gläubigen in Verbindung mit dem Sonnengott in den Mithräen verehrt. wurde), da ferner der erste Bestandteil ihres Namens doch wohl mit >nant(o)<>Thal 2) zusammengestellt werden muss, so ist es verständlich, warum sie auf dem älteren Saarburger Altar mit Sucellus. gepaart ist3). Denn der auch dem Donnerer Juppiter nahe stehende1) keltische Sucellus ist insbesondere verwandt mit dem wie Juppiter - zu den Berggöttern) gerechneten Waldgott Silvanus, unter dessen Namen er vielfach verehrt wurde). Des Silvanus Verbindung mit dem Mithraskultus ist aber erwiesen?). Schliesslich sei noch bemerkt, dass das Steinbild der Göttin von Kirchnaumen an der Tempelwand befestigt war, denn die Rückenseite 1) Die in einer Entfernung von 30 m vom Eingang zum Spelæum gefundenen drei Altäre (Jahrbuch VIII, 1, S. 168 ff. No. 1–3) scheinen aus dem bis auf wenige Spuren verschwundenen Vorraum (Pronaos) desselben verschleppt zu sein. Während die Vorderseite des grossen Altars (No. 3) vollständig abgeschlagen ist, wohl weil sie mithräische Darstellungen trug, sind die beiden andern Altäre ähnlicher Form, ebenso wie die römische Götterversammlung des Hauptreliefs, unversehrt geblieben. Zur Verbindung der Erdmutter mit dem Mithraskult vgl. z. B. die Inschriften bei Cumont, Textes et monuments figurés relatifs aux mystères de Mithra (II), S. 476, No. 560e; S. 96 f., No. 17, 19 ff. und Cumont, S. 418. Zu einer Erdgöttin passt auch der Rabe, welcher auf den beiden Saarburger Altären -- auf dem jüngeren mit zweifelloser Beziehung zur Göttin — dargestellt ist. Derselbe Vogel ist auf einem für die Deutung der Viergöttersteine wichtigen Denkmal des Trierer Museums bei Hettner, Steindenkmäler, No. 25, einer Ceres beigegeben. 2) Vgl. Zeuss, Grammatica celtica, I, S. 177; II, S. 782; Westd. Korr.-Bl. XV (1896), 20, Sp. 58, Anm. 23. 3) Weihinschriften von Kreuznach, aus der Pfalz und dem Unter-Elsass stellen >Maia< mit > Mercurius zusammen (Brambach, C. I. Rhen. 721, 722, 1763, 1845, 1876), nach einer Pfälzer Inschrift (Brambach 1835) ist sie allein durch einen Tempel geehrt. 4) Keune, Westd. Korr.-Bl. XV (1896), 20, Sp. 56 f. (wozu vgl. XVI, 33, Sp. 85, Anm. 5). Vgl. Michaelis, Jahrbuch VII, 1, S. 149. 5) Vgl. CIL. VI, 377 (Orelli Henzen 5944. Die di montenses Commodianus (Cumont zu No. 553). 1238) Cumont a. a. O. S. 173 No. 553; werden auch genannt von Lactantius und ") Michaelis, Jahrbuch VII, 1, S. 141 142; Keune, Westd. Korr.-Bl. XV, 20, Sp. 54 55, Anm. 15. Die Einwendungen, welche S. Reinach, Revue celtique XVII (1896), S. 52 ff. macht, sind unberechtigt. 7) Cumont, Revue archéologique, 3e série, tome XIX, janvier-juin 1892, S. 186-192. des grösseren Bruchstückes ist nicht bloss rauh bearbeitet, sondern auch mit einer senkrechten Leiste ausgestattet1). Keune. Steinbild der reitenden Epona. Herrn Dr. Wendling) zu Diedenhofen verdanke ich Kenntnis und photographische Nachbildung des Reliefs einer reitenden Epona"), welches Herr Kreissekretär Meessen in die Hofmauer seines Hauses zu Künzig bei Diedenhofen (an der Eisenbahnstrecke nach Busendorf-Teterchen) hat einmauern lassen. Nach Angabe des Besitzers befand sich dasselbe früher in der Aussenmauer der Kirche von Niederham bei