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falscher Beweggründe und noch häufiger durch Vorhaltung der zu Schreckbildern aufgebauschten 'grösseren Uebel' ihn zu falschen Schritten und zur Hinnahme sogenannter 'geringerer Uebel' zu verleiten. Zu diesen Versuchern des Papstes gehörten auch seine Verwandten und vor allen Bertrand von Lomagne.

V. Zum Stammbaum der Familie Clemens' V.

Die Genealogie der de Got wurde mit anerkennenswerthem Fleisse von dem Augustiner P. Anselme in seiner noch immer unentbehrlichen Histoire généalogique 1 bearbeitet und später von de Courcelles 2 in manchen Punkten ergänzt und verbessert. Trotzdem weist der auf Grund dieser Vorarbeiten entworfene Stammbaum, wie unter anderm auch obiges Testament Clemens' V. zeigt, noch bedeutende Lücken auf. Ausserdem ist die Genealogie mehrerer in die de Got durch Heirat eingegliederter Familien, derer de Fargues, Budos, Savignac, noch sehr schwankend und ist die Art und Weise, wie einige andere einzugliedern sind, noch nicht ermittelt. Da die Hebung dieser Unzulänglichkeiten ausgedehnte archivalische Forschungen erfordert und dieselbe von anderer Seite in Aussicht genommen zu sein scheint, so beschränke ich mich auf die Mittheilung einer im wesentlichen auf dem bereits gedruckten Material beruhenden Tafel. Obgleich dieselbe nach dem Gesagten nur als ein Entwurf gelten kann, ist sie doch zum leichtern Verständniss der oben mitgetheilten Actenstücke unentbehrlich. Ich füge ihr noch einige erläuternde Noten bei.

Der Hauptzweig der Gots erlosch bereits mit dem Neffen Clemens' V., Bertrand von Lomagne. Sein einziges eheliches

1 Histoire généalogique et chronologique de la maison royale de France, des pairs, grands officiers de la couronne et de la maison du roy et des anciens barons du royaume, le tout dressé sur titres originaux par le P. Anselme, continué par M. du Fourny, revue par les Pères Ange et Simplicien. 3e édition. Paris 1725-1733. 9 Bde.

2 Histoire généalogique et héraldique des pairs de France, des grands. dignitaires de la couronne, des principales familles nobles du royaume. Paris 1826, tom. 6, Abtheilung: De Goth ou de Gout, pp. 74 (jede Abtheilung mit eigener Paginirung).

Kind Regina heiratete den Grafen Johann von Armagnac. Die Ordnung der Erbschaftsangelegenheit veranlasste zwischen 1324 und 1336 eine Reihe von Verhandlungen und Processen 1, von welchen die meisten durch Compromisse friedlich beigelegt wurden. Gemäss denselben wurden die übrigen Erbberechtigten mit den kleineren Herrschaften abgefunden und verblieb der Hauptbesitz der Gots die Vicegrafschaft von Lomagne und Auvillars, dem Hause Armagnac. Am Ende des 15. Jahrhunderts kam dieselbe mit der Grafschaft Armagnac an die Herzöge von Alençon und 1516 an das königliche Haus der Albret von Navarra und wurde endlich durch König Heinrich IV. von Frankreich 'königliche Domäne.

Diese Geschichte von Lomagne ist bei archivalischen Forschungen über die Gots fest im Auge zu behalten. Nur durch sie erklärt sich das Vorhandensein der in Ermanglung der Actenstücke selbst immerhin noch werthvollen Registerbände in Pau auf dem Schlosse der Albrets und in Montauban 2, dem Sitze der Lomagne umfassenden Généralité der königlichen Domänenverwaltung.

In den folgenden Notizen über die im Testamente Clemens' V. unter den Verwandten erwähnten Familien theile ich an erster Stelle die sie betreffenden Stellen (Seite und Zeile) obigen Processes mit und füge sodann aus den Registerbänden Clemens' V. und anderen Quellen je nach Bedürfniss weitere Angaben bei. In der Stammtafel selbst behalte ich, wo immer in den Familienoder Taufnamen Zweifel entstehen könnten, die Form der Actenstücke bei.

1 Eine Anzahl auf diese Verhandlungen bezüglicher Actenstücke werden in dem mehrfach erwähnten Registerbande von Pau verzeichnet.

2 In Montauban (im Departementsarchiv, im Fond Armagnac, liasse 15) findet sich ausser dem erwähnten Registerband auf einer langen Papierrolle eine noch aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammende Abschrift des Testamentes Bertrands von Lomagne nebst einer ausführlichen juristischen Begutachtung desselben. Diese Abschrift wurde bereits von Gastelier de la Tour (Généalogie de la maison de Preissac, Paris 1770, p. 44) erwähnt. Einige andere Stücke dieser Art sind in der Pariser Nationalbibliothek in der bekannten Collection Doat erhalten.

Noch spreche ich meinen besondern Dank aus dem gelehrten Präsidenten der Commission des trefflichen Archivs der Gascogne, Abbé de Carsalade-du-Pont, für die Zuvorkommenheit, mit der er mir für diesen letzten Theil sein reiches Wissen, seine Bibliothek und selbst ungedrucktes Material zur Verfügung stellte. dem Erstgebornen des Amanevus A. 300 fl. (oben dessen Frau 200 fl. (oben S. 23, 13).

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S. 21, 5);

Aymerici dem Sohne des Guillelmus A. 1000 fl. (oben S. 20, 29).

