrafen-Baden. 2) Zeller Bad, bei dem Städtchen Zell im Schwarzwald, Amts Schönau. 3) Hub. 4) Sult (Sulzbach bei Oberkirch). 5) Badenweiler. 6) Ueberlingen. 7) Warßenbrun, bei Ueberlingen, entspringt nicht weit vom vorigen. 8) Löffingen in der Baar. 9) Villingen. 10) Prinzbach bei Geroldsec. 11) Kibbad bei Freiburg. 12) Glot= terbad. 13) Zuckenthaler Bad, ist Suggenthal bei Waldkirch. 14) Vogtsberger Bad, ist Vogtsburg am Kaiserstul. 15) Sulzberger Bad, Sulzburg im Breisgau. 16) Marbacher Bad, bei Wangen im Amt Radolfzell. 17) Achkarren am Kaiserstul, unter der ehemaligen Burg Höhingen. 18) Heilbad zu Ettenheim, in der Gemarkung von Ettenheimweiler. 19) Lauterbad nicht weit von Malberg. 20) Warheytenbad bei der Burg Homburg im Amt Radolfzell. 21) Zöllers Bad bei Feldkirch im Amt Staufen. 22) Antigast, Antogast.

Die Badliteratur des 16. Jahrh. beweist, daß man diesem Theile der Heikunde am Oberrhein große Aufmerksamkeit widmete und viele Heilquellen benußte, die man später vernachlässigt oder ganz aufgegeben hat. Die Literatur beweist aber auch den häufigen Besuch der Bäder zu jener Zeit und die Erfahrungen, welche man über die Wirkungen der Heilquellen sammelte. Solche Erfahrungen sind im Gedächtniß der Umwohner geblieben, daher sind diejenigen Bäder, welche viel von Landleuten besucht werden, alt und durch lange Wirksamkeit

erprobt. Es war nicht auf große Anhäufung von Badgästen abgesehen, daher man auch die Heilquellen unscheinbarer Orte gebrauchte, wodurch der Badbesuch billiger und bequemer wurde, weil er sich auf viele Orte vertheilte.

Manche solcher alten kleinen Bäder waren schon zur Römerzeit im Gebrauche, was sich traditionell im Mittelalter fortgesezt hat. So fand man im 16 Jahrh. beim Ausräumen einer Wasserstube des Niederbronner Bades im Unterelsaß mehr als 300 römische Münzen, welche die Badanlage durch die Römer beweisen. Schweighäusser notice sur les antiquités du dép. du Bas-Rhin p. 50 (Annuaire du dép. de 1822). In den römischen Municipien gab es auch öffentliche Bäder (balnea) zum unentgeltlichen Gebrauche der Einwohner (L. 30. §. 1 D. 19, 2), dieser allgemeinen Sitte ist wol hie und da die Fortdauer der städtischen Badstuben im Mittelalter zuzuschreiben. Balnee infirmis maxime necessarie werden schon in einer alten Formel erwähnt. E. de Rozière recueil des formules. 1, 443.

An den Namen der Bäder erkennt man, daß im Mittelalter hauptsächlich Schwißbäder im Gebrauche waren. Das Wort balneum kommt höchst selten vor, sondern dafür fast immer aestuarium, aber nicht in der römischen Bedeutung, sondern als geheizte Stube (hypocaustum), in welcher gebadet wird, woher auch die Benennung Badstube kommt, denn Stube bedeutet ursprünglich ein geheiztes Zimmer.

Du Cange gloss. lat. gibt die Bedeutung von æstuarium richtig an, Henschel überseßt es aber unrichtig durch Laube. Das Thenneb. Güterb. von 1341 fol. 70 führt zu Endingen an: estuarium in civitate, in quo balneatur, was die Bedeutung und den Gebrauch deutlich angibt.

Das Badgeld hieß man in Baiern Badpfenning, der Vizdum mußte es für den Herzog bezalen, wenn dieser in den Amtsbezirk kam. 1294. Quellen u. Erörterungen 6, 57 (München 1861).

Unterstüßungen der Herrschaft für arme Unterthanen, welche eine Kur in Baden gebrauchten, kommen hie und da in den alten Rechnungen vor. So im Badener Rentkammerprotokoll v. 1624 folgender Eintrag: Salomon Schill der Almusenpfleger ist befelcht, Hans Gallen burgers zu Eberstenburg Bademer Ambts armseligen weib zu ihrer vorhabenden Baden-Kur sechs Gulden zu liffern (in unserm Gelde 10 fl. 7 kr.).

2. Aerzte.

Die Beweise über das urkundliche Vorkommen weltlicher Aerzte, Wundärzte und Apotheker in den oberrheinischen Städten im Bd. 12,

22 werden durch folgende Belege ergänzt und zeigen, daß der ärztliche Theil der Krankenpflege schon zu Anfang des 13. Jahrh. am Oberrhein organisirt war.

a. Geistliche Aerzte.

C. dictus medicus, plebanus in Utingen. 1228. Schmid. Hohenberg. Urf. S. 13. Heinricus phisicus, canonicus s. Andree Wormat. 1275. Baur, rheinhess. Urk.B. S. 260. Medicus et plebanus in Friaul. 1295. Arch. f. österr. Gesch. 26, 271. Johannes Gotscalci de Steinaw, magister in artibus et baccalaurius in medicinis war Geistlicher. 1390. Würdtwein dioec. Mog. 1, 278.

b. Weltliche Acrzte.

