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zen, Gerst oder auch Brot gemacht 27. Die Benennung cervisia, die Plinius zuerst gebraucht, scheint nicht lateinisch, sondern barbarisch, was wol auch der Grund ist, daß Tacitus das Wort vermeidet, wo er vom Biere der Germanen redet, welches aus Gerst und Waizen gebraut wurde 28. Die Ausdrücke brace, braci-us, cervisa und camba sind celtisch, Malz und Brauen teutsch 29.

1 Traditt. Wizenburg. ed. Zeuss p. 274. bracium per ordinem preparare. p. 275. 280. cervisam per ordinem parare. p. 285,

rare.

2 Ibid. p. 295. 282. 283 flg., 286. 289. 292 flg., 297.

3 Ibid. p. 277.

4 Ibid. p. 276. heißt es von Hasloch: mulieres panem et cervisam paVon Oggersheim p. 277. quisque cervisam parare. p. 278. 285. 295. 280. 282. 284. In den Privilegien der Stadt Nabburg in Baiern v. 1296 werden 4 Arbeiten der Bierbrauerei uuterschieden: sieden, brauen, schenken und malzen, und das Bier durfte auf dem Lande nur in den privilegirten Schenken (etafern, d. h. taberna legitima) verzapft und mußte von der Stadt Nabburg bezogen werden. Quellen u. Erört. 6, 94 (München 1861).

5 Trad. Wiz. p. 279. 285. 300. 295. 301. 299. 293. 283.

6 Cod. Lauresham. 3, 206. 212. Malz (bratium) als Grundrente kommt auch in einer Kölner Urk. v. 1075 vor. Ennen u. Eckerß, Quellen für Köln 1, 487. Moaticum ist wohl einerlei mit moagium, welches Du Cange durch Multer oder Mahlgebühr erklärt, also mouture. Es gehört demnach nicht zur Brauerei.

7 Cod. Lauresh. 3, 175-182.

8 Beyer's mittel-rhein. Urk.B. 1, 144. 148. Darin wird das Brauhaus camba genannt, so heißt es auch in Frankreich und camma, worüber unten die Erklärung folgt. Domus brasii, Malzhaus. 1419. Pertz mon. 16, 46. Braxatorium, Brauhaus, brasserie.

9 So hieß auch der Hof des Stiftes zu Frankfurt vronhof. Böhmer cod. Francof. 1, 529. Von den Bierzinsen zu Bettighofen heißt es im J. 838. et haec singulis annis ad eandem praefatam casam salicam persolvat. Kausler's Wirt. U.B. 1, 114.

10 Kausler 1. c. 1, 59. 70. 47. 75. Ungeschälter Waizen oder Vesen heißt granum non scussum (excussum), daneben kommt auch spelda vor. Neugart cod. Alem. 1, 53. Cranum ad cirvisa von 764 ist also Waizen oder Spelz. Kausler 1, 10. Ekkehardi cas. s. Galli p. 84 ed. Pertz nennt die Malzdarre zu St. Gallen tarra avenis, also wurde Haberbier gebraut, und den Kessel lebes

eneus.

11 Der Seidel war Wein- und Biermaß und hieß sicla, siclus oder situla, situlus, nie aber sitla, sitlus. Auf den Hofgütern Karl's d. Gr. machten 8

Sertarien einen Seidel. Capit. de villis §. 89 bei Pertz mon. 3, 182. Neugart 1, 180. Im Elsaß waren 24 Ohm ein Fuder und 2 Seidel 1 Ohm. Demnach hatte das Fuder 48 Seidel. Ztschr. 10, 22. S. unten Note 14.

12 Neugart 1. c. 1, 190. 66. Censum inde exsolvat, quod sit in tribus electionibus: decem siglos de cervisa, vel decem modios de anona, sive decem denarios de argento. Von Bettighofen im O.A. Niedlingen. 838.

Kausler 1, 114. 42.

13 Neugart 1, 29. 30. 39. 43. 54. 67. 71. 76. 79. 101. Kausler 1, 5. 44. 47. 75. Jm Kanton St. Gallen wird der Bierverbrauch auf dem Lande noch im Jahr 903 erwähnt. Neugart 1, 528.