Diedenhofen (an der Eisenbahnstrecke nach Königsmachern-Sierck). Das Denkmal, dessen grösste Höhe 42 cm und dessen grösste Breite 30 cm misst, hat die gewöhnliche Gestalt der in einen runden oder spitzen Giebel oben auslaufenden gleichartigen Denkmäler der Epona'). Die Göttin, eine Turban-Haube auf dem Kopfe, reitet in der gewöhnlichen Sitzweise auf einem kräftigen, nach rechts (vom Beschauer) schreitenden Ackerpferde; den Zügel hält sie mit der linken Hand. Auf ihrem Schoss trägt sie im Bausch ihres Gewandes sechs rundliche, äpfel- oder knollenartige Früchte 5). Eine Weihinschrift fehlt dem Denkmal, wie 1) Eine solche Rückenleiste hat auch z. B. das im Mithräum zu Saarburg in Lothringen gefundene Steinbild No. 33: Jahrbuch VIII, 1, S. 148. 2) Herr Dr. Wendling hatte auch die Güte, den Stein nochmals an Ort und Stelle für mich zu vergleichen. 3) S. über diese keltische Pferdegöttin: Jahrbuch VIII, 2, S. 56ff., wo S. 57-59 die beiden Darstellungen der reitenden Epona im Metzer Museum (Steinsaal No. 23 und 27) besprochen sind. *) Vgl. die Abbildungen der Denkmäler der reitenden Epona aus Lothringen und den benachbarten Gegenden (mit einer Ausnahme auch bei S. Reinach, Revue archéol., 1895, 1, S. 163 ff.): Mém. Acad. Metz 1850/1851, Pl. 1, Fig, 1-3; Robert I, Pl. I, Fig. 4; Jahrbuch VIII, 2, S. 58; Austrasie I (1853), Tafel zu S. 612, Abb. 6; Hettner, Steindenkmäler Trier, No. 104; vgl. auch Wiltheim, Luciliburgensia, Fig. 483 (Contern, sö. von Luxemburg). 5) Vgl. Jahrbuch VIII, 2, S. 59. Von den Denkmälern der reitenden Epona in den soeben genannten Gegenden sind dem Relief von Niederham-Künzig am ähnlichsten eines aus Cutry bei Longwy (Austrasie, a. a. O.) und eines aus Weimerskirchen bei Luxemburg (Wiltheim. Luciliburgensia, Fig. 207): auch hier trägt die Göttin eine Turban-Haube und hat Früchte im Schoss. Auf einem Relief aus Scarponna, später in Luxemburg, hält die Göttin die Früchte in einem Korbe auf ihrem Schoss (Ortelius-Vivianus, Itinerarium per nonnull. Gall. Belg. partes, S. 45; Wiltheim, Luciliburg., Fig. 112 Prat, Arion, Atlas, pl. 16). ja überhaupt die häufigen Darstellungen der reitenden Epona und ebenso die sonstigen, weniger häufigen Darstellungen dieser Pferdegöttin soweit bekannt einer Inschrift entbehren, mit Ausnahme je eines Denkmales, welche letzteren beide das Altertums-Museum der Stadt Metz birgt1). Es ist dies Fehlen einer Inschrift für einheimische Denkmäler überhaupt charakteristisch). Dafür hat eine moderne Hand die untere Leiste mit Schriftzeichen versehen, welche nach der Photographie und Wendlings Vergleichung so aussehen: 1514 N1 R.X Keune. 1) Steinsaal No. 23 und 158 (Jahrbuch VIII, 2, S. 58 und 57). Um im Giebel eine Inschriftfläche zu gewinnen, schliesst die Nische bei No. 23 oben gradlinig ab, während sie sonst der Gestalt des Denkmals (s. Anm. 3) angepasst ist. Weihinschriften ohne Zugabe des Bildes der Göttin giebt es eine ziemliche Anzahl: Holder, Alt-Celt. Sprachschatz, I, Sp. 1448-1450. Limesblatt No. 27 (1898), Sp. 762. 