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Baresio dem Erstgebornen des Amalvinus de B. und der Nichte (nepte) India 5000 fl., sonst den Eltern je 1000 fl. (oben S. 21, 11; vgl. S. 30, 7).

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Ein Amaluinus de B. in Archives de la Gironde III, 31. Nach de Courcelles 1. c. p. 17 de Varèze.

Bovisvilla dem Sohne des Guillelmus de B. und der Nichte Beatrix 2000 fl., sonst den Eltern je 500 fl. (oben S. 22, 10).

Offenbar Bouville; s. Arch. de la Gironde VII, 160; vgl. V, 265, wo sich ein Guillelmus de B., domicellus, dominus suae partis de Lengonio findet.

Bruniquello dem Sohne des Reginaldus de B. und der Nichte Brayda 5000 fl., sonst den Eltern 1000 fl. (oben S. 22, 7). Ferner der Brayda de B. 500 fl. (oben S. 23, 11). Endlich der Brayda de Guto, uxori vicecomitis de B. 5000 fl. (oben S. 30, 19).

Guillelmus de B., welcher Rector von Ferrara wird (Regest. Clementis V. n. 6313, vgl. 5387), war wohl der Vater des Reginaldus '. Budos dem dominus Raymundus Guillelmi domino de Buzos 10 000 fl. einer der Führer der Kreuzzugsschaar (oben S. 26, 5)-,

1 In dem Registerbande E. 237 des Departementsarchivs in Pau findet sich ein Actenstück in folgender Weise verzeichnet: [1306. 7. April.] Item unes lettres d'instruments dactées du septiesme d'avril l'an mil CCC et six, signées de notaire, par lequelle appert Guillaume viconte de Burniquel et Arnault son filz de l'auctorité de Bertrand de Guerdonne son tuteur, present ledit tuteur, avoir eu et receu de messere Arnault Garsie de Gout chevalier viconte de Lomagne et d'Auvillars troys mil livres tournays a cause du dot promis par ledit de Gout audit Arnault, de Braïde de Gout fille de feu Berault de Gout son fils aisné d'une part, et mil cinq cens livres tournoys par donacion en faveur de nopces. Pour lesquelles sommes ledit viconte de Bourniquel et son filz obligerent ladite viconté de Bourniquel de rendre lesdites sommes en cas de repeticion de douaire. Coté CC.

Rector der Grafschaft Venaissin (oben S. 31, 5),

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demselben weitere

5000 fl. (oben S. 28, 8), dessen Frau 200 fl. (oben S. 23, 13). Dem Sohne des Guillelmus de B. 200 fl. (oben S. 24, 28). Unter der Dienerschaft befindet sich Petrus de Buzos, welcher 100 fl. erhält (oben S. 24, 5). Besonders reichliche Almosen für die 'parrochia de Buzos' (oben S. 19, 1).

Im Regestum Clementis V. n. 5583 findet sich Guilelmus Raymundi de B. clericus, n. 5949 Aufschub des Priesterthums für ihn. Buzos ist die im gascognischen Dialekt, Budos die im Lateinischen übliche Form.

Zahlreiche Glieder dieser Familie, welche der allerdings nicht sehr verlässliche Pithon-Curt1 mit den Fargues der Provence, den Budos von Vivarais und den Guilhem in der Grafschaft Venaissin verbindet, finden sich in Arch. de la Gironde III, 26; V, 296, 304, 328.

Eine Ortschaft Budos findet sich im Arrondissement Bordeaux, im Kanton Podensac. Raimund-Wilhelm erhält 1306 von König Eduard Erlaubniss: 'ut possit domum suam de Budos kernellare', d. h. mit einer Art von Zinnen zu versehen 2.

Calmonte dem Gualterius de C. 1000 fl. (oben S. 22, 1).

Es ist wohl die Familie Caumont, in Arch. de la Gironde III, 38 s. de Cavomonte. Ein Guiscardus de Cavomonte wird im Regestum Clementis V. n. 5306 in Verbindung mit Stephanus Ferrioli erwähnt. Der Stammsitz war wohl Caumont im Arrondissement Marmande, Kanton Mas-d'Agenais.

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Cantalupo Cardinalerzbischof Arnald de C. 1000 fl. zugewiesen (oben S. 22, 18).

In Arch. de la Gironde III, 43 findet sich ein Guillelmus Arnaldus de Cantalove, Herr des castrum de Cantalove in Martiano.

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Cassaneto dem Raymundus de C. 300 fl. (oben S. 22, 3). Unter der Dienerschaft erhält Petrus de C. 200 fl. (oben S. 23, 35). Duroforti dem Aymericus de D. 6000 fl., wovon er die seiner Schwester schuldige Mitgift geben soll (oben S. 20, 29). Dem Sohne des Bernardus de D. und der Nichte Regina 5000 fl., sonst den Eltern je 1000 fl. (oben S. 21, 18). Der Regina und der Marquesia de D. je 300 fl. (oben S. 23, 2). Der Tochter der Marquesia de D. 200 fl. (oben S. 23, 3). Unter der Dienerschaft erhält Seguinus de D. 100 fl

(oben S. 24, 16).

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Im Regestum Clementis V. werden erwähnt n. 143, 5744 Raymundus Bernardi, Sohn des Arnaldus de D. und der Alpasia de Ungaco;

1 Histoire de la noblesse du comtat de Venaissin II, 80 s.

2 Rymer, Foedera II, 985.

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