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Ortsnamen hielt gleichen Schritt mit der Germanisirung der Einwohner, daher auch wol der Namen der Pfinz (alt Phunzin) aus dem celtischen buinne di (kleiner Gießbach) entstanden ist.

II. Das Elzacher Thal zur Römerzeit.

Die Trümmer der St. Severinskapelle liegen bei dem Mauracher Hofe auf dem Vorsprung eines kleinen Hügels am Eingang in das Elzacher Thal im Breisgau. Auf dem gothischen Thürbogen steht die Jahrzal 1497, in welchem Jahre die ganze Kapelle neu gebaut wurde, wie das noch übrige Mauerwerk und einige gothische Gewölbsteine beweisen. Die Kapelle war einem sehr alten Heiligen des Rheinlandes, dem Bischof Severin von Köln, geweiht und weist dadurch auf eine frühe Zeit des Christenthums in dieser Gegend zurück, daher sie noch in der Volkssage als die Mutterkirche der Umgegend angegeben und beigefügt wird, der Gottesdienst habe in dieser Kapelle nicht eher anfangen dürfen, bis der Simon (d. i. die Leute aus dem Simonswälder Thal oberhalb Waldkirch) da gewesen sey. Diese Sage weist demnach auf einen großen Umfang hin, für welche die Kapelle der Mittelpunkt des Gottesdienstes war.

Daß aber ihre Erbauung an diesem Punkte gewält wurde, hatte seinen Grund in einem römischen kleinen Tempel (sacellum), der früher auf ihrer Stelle stand. Der Mauracher Hof am Fuße des Hügels, früher Muri, Mura genannt, ist als eine römische Stätte der Sache und dem Namen nach (murus) anerkannt, und noch jetzt zieht der römische Weg nahe bei dem Hofe in gerader Richtung ostwärts bis an die Brücke der alten Glotter, und westwärts ebenfalls gerade nach Denzlingen. Vom Hofe aus geht der Fahrweg auf den Hügel in der Richtung, daß er auf die rechte Seite der Kapelle führt, ein deutlicher Beweis, daß auf dem Plaße der Kapelle kein römisches Kastell stand, denn zu einem Kastelle mußte vorschriftmäßig der Weg auf die linke Seite führen 1. Der Hügel ist auf der Südseite mit Reben bewachsen, die mit Terrassen abgetheilt sind, obgleich die sanfte Abdachung sie nicht nöthig macht; auf der steilen Ost- und Nordseite mit Wald, worin man viele zahmen Kastanien findet. Diese beiden Süd

1 Auch andere Orte geben dafür Belege. So stand zur Römerzeit auf dem Heiligenberge bei Heidelberg ein Kastell, welches im Mittelalter in ein Kloster umgewandelt wurde. Der Weg zum Kloster führte aber auf der linken Seite hin, daher die Angreifer ihre rechte unbeschüßte Seite den Mauern zuwenden mußten, wie es die Regel bei römischen Kastellen war.

früchte Trauben und Kastanien, die zusammen gehören und mit einander gut oder schlecht gerathen, erlauben die Vermuthung, daß der kleine Tempel dem Bacchus gewidmet war, und der Wald noch ein Ueberrest des zum Fanum oder Sacellum gehörigen heiligen Haines (lucus) seyn mag.

Nah an der Brücke über die alte Glotter kam der römische Heerweg von Gundelfingen herab mit dem Mauracher Vicinalweg zusammen, und beide führten nach ihrer Verbindung über die Brücke der Elz, die an jener Stelle stand, auf das rechte Ufer dieses Flusses nach dem nahen Dorfe Buchholz. Die Elz floß nämlich damals südlicher als jezt, wie der Rand des alten Hochufers beweist, und machte unten am Mauracher Berge einen großen Bogen nordwärts und viele Krümmungen nach Westen, welche von dem jezigen Kanal durch= schnitten sind. Diese alten Flußbette sind jezt durch Geschiebe und Verschlämmung ausgefüllt und zu Wiesen gemacht; es besteht aber noch die Erinnerung, daß unten am Mauracher Berg ein großer Weiher war, der nach Hochberg gehörte.

Der Heerweg von Gundelfingen gieng über die Gemarkungen von Denzlingen und Heuweiler durch einen ehemaligen Wald, der jezt ausgestockt ist, worin man beim Ausgraben der Bäume noch die Fundamente des römischen Weges fand. Von Buchholz aus führte er nach dem Kastelberg bei Waldkirch, denn von dieser Stadt nach Denzlingen zog in der römischen Zeit keine Straße auf dem linken Ufer der Elz wie jezt. Der Lauf der Glotter nach Denzlingen ist canalisirt.

