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Inn diesem Schiff ist der verstorbne König Friederich der annder in Norwegen gewesen.

Darnach war ich weiters geführt uff das Schiff Josa. phat genant, darin die Königinn uf damahliger Meerfahrt in Norwegen gefahren, in dem auch zwei königlicher Gemach vorgenanten Zier und munition zugerichtet wahren. Nach diesem uff daß Schiff Samson: Josua: David: Michael: Raphael: Fuchs: Weißdaub: Fortuna und Wohlher, so alle zum Kryeg erbauwen, gewaltig und starck munirt sindt und wurde ein jegliches mit 60 Soldaten bewachet, daß geringste heltt 1300 Last, etliche darüber. Der Wohlher hält 1500 Last. Darauf feind 60 Stück grober Biren gleicher Gröse, schießt ein iegliches 50 tb Eißen und seindt diese Schiff mehrer theils Anno 1563 und in nachgefolgten 6 Jahren in der Denne. märckischen Armada wider Schweden und Bezwingung der Dietmarsen gebraucht worden, welcher Armaden Heinrich Guldenstern Statthalter in Norwegen und Herr zu Avgardt als Amiral vorgestellt gewesen.

Montags post Trinitatem bin ich zu landt nach Cronenburg fünf Meihl hinder Coppenhagen gefahren, den weg über viel schöner thiergarten, königliche Jagthäuser, hochwildt und Lustwäldt gesehen, dardurch von einem Schloß und statt zur anderen der Landtweg uff 12 Schritt breit, von großen steinen beseßt und gepflastert ist via regia des Königs weg genant, dann sonsten niemandt denselben gebrauchen darff. Von Kronenburg fuhr ich über Meer zween Seewegs in die Insul Hviena, alda der edel und weitberümpte Mathematicus Ticho Brahe gewohnet und ein vest herrlich Schloß Uraniburg das ist Himmelsburg genant gebauwet hatt, welches Schloß allerdings quodrangularis et omnino aptata Mathesi mit etlich königlichen Säälen gezieret ist. In einem Saal wurde ein Astrola

bium von den Winden regiert, welches, was ihe für Windt wehen artificiosé uff weiset. Deßgleichen auch die quatuor anni tempora, daran jederzeit künftige Ungewitter und Sturmwindt präsagirt werden, und ein Horologium so etlich. Psalmen von sich selbsten spielet.

Darnach wurden mir gewiesen 22 instrumenta mathematica, darmit gedachter Astronomus altitudinem Poli ac Stellarum magnitudinem dimetirt unter welchen etliche, so unter der Erden in cellulis underm freyen Himmel recondirt bei 4000 Thaler von Eißen und messing zu schmidten gecoster. Item ein künstlicher Globus von Mess. im diametro sechs Schue, in circumferentia bey 22 Schuh haltendt. Item des Copernici Instrumentum manufactum. Demnach hab ich in einem cubiculo etiam subterraneo, ad artem chymicam destinato viel felgamer künst und Brenöffen, mancherlei große Gläßer von 30 Maßen groß viel wunderberlicher kessell, Alembica, Cucurbiten und dergleichen frembde Geschirr, die alle mit grosem uncosten zu wegen bracht worden, gesehen. Weitter ein Spring Bronnen zu underst im Schloß, von welchem gang künstlich durch meßene Canael daß wasser in alle obriste Gemach des Haußes geleittet wurd.

Es erstreckt sich aber diese Insull inn die läng und in die breite uf ein meil wegs und ist fast rundt, daß Schloß steth in der mitte und ist mit Vier Luftgärtten ingeschlossen, mit einem Vogelgartten, Baumgartten, Blumgartten und Krautgartten, umb alle vier ein Mauer mit vier Pfordten und hüpschen englischen Türnen, darauf vier groser Englischer Hundt an Ketten liegen, die daß Hauß oder Ingang verwahren. Auserhalb auff der einen Seitt des Schloßes feind Sechs Cellen under der erden wegen der Kältte und Winden zu Wintterszeitten. Inn der einen ist ein Drucke rey, in den überigen Fünffen stehen obgedachte Instrumenta,

mit vieler gelehrten Mathematicorum Bildtnussen und Conterfeyung, unter denen mir gezeigt war, des Alexandri effigies der Anno 300 ante Christum gelebet. Item des Hiparchi Rotoy welcher ante Christum 120 im Leben gez wesen. Item Claudii Ptolomaei Alexandrini der post Christum 140 Jahr. Item des Alphonsi regis Hispaniae post Cristum 1240. Item des Nicolai Copernici Tormensis, der post Christum 1520 im Leben gewesen.

Uff der andern Seitten des Schloß ist ein zimlich Dorff sampt einer Kürchen, darbei 17 fischteuch und etlich gute füße Schöpfbrunnen. Auf der dritten Seitten ist ein waldt, darinn sich Haaßen, rehe, Hirsch und Caninchen haltten. Nahe darbei ist eines Rießen Grab der vor viehlen iahren diese Insul bewohnt soll haben, welches inn die vier Eck mit großen steinen beseßt und 40 schuch lang und 15 schuch breit ist. Uff der vierdten seitten des Schloßes stehet ein Pappiermühl, ein Windtmühl und ein Wassermühl mit drei Gän gen. Ist sonsten die Inful an Ackern wießen und Waydt dermasen fruchtbar, Visch und Vichereich daß der Innwohner sampt sein angehörigen und Underthanen sich ohn benachbarther Leuth zufuhr überflüssig erhalten mag.

