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et in Gamma et in insula nondum culta ecclesias; et eiusdem Sadelbandie et Gamme decimas, quas de gratia et permissione episcopi sine feodo tenemus, liberas esse episcopo, cum sibi placuerit, recognoscimus. Ceteras ecclesias dominis fundi permittimus. Dimidiam etiam uillam Pantin, quam dedit predictus honoratus vir comes Heinricus episcopo, et duas uillas Bvzvwe et Walegotsa, quas pro anima patris sui dedit filius eius Bernardus comes fratribus, et quecunque ipsi in futurum de terra illa uel alii de terris aliis pro deuotione obtulerint, ex auctoritate imperatoris ecclesie stabilimus. Jtem Bardenthorp de nostro proprio cum siluis et pascuis et omnibus utilitatibus et cum iudicio colli et manus in dotem ecclesie conferimus et confirmamus. Teloneum etiam tam fratribus, quam episcopo de omnibus, que ad uictualia ipsorum spectant, in Barduwic et in omnibus finibus horum trium episcopatuum in perpetuum libere remittimus. Terminos etiam Raceburgensis episcopatus usque ad locum, ubi Bilna Albim influat, designauimus, annuente nobis et operam dante domino Hartwigo sancte Hammenburgensis ecclesie archiepiscopo, cum consilio et fauore tam Hammenburgensis, quam Bremensis capituli. Ordinauimus quoque, ut quolibet predictarum ecclesiarum episcopo decedente nullus aduocatus uel alia persona bona episcopi presumat inuadere uel in suos usus mancipare, ne sacrilegium incurrat, sed secundum canones prima pars pro anima episcopi pauperibus distribuatur, secunda in usus ecclesie, tercia successuri episcopi subsidio reseruetur. Vt autem hec nostre constitutionis pagina tam rationabiliter ordinata firma et inconuulsa in perpetuum maneat, sigilli nostri impressione signamus et testium subscriptorum astipulatione roboramus, statuentes, ut bona episcopi, fratrum et ecclesie et loci nulla secularis uel ecclesiastica persona presumat inuadere, perturbare uel minuere. Si autem inuasor quilibet bis tercioue commonitus resipiscere contempserit, secundum iusticiam seculi ex imperiali auctoritate persona et bona eius publicentur, secundum deum uero per sententiam summi pontificis domini Adriani anathemate feriatur et cum iniquis et perditis depereat. Amen. Huius rei testes sunt: Evermodvs Raceburgensis episcopus, Geroldvs Lvbicensis episcopus, Berno Zverinensis episcopus, Hermannvs Verdensis episcopus, qui factum nostrum banno suo roborauerunt, Marquardus de Lvneburg, Brvningus de Hullesheim, Brvno de Hersevelde abbates, Theobaldvs de Razeburg, Theodericus de Segeberge, Otbertvs de Hammenburg pre positi, Balduwinus, Rotbertvs, Daniel, Raceburgenses canonici, Dauid, Balduwinus, capellani ducis, magister Hartwigus curie notarius, Rodolfus Hammenburgensis decanus. Laici testes sunt isti: Heinricus comes de Raceburg et Bernardus filius suus, Adolfus comes de Schowenburg, Volradus comes de Danneberge, Walterus de Berge, Gvncelinus de Hagen, Hermannus comes de Lvchowe, Eilbertus de Welepe, Lippoldus de Hertesberg, Jordanis dapifer et Josarius frater eius de Blankenburg, et alii quam plures et clerici et laici. Datum in Lvneburg, anno uerbi incarnati M° C quinquagesimo octauo, regnante et in omnibus his nobis

consentiente Friderico glorioso Romanorum imperatore et semper avgusto. Datum per manus magistri Hartwici notarii cvrie dvcis.