Buchholz ist eine Germanisirung vom celtischen bugaildy und heißt Hirtenhaus 1, der Ort hat eine gute Lage zur Viehzucht, da die weiten Wiesenflächen an den Niederungen der Elz viel Futter hervorbringen. Die Wiesenwässerung von Waldkirch herab scheint auch eine uralte Einrichtung zu seyn, wie auch der Weinbau zu Buchholz, der ein sehr gutes Gewächs liefert.

Der Kastelberg bei Waldkirch hat keine Spur eines römischen Gemäuers, sondern ist ein Werk des Mittelalters. Er hat auch für die Römerzeit keine militärische Lage, da sein Umblick in das Thal beschränkt ist und von dem höheren Schwarzenberg überragt wird. Die Dimension des Thurmes zu Kastelberg weicht daher auch von der

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Im Britannischen oder Wälschen heißt bugail Hirt und ty Haus, im Irischen buachail und tigh. Wenn am Ende der Wörter die Vokale i, y, e, wegfallen, so werden d und t im Auslaut regelmäßig in der teutschen Umbildung z, wie en di, dur di (kleines Wasser) in Enz, Dörz(bach), alt di (kleiner Bach) in Elz verändert, u. v. a.

Größe der Valentinianischen Signalthürme ab, denn jede Seite ist 12,07 Meter breit. Ich vermuthe deshalb, daß zur römischen Zeit auf dem Kastelberg ein Fanum stand, welches durch das Christenthum in das St. Margaretenstift zu Waldkirch umgewandelt und auf seinen Platz ein Kastell gebaut wurde. Von der Hörnlikapelle, die oberhalb Waldkirch auf einem hohen Bergkopfe liegt, geht die Sage, daß dort ein heidnischer Tempel gestanden sey, was man als eine geschichtliche Thatsache annehmen darf, denn ein Militärpunkt war sie nicht, was sich schon daraus erweist, daß keine Garnison in der Nähe war, welche die Burgwacht auf dem Hörnli ablösen konnte.

Auch an den wenigen Ueberbleibseln der Burg Schwarzenberg füdlich von Waldkirch ist keine Spur eines römischen Mauerwerks sichtbar. Sie liegt zwar auf einem hohen und steilen Ausläufer des Berges Kandel, hat eine weite Umsicht, die aber keinen militärischen Zweck verräth, woraus man erkennt, daß die Burg wie die andern im Mittelalter durch ihre schwer zugängliche Lage zwar eine örtliche Sicherheit gewährte, aber keine strategische Bedeutung hatte, wie es bei den römischen Punkten der Fall war. Nach den wenigen Trümmern zu schließen, war die Burg Schwarzenberg von kleinerem Umfang als Kastelberg; von beiden geht aber die Sage, daß sie durch einen unterirdischen Gang zusammen hiengen, welche Sage sich bei vielen andern Burgen und Klöstern wiederholt.

Ich kenne bis jezt im Elzacher Thal keine römischen Kriegsbauten und schließe daraus, daß Valentinian seine Vertheidigungswerke in dieser Gegend auf Breisach und dessen Umgebung beschränkt habe. Die Münzen von ihm, die man bei Waldkirch gefunden, beweisen aber, daß zu seiner Zeit noch der Eingang des Elzacher Thales im Besize der Römer war.

Es gibt noch einige Bergkapellen im Breisgau, deren Lage und Patrone verrathen, daß sie auf die Stellen heidnischer kleiner Bergs tempel gebaut wurden. Denn wären sie ursprünglich christliche Kirchen gewesen, so würden auch ihre Dörfer dabei liegen, was aber nicht der Fall ist, sondern diese sind davon hie und da weit entfernt. Zu diesen Kapellen gehören die des h. Michaels auf der nördlichsten Spige des Kaiserstuhls, an dessen Fuß das Dorf Riegel liegt; ferner die St. Katharinenkapelle auf einem der drei höchsten Punkte des Kaiserstuhls südlich von Endingen, auch die Kapelle des h. Pantaleon bei Nieder-Nothweil am westlichen Kaiserstuhl, sodann die St. Apolloniuskapelle auf dem südlichen Vorsprung des Tuniberges bei Munzingen, und die Kapelle des h. Servatius bei Kirchhofen und Pfaffen

weiler. Die Lage dieser Kapellen ist zum Theil so beschaffen, daß kein Dorf dabei Raum hat und ihre Patrone sind Heilige aus der ersten Zeit des Christenthums. Man darf nach den Heiligen Seve= rinus und Servatius schließen, daß einige dieser alten Tempel erst unter den Franken in Kapellen umgewandelt wurden.

Die Hochburg zwischen Emmendingen und dem Brettenthal ist ebenfalls eine Anlage des Mittelalters, und es stand auf ihrem Plaze kein römisches Kriegsgebäude, was man schon daran merkt, daß man von der Hochburg nicht nach Breisach sehen kann, was für einen römischen Posten jener Gegend doch nothwendig war. Als ehemalige Residenz einer Dynastie (Baden-Hochberg) ist die Burg durch ihre Lage und die Manigfaltigkeit ihrer inneren Räume eine der bedeutendsten am Oberrhein.