Ferner zoge ich wieder über Meer zu Landt von Cro: nenburg nach Rottschildt, Vier meil hinder Coppen. hagen. Daselbsten die königliche Begräbnussen zu beschen. Under andern sahe ich der Königinn Margaretha Sohns Monumentum, welcher in Schweden gefangen und in zehen Stuck zerhauwen, also seiner Mutter zugeschickt, 'und hernach zu Rottschildt begraben worden ist. Uff dessen grab ist gleichergestallt ein von Marmor in Stück zertheiltt bildt loco epitaphii gelegt. Dar nach war mir König Frotonis II. Woltemari III, Christiani Ill. Friderici II Epitaphia gezeiget, welche von schönen ausgehauwen Marmorbildern, Allabaster, Goldsteinen und zierlichen

farben ganz künstlich, herrlich, et omnino basilicé in Mitten einer Capellen bei fünf Klaftern hoch erigirt seindt. Bei Friderici II Epitaphio hangen 16 Panier sampt dem Blutfahnen mit allen des Königreichs angehöriger Landt Wappen. Bey der Boorkirchen ist Saxonis Grainmatici der anno MCIX verstorben und darneben des Cornuti cines Dennenmärckischen Märtirers Bildnuß und Epitaphium zu sehen. Demnach zu Friederichsburg dem Lusthauß sieben meil von Coppenhagen war ich in den königl. thier gartten geführet, darinn viel weiß und grawe Dannhir schen, Elendt, Waldtesell und sehr große Berghirsch gesehen. Uff der weg ein halbe Meil bei Nobis krug bei einem Bruckle, war mir ein steinern Seuel oder Epitaphium gezeigt, da Froto III König in Dennenmarck, welcher zu Zeitten Cristi regieret, von einem zauberischen Weib, die sich in ein Khu verstaltet hinabgestoßen und gethödet

worden.

Nachmals zu Hölsingör, eilf meihl von Coppenhagen, da der Hellespontus danicus ist, die Vestung Croneburg, so von Friderico II in daß meer fundirt gesehen, daselbst alle Schiff, so auß der West in die Ostsee, auch aus der Ost in die Westsee seglen wollen, Königt: May: den Zoll, nemlich von jeglichem Last ein Reichsthaler und von jeglichem Mastbaum des Schiffes ein Rosenobell reichen und verzollen müssen, welcher Zoll dem König jährlichs weitt über Vierzehen Tonnen Goldes intragen mag, dann oftermahl ein Tag 300 Schiff darunder daß geringste 100 Last haltt andkommen, welche alle inn dem freto den Segel streichen oder fallen laßen, folgendts die Ancker ein werffen und dem königl. Thesaurario so ein Adelspersohn, den Zoll zulüffern müssen, sonsten wo einig Schiff durchzulaufen understehen wollte, alßbaldt mit gutt und leuthen in grundt geschoßen würdt. In der Vestung zu underst im Franff. Archiv II. Th. M

Hoff ist ein springender Bronn, umb welchen Neun Bilder erhoben von Meß. gegossen seindt drey in gestalt welscher Mußquetirer, drei in formb deutscher Hackenschüßen und drei alß türkische Janitschar mit Bögen und Pflipfeilen, die alle auf daß in der mitt uf einer Kugel stehendes umbLauffendtes Fortun bildt mit wasser auß den waaffen schießen und sich daß außgeschoßene Waffer an seinen ortt samlet, also durch under der erden gelegte canales artig auß leuffet und gleichsam verschwindet. Auf der vestung stehen 109 stuck greber Büren, darzu seindt viel Bürenmeister, und ein gros anzahl Soldaten mit ihrem Capitain und Schloßvoigt, so edell seindt, verordnet, den tag und nacht ihre Wachten halten müssen und versehen. An dem Bollwerck war mir ein groser mächtiger Wackenstein ungevohrlich wohl bei vier hundert Centner schwer gezeiget, welchen Fridericus II anno 1581 nach vollendeter Jagt auß einem Waldt allein von Adelßpersohnen bey drey meil wegs ohne Pferdt oder ander thier und leuth Hülff zur Gedechtnuß hierhero schleiffen und sehen hat lassen. Mitten im Schloß ist die Kirch mit Marmorsäulen, guldenen und Sammaten tappeten überauß stattlich geziehret, nahe darbey ist ein Badt, stube, darinn allerhandt Küchengeschirr von clarem Silber und Goldt gemacht. Darnach daß palatium welches 41 Schritt lang und 18 breitt, in dem ist der Boden mit farben geschmelzt, auch daß Obertabulat vergüldt und mit gemahlten Dehltafflen zur seitten stattlich geziehret ist. Daß Gemähldte seindt die zwölff labores Herculis, die zwölff Monat und die vornehmbsten Historien ex veteri testamento." Im Saal steth ein Disch von Uhrwerck, der sich selber movirt, und ist darin ein Camin von Alabaster außgehauwen mit verguldten Bildern.

Lehtlich wahr ich in ein Saal geführt, welcher fünff und neunzig schritt lang und ein und vierzig breitt ist,

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