Der vorstehende Abdruck ist wiederholt mit dem im Ratzeburger Archive zu Neu-Strelitz befindlichen Originale verglichen und nach dem Originale corrigirt, so dass derselbe wohl für zuverlässig gelten kann, namentlich in allen Namen; das Original hat z. B. sicher: Gorgerswerder" (Gorries werder in der Elbe), „Kolatza" (später Klotes felde [jetzt Horst bei Schmielau] genannt, wie Walegotsa später Walegotesfelde, Walksfelde hiess), hinter „Lvbimari uillam“ steht ein Punct u. s. w.

Diese Urkunde, welche die Grundlage der Geschichte der äussern Entwickelung des Bisthums Ratzeburg enthält und zugleich die Germanisirung der Wendenlande in vielfacher Hinsicht in ein klares Licht stellt, ist neuerdings in ihrer Echtheit angefochten worden. Pastor Fr. Boll zu Neu-Brandenburg (Jahrbücher XIII, S. 65) erklärt sie geradezu für ein Werk des Betrugs, und es nimmt ihn Wunder, dass dies nicht längst schon entschieden anerkannt worden ist. Und v. Duve (Mittheilungen zur Staatsgeschichte des Herzogthums Lauenburg S. 49) sagt, unter Berufung auf Bolls Beweis und ohne das Original je selbst gesehen zu haben, sie ist trotz des ihr angehängten (wahrscheinlich von einer andern Urkunde abgelöseten) Siegels das Machwerk eines groben Betrugs zur Erreichung von eigennützigen Zwecken der Bischöfe", die freilich nicht nachgewiesen sind. Es vernothwendigt sich also der Beweis für die Echtheit. Die Urkunde ist auf ein 2 Fuss 4 Zoll langes und 2 Fuss 12 Zoll breites, festes Pergament geschrieben, das auswärts gelb und glatt, inwendig wie gewöhnlich zum Schreiben bereitet ist. Die Schrift in 32 Zeilen lässt so wenig oben wie an den Seiten einen Raum frei; die Buchstaben sind eine klare Minuskel, die langen Buchstaben: d, 1, f, f, sind in der obern Verlängerung durchzogen, die Abbreviaturen sind bezeichnet; die Schrift ist, ohne irgend einen Zwang zu verrathen, durchaus gleichförmig. Das erste h ist gross und voll, die letzten Worte „curie ducis" sind, um die Zeile zu füllen, Uncialen. Das beigegebene Facsimile eines Abschnittes weiset die Schrift wie die Entfernung der Zeilen von einander nach.

An den 2 Zoll breiten Umschlag ist das Siegel an einer durch 5 Löcher sternförmig gezogenen grünen Schnur, welche am untern Ende wieder hervortritt, angehängt. Die Behauptung, dass es von einer andern Urkunde genommen sei, widerlegt der Augenschein. Der Rand hat anfänglich gleichförmig übergestanden, ist aber an der rechten Seite und an mehreren andern Stellen abgestossen, und das ungeläuterte Wachs ist auf der obern Fläche gebräunt. Das (in Orig. Guelf. III, Tab. 1, Nr. 3 abgebildete) Siegel zeigt den Herzog mit Panzer und spitzem Helm bekleidet, einen Schild und eine Fahne von 3 Lätzen haltend, links gewendet reitend, während vom Sattel 5 Lätze herabhangen. Die Umschrift ist bis auf wenige Buchstaben vollständig erhalten:

HEINRI... DI GRA. DVX... WARIE AT SAXONIE.

Dass das Aeussere der Urkunde zu keinem Verdacht der Unechtheit Grund bietet, ist von sämmtlichen Beamten des Grossherzogl. Meklenb. Geh. u. Haupt-Archivs zu Schwerin, den Herren Archivrath Dr. Lisch, Dr. Beyer und Dr. Wigger, denen sie zur Prüfung vorgelegt wurde, anerkannt worden. Die geschichtlichen Angaben dieser Urkunde hat Dr. Wigger in Jahrb. XXVIII. S. 81 in der Abhandlung „Berno und Meklenburg zu dessen Zeit" gründlich gerechtfertigt und wird darauf verwiesen; jedoch darf auch hier die Zurückweisung der erhobenen Zweifel nicht fehlen.