14 Kausler 1, 125. Dümmler, Formelbuch des Bisch. Salomon Nr. 35. 36. Auch bei Rozière recueil des formules 2, 989 mit guten Bemerkungen. 15 3tschr. 5, 161 flg. Die andern Orte sind aus dem Urbar gezogen.

16 Lex Alam. tit. 22. quindecim siclas de cervisa dedant. Damit hängt wol auch zusammen, daß auf 15 Mansus zu Winterthur eine jährliche Abgabe von 15 cervisiae lag. 1263. Archiv f. Schweiz. Gesch. 12, 168. Es ist auffallend, daß diese Normalabgabe sich deutlicher in den Bierzinsen der Klöster Lorsch und Weißenburg nachweisen läßt als in St. Gallen, das doch mitten in Alemannien lag. Das Kloster zu Säckingen gab im 15. Jahrh. seinen argauischen Bauern, wenn sie zum Dinghof nach Mettau kamen, Brot und 20 Viertel Bier. Es war also eine Brauerei auf dem Hofgut. In demselben Weisthum heißt es: „und sol man den von Mettow geben ein bierhabern für unslit, und den von Sulz ein bierhabern für unslit zû den wêgen.“ Diese Leute hatten dem Kloster Wein herbeizuführen, man gab ihnen einen Bierhaber, um Wagenschmiere anzuschaffen, dessen Preis also dieser gleichgestellt wurde. Ueber die Brauerei zn Herrenalb 1324 s. Ztschr. 7, 379. In dem Güterbuch des Konstanzer Domkapitels v. 1461 kommt im Kanton Zürich mehrmals der fûterhaber als Zins vor. In andern Orten war es verboten, Haberbier zu brauen, man erlaubte nur Gerst und Waizen. So zu Duderstadt 1453. Wolf's Gesch. dieser Stadt. Urk. S. 57.

17 Die Klosterhörigen in Frankreich mußten Malz für das Kloster machen wie bei uns (facere brazium). Guérard polypt. de s. Remi p. 83. Von mehreren Gütern des Klosters St. Vanne (Vitonus) in Verdun wurde im 10. Jahrh. Malz (bracium) sesterweis an Martini, Weihnacht und Ostern ge= liefert. Ibid. p. 121.

18 Capit. de villis §. 45. 61. Daher auch eine jährliche Rechnung über die Brauereien. §. 62. Pertz 1. c. p. 184 flg.

19 Traditt. Wizenb. p. 275-277 pro pice ad regis servitium denarios 10 aut dimidiam carratam.

20 Cod. Lauresh. 1, 501. Resch annal. Sabion. 3, 677. Sinnacher, Beitr. 2, 229. 3tschr. 7, 379. 381.

21 Meichelbeck hist. Fris. dipl. 1, 362 flg. In Frankreich wurde der Hopfen (humolo) im 9. Jahrh. muttweis geliefert. Guérard polypt. de s.

Remi p. 64. 65. Der Hopfen (hopho) wird 1256 zu Basel erwähnt und verboten in das Brot zu backen. Schnell's Rechtsquell. v. Basel 1, 5.

22 Cod. Lauresh. 1, 314. padella ad braciare, eine Braupfanne. 1, 218. Wolf's Gesch. v. Duderstadt. Urk. S. 58.

23 Vicus dictus die maltzgasse. Lib. cens. Basil. ms. Nr. 4. fol. 26. zu Mainz wurde schon 1265 Bier ausgeschenkt, aber nicht in Wirthshäusern, sondern in Kramläden. Baur's rheinhess. Urk.B. S. 192.