2) Vgl. oben S. 197, Anm. 4 und 5. Bücherschau. H. Baumont, Etudes sur le règne de Léopold duc de Lorraine et de Bar (1697-1729). Paris-Nancy, Berger-Levrault, 1894. Fast um dieselbe Zeit sind zwei dereinst lebenskräftige Staaten, Polen und Lothringen, von der europäischen Karte verschwunden, und für den Untergang beider sind ungefähr dieselben Ursachen wirksam gewesen. Abgesehen von innern Missständen, die in Polen allerdings ungleich schärfer in die Erscheinung treten als in Lothringen, ist es hier wie dort die Erstarkung der Nachbarstaaten, die dem morschen Staatsgefüge ein Ende bereitet. Während aber der Auflösungsprozess des östlichen Nachbarlandes in der deutschen Geschichte eingehende Würdigung gefunden hat und findet, hat sich unsere Forschung den analogen lothringischen Vorgängen auffallend fern gehalten. So sind wir denn ganz auf französische Forschung und Darstellung angewiesen. Wir können nun zwar gerade auf diesem Gebiete nicht darüber klagen, dass es die Franzosen an Objektivität der Auffassung hätten mangeln lassen; immerhin fehlte es aber an gründlichen Einzelstudien, die unter Ausnützung alles urkundlichen Materials eine wesentliche Vertiefung unserer Kenntnisse ermöglicht hätten. Erfreulicher Weise scheint aber hier seit einer Reihe von Jahren energisch Wandel geschaffen zu werden. Die Universität Nancy hat es sich unter Pfisters Einfluss und Leitung zum Ziele gesetzt, insbesondere die lothringische Geschichte zu fördern, und man wird gern eingestehen, dass die Erfolge den Bemühungen entsprechen. Schon die Regesten des Herzogs Mathäus II. zeigen, mit welchem wissenschaftlichem Ernste gearbeitet wird, eine geradezu hervorragende Leistung aber ist das Baumontsche Werk. Bis in die Fasern legt uns der Verfasser die Geschichte Lothringens unter Leopold klar und eröffnet uns damit erst das volle Verständnis für die letzte Katastrophe des Landes. Im Mittelpunkte der Forschung steht naturgemäss Herzog Leopold selbst. Sein leutseliges Wesen hat dem Fürsten schon zu seinen Lebzeiten eine gewisse Beliebtheit im Lande verschafft, in spätern Jahrzehnten aber hat sich beim Volke die Erinnerung an die dereinstige staatliche Selbständigkeit des Herzogtums in seinem Bilde verkörpert, und es umstrahlt ihn seitdem in der Tradition und selbst in der wissenschaftlichen Forschung ein Nimbus, der ihn als einen der trefflichsten Regenten Lothringens erscheinen lässt. Nicht wenig zu diesem glänzenden Rufe hatte auch das Urteil Voltaires, der geraume Zeit Gast am Hofe von Lunéville gewesen war, beigetragen. Diese Auffassung von Leopolds Persönlichkeit hat Baumonts Werk gründlich zerstört. Wenn er auch unbedingt anerkennt, dass sich das Land während der verhältnismässig langen Friedensjahre, die ihm unter Leopold beschieden waren, wesentlich in seinem Wohlstande gehoben hat, wenn er dem Herzog auch das Verdienst nicht bestreitet, dass er durch Erlass seines Gesetzbuches dem Wirrwarr der Gewohnheitsrechte ein Ende zu machen gesucht hat, so geht doch aus der gesamten Darstellung hervor, dass dem Herzog jedes Gefühl für die Verantwortlichkeit, die ihn als Staatsleiter trifft, durchweg abgeht. Prachtliebend und verschwenderisch, vergeudet er die Einkünfte des Staates und lädt ihm allmählich eine ungeheure Schuldenlast auf. In seinen Entschlüssen fehlt ilm jede Bedächtigkeit und Ueberlegung, nicht das Wohl des Staates, sondern