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Die Verdächtigung von Boll (a. a. O. S. 66, Note 2) greift nun zunächst die Eingangsformel an: Gentes paganas Winedos dictas sepius relapsas - a progenitoribus nostris in tributum redactas accepimus, ita tamen, ut perfidorum seruilia colla etiam nostris temporibus ferro conterere crebrius non destiterimus, ac tributum ob ipsorum nequitiam multo super priora tempora adauximus. Es ist zuerst zu bemerken, dass man die Eingangsformeln der alten Urkunden nicht pressen darf, da sich die Verfasser in Schönrednerei gefielen; jedoch auch abgesehen davon, liegt in dem Worte crebrius" nicht das Bedenken, welches Boll darin gefunden hat. Er hätte Recht, wenn man nur an den einen Feldzug gegen Niclot 1147 denken dürfte. Kann man aber nicht an die Vertreibung der Wagrier denken? spricht Helmold (I, c. 68, § 2) nicht von „variis expeditionibus, quas adhuc adolescens (sc. dux) in Slauiam profectus exercuit?" Ueberdies geben die Annales Palidenses (Pertz, Scr. XVI, p. 90) und die Annales Magdeb. (ibid. p. 191) von einem Zuge des Herzogs Heinrich im Jahre 1158 Kunde. „Heinricus dux, Slauiam cum exercitu intrans, terram ferro et igne devastat". Und wenn man überdies noch annehmen kann, dass nicht jeder einzelne Kriegszug dieser bewegten Zeit in den Annalen aufbewahrt ist, so liegt in dem Worte der Urkunde doch wahrlich nichts Verdacht Erregendes.

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1 peruu delignam, & ruimos a artug. annqs

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Ein weiterer Anstoss soll in den Worten multo super priora tempora adauximus" gefunden werden. Aber Boll versteht hier irrthümlich den Bischofszins, während, wie aus dem ganzen Zusammenhange und namentlich aus den Worten „a progenitoribus nostris in tributum redactas“ und „cum magno nostrarum opum aucmento" hervorgeht, vom Herzogszins die Rede ist. Wie viel Letzterer vor Heinrichs Zeit betragen hat, wissen wir überall nicht; und aus seiner Zeit ist uns nur bekannt, dass die Wagrier um das Jahr 1155 jährlich 1000 Mark zahlten (Helmold I, c. 83, § 8). Bedeutender scheint auf den ersten Anblick die Bemerkung von Boll, dass der wendische Bischofszins, wie er hier angegeben ist, nämlich vom Hakenpflug drei Maass (kuriz) Roggen, ein Schilling, ein Topp Flachs und ein Huhn, der Urkunde von 1169 (s. unten) nicht entspreche, wo Flachs und Huhn nicht erwähnt werden, während in der Urkunde von 1174 diese Abgabe wiederkehrt, und auch die Bestimmung der Urkunde von 1158, dass der Pfarrer davon 2 Pfennige und den dritten Scheffel erhalten solle, darin aufgenommen ist, welche in der von 1169 sich nicht findet. Da nun Helmolds Angabe über den wendischen Bischofszins (I, c. 87) mit der letzteren Urkunde übereinstimmt, so ist mit Dr. Wigger a. a. O. S. 92 anzunehmen, dass diese Bestimmung wirklich eine Abänderung des ursprünglichen, 1158 angenommenen Betrags enthalte, dass diese für alle drei Bisthümer gelten sollte, in Ratzeburg aber nicht practisch geworden ist, und dass es ganz unverfänglich war, wenn 1174 die betreffende Bestimmung aus der Urkunde von 1158 herübergenommen ward. Diese Annahme verdient wohl den Vorzug vor der andern a. a. O. gegebenen, dass die Bestimmung von Flachs und Huhn versehentlich weggelassen sei, die in etwas durch die 1169 fehlende Bestimmung in Betreff des den Pfarrern zu leistenden Geldes und Korns gestützt wird. Im Allgemeinen aber darf man den Schluss Boll's, dass die Bestimmung des Bischofszinses aus der Urkunde von 1174 in die gefälschte" von 1158 herübergenommen sei, doch wohl als einen übereilten ansehen, da es viel näher liegt anzunehmen, dass man diese frühere Urkunde der späteren zum Grunde legte.