24 Guérard polypt. de s. Remi p. 24 hat folgende Angabe von Nanteuil : habetur ibi camba ad censum, prout ratio temporis permiserit. Census heißt jährlicher Zins, das Brauhaus war also nicht erblich verliehen, sondern der jährliche Zins richtete sich nach Umständen, wenn gebraut wurde oder nicht. Von Meerssen heißt es: de camma 130 et 2 maldros de questu cervise, et quisque illic cervisiam fecerit, dat 4 denarios. Von Beek: de camma aut 18 modii cervise aut 12 modii de brasio de questu. Von Klimmen: de camma 60 maldri de questu. Von Schimort: de camma 30 maldri de questu. Guérard polypt. de s. Remi p. 109. Nach diesen Abgaben war die Brauerei in jener Gegend nicht unbedeutend. Der modius wurde sowol für flüssige als trockene Waaren gebraucht. So kommen schon im Jahr 866 zu St. Omer modii de cerevisia vor. Guérard collect. des cartulaires. 3, 166. In der Steuerrolle von Paris vom Jahr 1292 kommen mehrere cervoisiers vor, welche theils Brauer, theils Bierwirthe waren, denn einzelne zalten das Doppelte und Dreifache der Steuer gewönlicher Wirthe (taverniers), find also für Brauer zu halten, andere gaben ebenso viel oder weniger als die Wirthe, werden also auch diesen gleich zu stellen sein. Géraud Paris sous Philippele-bel. p. 16. 23. 25. 26. 35. 48 flg.

25 Ennen und Eckert, Quell. f. d. Gesch. v. Köln 1, 7. 21. 95. Wozu die Bierhefe (faex cerevisialis) gebraucht wurde, kann ich nicht sagen; sie wird aber schon 1115 erwähnt, war also nicht werthlos. Beyer's mittel-rhein. U.B. 1, 492.

26 Falkenheiner's Gesch. heff. Städte 2, 108 flg. Ein braxator Ricolf wird schon 1286 genannt S. 181, aber es bleibt zweifelhaft, ob er ein Malzer oder Brauer war. Pflüger's Gesch. v. Pforzheim. S. 461 flg. S. auch Ztschr. 4, 143.

27 L. 9. D. 33, 6. Vgl. dazu die Stelle des H. Augustinus in der Ztschr. 3, 156.

28 Die Form cervisa ist die gewönliche im Mittelalter, bei den Römern erscheint auch cerevisia. Plin. hist. nat. 22, 25. und in obiger Stelle der Pandekten. Die Stelle des Tac. Germ. 23 lautet: potui humor ex hordeo aut frumento in quandam similutinem vini corruptus. Nach unsern Begrif= fen gehört die Gerst auch zum Getraide, nicht aber nach römischen, sondern zum Gemüse (legumen), weil sie im Sommer gebaut wurde. Tacitus sagt also, das Bier wird von Sommer- und Winterfrucht gemacht, von Gerst und Waizen. Demnach hatten die Germanen kein Haberbier.

29 Im Frischen heißt Malz braich, was ganz genau der alten Form braci

oder brace entspricht, im Wälschen brâg. Das Stammwort cerev (in cerevisia) ist eine umgelautete Form des wälschen cwryf, Bier; das Wort Bier selbst heißt in den celtischen Sprachen Wasser, bior. Dioscorides nennt das Bier zovqui, was ich mit cwryf für einerlei halte; es ist auch im Frischen corma, starkes Getränke, noch übrig. Camma oder camba heißt wörtlich Bottich- oder Kufenplay, vom wälschen cwman Bottich und ma Plaz. Will man es von cymba, cumba ableiten, so ließe es sich etwa durch Kühlschiff erklären. Mir scheint camma umgedreht aus cwmna und camba contrahirt aus cwman ma. In den Pandekten wird camum (in andern Handschriften curmi) von cerevisia unterschieden, was jedoch auch zwei Biersorten bezeichnen kann.

1) Bierverbrauch im Domstift Konstanz. Um 1220.

Sciendum est, quod in capite ieiunii datur singulis prebendis stopa cervisie, et hoc per totam quadragesimam, centum enim urne cervisie dantur fratribus. primo XXX urne de hůba in Rikkenbach longiori, secundo XX urne de decima in Mårstetin, tercio de decima in Wilår XX urne, quarto XXX urne de ecclesia Rikkenbach.

Necrolog. Constant. B. fol. 53 zu Karlsruhe. Dieser Bierverbrauch war schon in älterer Zeit eingeführt, das angegebene Jahr bezieht sich nur auf den Domdechant Wernher von Staufen, der bei diesen Statuten erwähnt ist und 1219 vorkommt. Neugart cod. 2, 140. Was hier urna genannt wird, scheint so viel wie situla in den alten Urkunden, denn die Lieferungszalen 20 und 30 entsprechen denselben Zalen der Seidel, die auf den Gütern und Zehnten lagen. Diese Lieferungen waren nach dem gallischen Dreitheilungssystem bemessen, was ihr hohes Alter anzeigt. Vgl. 3tschr. 14, 3. 32.