Mone.

Urkunden über Lothringen.

(Fortseßung.)

18) Vollzug des Tauschvertrages zwischen dem Herzog Friderich III. von Lothringen und dem Grafen Eberhart von Zweibrücken (s. oben Nr. 16). 1302. Juli 1.

Je Ferris, dus de Lorreinne et merchis, et je Averars coens de Douspons et sires de Biches, filz le conte Henri de Douspons qui fut, faisons savoir a touz, que com nos aiens fait escheinge entre nos en heritaige por nos et por nos hoirs a tous jours maix, cest asavoir, ke ie dus desusdiz doie tenir et avoir por raison dou dit escheinge tout ceu entierement que messires Averaiz dessusdiz avoit, pooit et devoit avoir a Moresperch, a Lindes, a Guemundez, et es chateleries di ces leuz entierement, en demeinnes et en fies et en toutes autres choses, sens riens a retenir, soit des fies moi duc desusdit, soit dautrui fies, sauf ceu que li homme de fie des dites chateleriez, qui ne sont mie werdain des chateiz, et li dienesteman, qui ne sont mie menant dedans les chateleries devant ditez, et li dons de leglise de Bessengez, et li dons de leglise de Wormengez demorent a moi Averart dessusdit, einsi com il estoient devant cest escheinge. Et est asavoir ke ie dus dessus diz puiz racheter ceu ki est en waige des chateleries de Moresperch, de Guemunde et de Lindes. Et ai ie Averairs covent a dit duc, ke les fies ke ie taing et tenoie es dites chateleriez, que muevent 1 que dou dit duc, soit de levecke de Strabourch ou dautrui, je les doi axoler a dit duc et repanre en

la pleine terre de la chatelerie de Biches des seignors de cui ie teing les fies a lavenant, par le grei de moi duc. Et se li eveckes de Strabourch ne voloit penre lescheinge de fiez, quil eit en la terre de Moresperch, en la terre de Biches, je Averars doie faire et porchascier, ke li eveckez de Strabourch weule et agree, ke li dis dus repraingne les fies, ke ie tenoie de lui en la chatellerie de Moresperch, cest asavoir Mileceis et ceu qui apent a la court de Milecei, soit a Marsal ou allours, en acroxance des fiez que ie.. dus tenoie jai dou dit evecke de Strabourch. Et est asavoir, ke tous les heritaigez ke messires Hues sires de Fenestrengez 2, chevaliers, tient a Milecei et en la court de Milecei, je Averars doi faire porchascier a dit monsire Hue, ke quant li diz dus ou sin hoir wourroient paier a dit mon sire Hue ou a ses hoirs cinc cens livres et trente et une livre de meceins 3 ou dous tournoiz petis por chacun mecein, ke li dis dus ou sin hoir, lou paiement fait, raient ceuz heritages quites et en paix, sens debat dou dit monsire Hue ne dautre por lui. Et doi ie Averars faire, ke les heritages ke Thiebauz li petis, citeins de Mes, tient a Milecei et en la court de Milecei, soit a Marsal ou aillours, ke kant li diz dus ou sin hoir paieroient a dit Thiebaut ou a ses hoirs cent livrez de meceins ou douz tournois petis pour un mecein a lavenant, ke li dis dus rait ceuz heritaiges quites et delivres sens debat. Et doi je Averars faire, ke les heritaiges ke li hoir mon signor . . Jehan de Marsal, chevalier, qui fut, tiennent a Milecei et en la court de Milecei, ke si tost com li dus ou sin hoir paieroient por ceuz heritages as hoirs mon signor.. Jehan trente livres de meceins ou dous tornois petis por chacun mecein alavenant, je Averars doie porchascier et faire, ke li dus les ait en heritage a tous joirs maix. Et est asavoir, ke les heritages ke messires Godemans tient a Reulebach et ou ban de par moi Averart dessusdit, li dus les puet racheter de ceu quil eit sus, sil li plait. et sil ne li plait et il weult autrement chascier sa raison, il me plait bien, sens debat de moi ne de mes hoirs, quar ie conous bien, ke cestoit ses fies devant cest escheinge. Et est asavoir, ke ses covenances dessus dites, si com dou rachet de Milecey et de la court de Milecei et de la covenance levecke de Strabourch, si com desus est dit, et de leritaige ke messires Godemans tient a Reulebach et ou ban, doi ie Averars avoir asceni dedans ceste tous sainz que (1. qui) or vient, par einsi que li dis dus paieret les deniers, si com desus est dit, et repanret les fies de levecke de Strabourch, se li dis eveckes nen voloit penre lescheinge, einsi com desus est dit. Et est asavoir, que ie Averairs

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