Magister Stephanus medicus zu Speier. 1204. Cod. maj. Spir. 2, 47. Magister Otto phisicus zu Mainz. 1282. Baur, rhein-hess. Urk.B. 337. Gerlacus medicus zu Mainz. 1297. Baur S. 535. Relicta quondam Johannis Arzat wird im Zinsbuch von Marienau zu Breisach 1319 erwähnt.

Das baden-badische Rentkammerprotokoll v. 1625 enthält vom 12. Juni folgende Nachricht: Ihr. fürstl. Gn. haben uff Suppliciren Doctor Joh. Pistorii sich erklärt, daß weilen er niemahlen zu einem Hof Medico bestelt worden, sie ime eine Bestallung zu geben nit gemaindt, jedoch zur recompens umb willens er jeweilen zu Hof ihr. fürstl. Gn. kranken Dienern rathsam gewesen, für dißmal ein Fuder Wein reichen lassen wolten.

c. Wundärzte.

Rudegerus cirurgicus, civis in Heigerloch. 1260. Schmid, Hohenb. Urk. 6. 22. Jacobus Winant civis in Lare, filiaster quondam magistri Heinrici cirulici (chirurgici) ibidem. 1298. Thenneb. Güterb. f. 158. Pfalzgraf Ludwig II Hatte 1294 einen eigenen Wundarzt (cirurgicus). Quellen u. Erörter. 6, 36.

3. Apotheker.

Johannes apothecarius zu Mainz war 1245 schon todt. Baur's rheinhess. Urk.B. 98. Apotheker zu Mainz. 1261. Baur's Urk. B. 168. 1272. Baur 241. zu Worms. 1274. S. 253. Zu Worms 1267. Baur 203. 1281. Frey und Remling, Urk.B. v. Otterberg 171. Godebertus apothecarius zu Worms. 1284. Baur, rhein-hess. Urk.B. S. 367.

Nach diesen neuen Belegen waren die weltlichen Aerzte und Apotheker am Oberrhein früher vorhanden, als ich im Bd. 12, 22 an= geben konnte, nämlich Stadtärzte schon 1187 zu Straßburg (Bd. 13, 268), dann 1204 zu Speier; Wundärzte bereits 1260 in Haigerloch und Apotheker schon 1245 zu Mainz.

Bur Sittengeschichte.

8. Romanische Vor- und Zunamen.

Die Romanen in der Schweiz brauchten im 14. Jahrh. die per

sönlichen Namen mit Sohn wie wir; sie fügten nämlich dem Namen des Vaters das Wort natus bei (romanisch nat oder at), z. B. Estevenat, d. h. Stephani natus, Stephenson (Trouillat mon. de Bale 4,686); Jehannenat, Johannis natus, Jansen; Bossenat, Bosonis natus; Huguenat, Hugonis natus; Perrenat, Petri natus, Peterfen; Mertenat, Martini natus, Martinsen. Durch die Romanisirung sind solche Namen hie und da etwas unkenntlich, z. B. Horriat, Olrici natus; Woillemat, Wolemenat, Wellemat, Wilhelmi natus, Wilmsen; Loviat, Ludovici natus; Cuenat, Cunonis natus, u. v. a. bei Trouillat. Der Ursprung solcher Namen zeigt sich deutlich in folgender Stelle: Riat dit Pengenat, fils du feu Pengin p. 674. Sie waren auch beim weiblichen Geschlechte gebräuchlich, wo aber nata oft in nette umgelautet wurde. Willemette dite la belle, Ythenat, Idae nata; Jehannatte femme, jetzt Jeannette; Willemate fille u. a. Die Form net kommt auch zuweilen in Mannsnamen vor, Jehannenet son frère. p. 689. Statt der Endung nat kommt auch not vor. Jehannenat und Jehanninot, Henriat und Bourquinot (Burcardi natus) in derselben Urkunde. Trouillat 4, 693.

Die Vornamen auf —mann, welche im 14. Jahrh. am Oberrhein häufig waren, kommen in romanischer Form auf -ier seit dem 13. Jahrh. vor: Estevenier, Hugonier, Perrier (Petermann), Rolier (Rulmann). Cartulaire de Lausanne p. 104 flg. Williquier (Willmann). Mém. et doc. de la Suisse romande 3, 534. Die Form -ier entstand aus -erius, und diese ist gleich -arius. Nicht damit gleichzustellen sind Völkernamen wie Poemani Böhmen, von 855 bei Meichelbeck hist. Fris. 1, 350.

9. Spielen und Trinken.

Es war schon unter den Römern Sitte, bei Gastmälern um gewisse Speisen zu würfeln, wie man jezt bei Tischgesellschaften um Wein oder Kaffee knöchelt. Quod in convivio vescendi causa ponitur, in eam rem familia ludere permittitur. L. 4. D. 11, 5. : Deffentliche Spielhäuser, theatra ludi manifesta, wurden 1207 in Regensburg verboten. Mon. boic. 29, 1 p. 533. Im Jahr 1407 verbot das Schneiderhandwerk zu Mainz das Spielen in seiner Zunftstube bis nach Mitternacht bei 10 Schill. Strafe für jeden Spieler und Zuschauer. Zunftbuch der Schneider in der Biblioth. zu Mainz Nr. 148 fol. 39.

Narrenspiel. G. Wagner bemerkt in seinen Tagbüchern von Schwarzach zum 18. Aug. 1657: Joannes Müller molitor zu Zell

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