2) Bierbrauerei im Kloster Schwarzach oberhalb Rastatt. 1623-1676.

Ueber die Bierbrauerei dieses ehemaligen Klosters gibt es mehrere urkundlichen Nachrichten, welche zur Geschichte dieses Gewerbzweiges in jener Gegend brauchbar sind. Man findet darin Angaben nicht nur über den Betrieb der Brauerei und deren Ausdehnung, sondern auch Andeutungen über die Bierbereitung.

Carl Behren dem Untervogt zu Stolhofen ist Befelch zukhomen (22. Martii), weil der Hr. Prelat zu Schwarzach Hrn. Statthaltern dieser tagen bewilligt, im Closter Bier brauen zu lassen, daß er Untervogt die fürderlich anstellung ohnfehlbar machen sol, alle gnädigster Herrschaft Baden zu Beinheim ligende Gersten in Fron nach Schwarzach zu führen und alda sich verurkhunden zu lassen, wie viel daselbst hin geliefert würt.

Baden-Badisches Rentkammerprotokoll von 1623 zu Karlsruhe.

Hiernach wurde die Brauerei auf Rechnung der Landesherrschaft betrieben und der Abt von Schwarzach gab seine Einrichtung dazu her. Hieraus folgt, daß man auch vorher im Kloster Bier gebraut hat. Beinheim liegt nahe am Rhein im Unterelsaß und war ein kleines badisches Amt.

April 12. Dem Keller zu Ettlingen ist Befelch zu khommen, dem Abt zu Schwarzach 40 Malter Gersten zum Bier brewen gegen gnugsame Urkhundt in Fron zuführen zu laßen. Dass. Protokoll.

1624. Sept. 24. Christoph Bademer der Undervogt zuo Stolhoven ist befelcht, dem Bierprewer zu Schwarzach aus seiner anbefohlenen Verwaltung Weißen und Gersten, so viel er zu Siedung zwey Fuoder guten Biers vonnöthen, gegen Urkund zu liffern. Das.

Folgende Nachrichten sind aus den Tagbüchern des Abtes Gallus Wagner von Schwarzach gezogen.

1658. April. 10. His diebus praxata Jesuitis Badenensibus cerevisia, 10 ohmen, computanda in census debitorum.

Item praxata nobili viro Jo. Jac. Datt von Tiefenauw, qui quidem dedit hordeum, sed neque lignum neque satis lupuli.

1658. Nov. 28. Patribus Franciscanis ab dem Fremersberg data cerevisia, 4 ohmen.

1659. Mart. 6. P. Wilhelmus ab dem Fremersberg vexit huc hordeum, ut pro eo accipiant cerevisiam.

Das Kloster auf dem Fremersberg lag südlich in der Nähe der Stadt Baden.

1659. Junii 23. Comitis von Hanauw vietor abvexit cerevisiam, 3 ohmen, quas nuper petierat. nullum indicatum pretium, etsi petierit; nec habebat pecunias.

Das Kloster Schwarzach braute nach diesen Beweisen sowol auf eigene als fremde Rechnung und für den Verkauf im Großen; folgender Eintrag beweist, daß es auch die Brauerei kleiner Gewerbsleute unterstüßte, die schoppenweis verzapften.

1659. Mart. 5. Permissum est Joh. Meyer vulgo Küefferhans, ut praxaret cerevisiam, cum conquereretur, non posse se et suos aliter alere.

Mart. 24. Praxavit primam cervisiam der Küefferhans in suis aedibus, omnibus paene, quibus opus erat, mutuo acceptis.

Wie beim Weine, so wurden auch beim Bier mancherlei Mischungen versucht, um es haltbar und schmackhaft zu machen, wie folgende Recepte beweisen, bei welchen aber nicht bemerkt ist, ob man sie zu Schwarzach angewandt hat.

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