der persönliche Vorteil, vielfach auch die blosse Eitelkeit ist es, was seine Beschlüsse bedingt; impulsiv leitet er die auswärtige Politik, ohne die schweren Folgen zu bedenken, die seine von einem zum andern Tage geänderten Pläne für das Land schliesslich nach sich ziehen müssen. Gerade die Schilderung dieser auswärtigen Beziehungen Leopolds ergiebt auch wertvolle Aufschlüsse für die Geschichte der europäischen Politik. Konnte doch besonders für diese Teile seines Buches der Verfasser Akten des Pariser Kriegs- und Wiener Staatsarchivs benutzen, die grossen Teils hier zum ersten Male verwertet werden. Am wichtigsten sind die Ergebnisse des Werkes natürlich für Lothringen selbst. Wir lernen jetzt aktenmässig die weit zurückreichenden Verhandlungen über die Cession Lothringens kennen und sehen deutlich, wie wesentlich zum schnellen Untergange des Landes Leopold selbst beigetragen hat. Ein Herz für sein Volk hat er nicht gehabt; Lothringen ist ihm lediglich Handelsobjekt zu eigener Bereicherung, und sobald die Mächte zu dieser Erkenntnis gekommen sind, folgt Frankreich nur dem Gebote einer folgerichtigen Politik, wenn es mit allen Mitteln die Inkorporation des Herzogtums betreibt und damit verhindert, dass sich Oesterreich in einem rings von französischem Gebiete umgebenen Lande eine feste Position schafft. Höchst wertvoll sind auch die Kapitel über die Finanzwirtschaft, die innere Verwaltung, über Künste und Wissenschaft, Handel, Industrie und Ackerbau. Die deutsche Wissenschaft, insbesondere aber die lothringischen Forscher sind Baumont für seine hervorragende Leistung zu aufrichtigem Danke verpflichtet und werden sich gern der Anerkennung, die sein Buch in Frankreich findet, bedingungslos anschliessen. W. Lerond, H., Lothringische Sammelmappe, VII. Teil. Metz 1897. Der Verfasser, dessen Sammeleifer für alles, was lothringische Geschichte, Sprache und Leben betrifft, rühmlichst bekannt ist, und der deshalb in dieser Zeitschrift schon zu verschiedenen Malen Erwähnung gefunden, hat den siebenten Teil seiner lothringischen Sammelmappe der Oeffentlichkeit übergeben, der wiederum beredtes Zeugnis ablegt von der Liebe zur lothringischen Heimat und dem Bestreben, das lothringische Volkstum auch einem weiteren Kreise bekannt zu machen. Während er früher sein Hauptaugenmerk richtete auf die Gebräuche der Lothringer, uns mit Liedern, sprichwörtlichen Redensarten und Bauernregeln bekannt machte, Mitteilungen gab über Hochzeitsgebräuche und Totensitten: kurz alles in den Bereich seiner Forschungen zog, was dem lothringischen Volke lieb und eigentümlich was das Wesen dieses äussersten deutschen Volksstammes im Westen ausmacht, wendet er sich in dem vorliegenden Bändchen der Sprache des Volkes zu und bietet uns zunächst verschiedenes aus dem Wortschatze der deutsch-lothringischen Mundart; diesem schliesst er wälsche Brocken in der deutsch-lothringischen Mundart an, um endlich dann einige besondere Merkwürdigkeiten derselben aufzuführen. So lobenswert nun auch der Eifer des Verfassers ist, und so sehr es Anerkennung verdient, dass er auf diesem immerhin nicht leichten Gebiete sich versucht hat, so hätte Rezensent es doch lieber gesehen, wenn Lerond auf |