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Wichtiger für den Angriff sind allerdings die Worte horum trium episcopatuum", da in dieser Urkunde vorher von den im Wendenlande zu errichtenden drei Bisthümern nicht die Rede war. Dass der Ausdruck incorrect sei, muss zugegeben werden, aber mehr auch nicht; denn in unserer Urkunde ist von der von K. Friedrich ertheilten Ermächtigung, Bisthümer zu gründen, die Rede gewesen; und dass ihrer drei waren, konnte allerdings dem Schreiber der Urkunde vorschweben, als er hier eine alle Wenden berührende Bestimmung niederschrieb, an welcher die drei anwesenden Bischöfe grosses Interesse hatten. Zur Verwerfung einer übrigens sichern Urkunde reicht ein schiefer Satz nicht aus.

Einen weiteren Grund findet Boll für seine Annahme darin, dass in der Zeugenreihe „Geroldus Lubicensis episcopus, Berno Zverinensis episcopus" genannt werden; und doch ward erst zwei Jahre später das Oldenburger Bisthum nach Lübek, und beinahe 10 Jahre später das meklenburgische nach Schwerin verlegt". Zur Unterstützung dieser Ansicht hat er sich darauf berufen, dass Papst Victor 1160 (s. unten) die Bisthümer Oldenburch und Michilenburg nenne und dass Heinrich 1162 (s. unten) die Bischöfe als Magnopolensis und de Oldenburch bezeichnet. Sehen wir nun die Nachrichten über die Verlegung der beiden Bisthümer in ihre neuen Sitze etwas schärfer an, so spricht Helmold über die Verlegung Oldenburgs allerdings erst nach der Erzählung von Niclots Tode, jedoch mit der Angabe „circa id tempus"; und derselbe Erzbischof Hartwig, der die Bischöfe 1162 als den Meklenburgischen und den Oldenburgischen bezeichnet, nennt sie schon 1160 als Zwerinensis und Lubicensis (s. Nr. 70). Boll behauptet freilich (a. a. O. Not. 1) sehr bestimmt: „Es muss eine Verfälschung der Lesart sein"; dazu hat er aber kein Recht, die Urkunde ist hier nach dem Transsumpt aus den ersten Jahren des 14. Jahrhunderts gegeben, dann von Lappenberg Hamb. UB. I, S 204 aus einem gleichaltrigen des B. Marquard, sie steht im Ratzeburger Copiar und im Lib. Copial. Capit. Hamburg. fol. 28, endlich auch in einem Transsumpt vom J. 1165, und nirgends ist eine andere Lesart. Dass Erzbischof Hartwig dann wieder die alten Namen 1162 gebraucht, ist ganz unverfänglich; wie oft wurden nicht die Bremer Erzbischöfe noch nach Hamburg betitelt, als sie dort nicht mehr residirten! Was nun Papst Victor betrifft, so konnte er 1162 in den Worten „dignitatem, quam tui praedecessores super tribus episcopatibus Slavorum videlicet Altenburg, Michelenburg et Raceburg habuisse noscuntur", doch gar nicht ohne einen historischen Verstoss von einem Bisthum Lübek oder Schwerin zur Zeit der praedecessorum reden.

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Schwierig ist es freilich das Jahr zu bestimmen, in welchem das Bisthum Meklenburg nach Schwerin verlegt ward. Das letzte Zeugniss über den Bischof Emmehard ist, dass er nach den Annal. Herbipol, 1155 starb (s. Nr. 60). Dass Berno die Weihe vom Papst Hadrian IV. empfing, wird in Kaiser Friedrichs Urkunde vom J. 1170 (s. unten) gesagt; und es ist sehr glaublich, dass der Bischofssitz bald nach seiner Ankunft von Meklenburg nach Schwerin verlegt worden. Denn dass Berno bereits seine Thätigkeit in

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